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Tagebuch Sommer
2015-06-20 19:05
Wer im Glashaus sitzt...

...sollte nicht mit Steinen werfen. Das gilt seit letzter Woche Samstag für meinen Vater, der seit diesem Tag Schmerzen in seinem Fuß hat. Beim Arzt war er nicht, weil er am kommenden Mittwoch ja eh einen Termin hat. Dann können die Schmerzen nicht so groß sein, wenn er nicht geht. Ich bin auch nicht der Typ, der wegen jeder Kleinigkeit gleich zum Arzt rennt, aber wenn ich schon nicht mehr laufen kann und die halbe Nacht wach liege, weil ich es vor Schmerzen nicht mehr aushalte, ist das doch wohl Grund genug. Mein Vater ist erwachsen und muß selber wissen, was er macht. Bis zum Mittwoch ist es ja nicht mehr lange. Aber mit mir meckern, daß ich nicht sofort Hustentropfen nehme, wenn ich huste. Tut mir leid, wenn ich das so sagen muß, aber das entspricht nun mal der Tatsache. Den Spruch soll er noch einmal bringen, dann ist aber was los. Bevor man über andere lästert, sollte man sich erst an die eigene Nase fassen. Ich finde es nur unfair, daß genau diese Leute den Macker raus hängen lassen und anderen noch Vorschriften machen wollen. Ich kann mich noch so darüber aufregen, es hat eh keinen Sinn. Was das angeht, ist alles im grünen Bereich.

Mein Chef ist aber auch so. Für ihn ist jeder blöd und unsozial und nur er ist perfekt. Daß dem nicht so ist, ist schon längst ein alter Hut. Er läßt aber auch kein Fettnäpfchen aus. Irgendwann fragte die Azubine per Mail, wann sie am Montag bei uns sein soll. Die Frage gab ich gleich an meinen Chef weiter. Seine Antwort: wenn sie fertig geschminkt ist. Ein Satz, den man sich denken kann. Eine Fähigkeit, die meinem Chef zu fehlen scheint. Das muß nur mal die richtige Person hören, dann sieht es für meinen Chef nicht mehr so prickelnd aus. Es ist noch gar nicht so lange her, da ist er schon mal auf die Nase gefallen. Vielleicht steht er ja darauf. Eigentlich ist mir das auch egal. Obwohl ich ihm das ja gönnen würde, wenn er mal einen Tritt in den Hintern bekommt. Sein Vertreter hat in dieser Woche mit bekommen, daß er sich um Dinge kümmert, die mit der Arbeit so gar nichts zu tun haben. Gesagt hat er aber nichts. Genau das ist ein Fehler. Anstatt ihm zu sagen, daß auch er mal was tun kann, stellt man sich die Frage, ob meine Kollegin mit ihrem Aufgabenbereich ausgelastet ist. Er meckert die Leute an, daß er sich für den Job doch nicht seine Gesundheit ruiniert, aber daß ich mir die Finger blutig tippe, interessiert keinen. Daß ich seit ein paar Tagen so ein komisches Gefühl in der linken Brust habe, ist doch egal. Auch wenn ich das nicht brauche, sehe ich mich irgendwann wieder im Krankenhaus. Ich bin so am Ende, das glaubt mir keiner.

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2015-06-20 19:05