Da ist er nun, der September. Das Jahr hat doch gerade erst angefangen und nun neigt es sich so langsam aber sicher dem Ende entgegen. Ich kann es kaum glauben, daß meine Mutter schon fünf Monate tot ist. Dabei gibt es Tage, da kommt es mir so vor, als war das erst gestern. Der Schmerz ist nicht mehr ganz so schlimm, aber es kommt vor, da weine ich mir immer noch die Augen aus dem Kopf. So wie im Moment. Ich glaube, das ist auch normal. Dafür hatte ich meine Mutter viel zu gern. In den letzten Monaten haben mein Vater und ich alles gut gemeistert, aber das ändert nichts an der Tatsache, daß meine Mutter an allen Ecken und Enden fehlt. Und wenn es nur darum geht, daß meine Mutter nicht mehr mit in den Urlaub fährt. Oder daß man sich wegen blöden der Lichterkette in die Haare kriegt, die wie immer chaotisch in der Schachtel liegt. Eben völlig banale Dinge. Mir ist schon klar, daß alles mal ein Ende hat, aber ein paar Jahre hätte ich meiner Mutter noch gegönnt. Sie fehlt mir so. Es kann sein, daß ich alles viel zu schwarz sehe, aber das ist mir an der Stelle egal. Ich stehe dazu, daß ich solche Tage habe und das lasse ich mir auch nicht nehmen. Das ist nun mal so und fertig ist die Laube.