Es ist verrückt: es ist noch gar nicht so lange her, da haben wir über die Hitze gestöhnt und heute regnet es den ganzen Tag. Vom Wind rede ich gar nicht erst. Das paßt mir ganz gut, denn so kann ich abhängen, was das Zeug hält. Ich muß für Montag noch jede Menge Energie sammeln, damit ich auch ja spritzig aus dem Bett komme. Ich weiß, spritzig geht anders, denn ist so verdammt schwer, aufstehen zu müssen, wenn einem das Bett so gar nicht gehen lassen will. Das Schlimme daran ist, daß ich mich nie daran gewöhnen werde, so früh am Morgen raus zu müssen. Aber der nächste Urlaub ist in Sicht, von daher kriege ich das schon hin. Es gibt vermutlich schlimmeres. Dabei fällt es mir gerade wie Schuppen von den Augen, daß ich ab Montag wieder Begleitung auf der Heimfahrt habe. Eigentlich sollte ich mich ja darüber freuen, wenn ich ein wenig mit der Kollegin plaudern kann, denn immerhin haben wir uns drei Wochen nicht gesehen. Aber nach meinem ersten Arbeitstag muß ich das nicht haben. Jetzt kann ich nur hoffen, daß ich so wenig zu tun habe, daß ich um 15 Uhr gehen kann. Dann bin ich fein raus und alles wird gut. Ich weiß eh nicht, warum sie so einen Wert darauf legt, daß man jeden Tag gemeinsam nach Hause fährt. Sie muß doch auch einsehen, daß ich nicht immer Lust habe, auf sie zu warten. Am Anfang war das nicht so. Da hat man sich eher zufällig getroffen und das fand ich persönlich sehr gut. Mal sehen, was mich so erwartet.

Wenn ich daran denke, daß der Sommer nicht mehr lange dauert und die dunkele Jahreszeit bald wieder anfängt, könnte ich glatt ins Essen brechen. Wie immer wird mir auch in diesem Jahr der Winter auf den Keks gehen und wenn es dann noch schneit, ist es bei mir ganz aus. Der Winter hat natürlich auch seine schöne Seiten, aber wenn es nach mir ginge, könnte man diese Jahreszeit getrost abschaffen. Aber da mich ja keiner fragt, muß ich damit wohl oder übel leben. Es gibt nun mal Dinge, die man nicht ändern kann, auch wenn man das gerne möchte. Daß es mir zu Anfang meines Urlaubs nicht so prickelnd ging, hat auch einen positiven Nebeneffekt. Ich habe etwas abgenommen. Ich weiß allerdings nicht, wie viel das ist, weil ich mich vorher nicht gewogen habe. Ich merke es nur daran, daß ich meine Ringe besser von den Fingern kriege und das ein oder andere T-Shirt ein wenig weiter ist. Wenn ich mich auf der Arbeit beherrschen kann, wäre das echt genial. So wie ich mich kenne, lassen die nächsten Freßattacken bestimmt nicht lange auf sich warten. Warum sollte es nach meinem Urlaub anders sein wie vor meinem Urlaub? Gute Frage, nächste Frage. Vielleicht kann ich mich ja beherrschen und wenn es gut läuft, mache ich bis zu meinem nächsten Urlaub weiter. Schaden kann es nicht.