Bei dem Wetter ist das Leben echt schön. Es wäre noch viel schöner, wenn die Bahn in der nächsten Woche nicht wieder streiken würde. Was soll das alles? Hat das irgendwann mal ein Ende? Wenn ich das wüßte. Wenn gar nichts geht, kann ich mit der U-Bahn fahren, aber mir ist klar, daß ich Zustände kriege, wenn ich erst um 8.20 Uhr im Büro ankomme. Daß ich keine andere Wahl habe, versteht sich fast von selbst. Mir wäre auch nicht damit geholfen, wenn ich einen Führerschein hätte, denn das Auto ist zu Hause besser aufgehoben als in der Firma. Am Ende ist es noch meine Schuld, daß man am Nachmittag einkaufen gehen kann. Also bleibt nur die U-Bahn oder die Hoffnung, daß der Bahnstreik glimpflich ausgeht. Es regt mich zwar wahnsinnig auf, aber ich kann es auch nicht ändern. Wenn ich ehrlich bin, dann ist der Zustand in der Firma um einiges schlimmer als der Bahnstreik. Daß unser bester Mann bis Mitte Mai da ist, ist Tatsache. Daß der Grieche zusehen muß, wie er alleine fertig wird, ist auch klar. Da kann sich der Kollege noch so aufregen, es bringt eh nichts. Es sei denn, er sorgt dafür, daß der beste Kollege bleiben kann. Aber das ist zwecklos. Die Geschäftsführung macht sich das einfach, indem sie der Meinung ist, daß die Sachen auf dem Hof stehen und nicht raus gehen. Mal sehen, was noch so passiert. Nicht viel, so viel steht schon mal fest. Vielleicht braucht man das ja.

Meine Woche war recht unspektakulär. Daß ich irgendwann den dicken Stapel für Spanien auf dem Tisch habe, war klar. Dabei habe ich fest damit gerechnet, daß sich Ekel Alfred darum kümmert, aber so kann man sich täuschen. Eigentlich sollte ich froh darüber sein, daß ich mich um solche Länder kümmern kann, denn so habe ich meine Ruhe. Von daher ist alles gut. Wenn ich für den Rest auch Zeit hätte, dann wäre ich glücklich. Ab morgen wird sich das ändern, denn ich werde jeden Tag ein wenig länger bleiben. Was bei dem schönen Wetter nicht ganz einfach sein wird, aber es gibt Dinge, die kann man nicht ändern. Und wer im Mai einen Gleittag haben will, der muß auch was dafür tun. Am Donnerstag war ich beim Arzt. Seit Mitte Februar habe ich am rechten Schienbein eine Entzündung, die einfach nicht verschwinden will. Ich habe eine Wundrose. Ganz toll. Ich muß jetzt Antibiotikum nehmen und zweimal täglich Salbe auf mein Bein schmieren. Na super. Ob das was hilft, weiß ich nicht. Wenn die Tabletten zuende sind und das Bein immer noch rot ist, gehe ich wieder zum Arzt. Als letzte Möglichkeit bliebe da ein kleiner Eingrifft. Sollte das so sein, kann ich das ja so legen, wenn Ekel Alfred ins Krankenhaus muß. Ich glaube, dann dreht mein Chef aber so richtig am Rad. Ich kann doch nichts dafür, wenn das so auskommt. Mein Körper sagt mir nun mal nicht, wann er was für richtig hält. Im letzten Jahr hat auch keiner gefragt, ob ich das prickelnd fand, eine Woche vor meinem Urlaub im Krankenhaus zu liegen. Ich hatte den Salat und fertig war die Laube.