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Tagebuch Sommer
2014-10-18 17:25
Reden ist Silber...

...Schweigen ist Gold. Es ist nur blöd, wenn man sich nicht daran hält, sondern zu allem seinen Senf dazu geben muß. Das ist mir heute passiert. Ich sollte eine Tablette trinken, damit mein Husten locker wird. Ich habe gesagt, daß ich das Teil trinke, wenn ich meinen Cappuccino getrunken habe. Das war für meinen Vater zu viel. Er hat nur gesagt, daß ich das Ding nicht sofort trinken soll. Bei mir müßte man jedes Wort auf die Goldwaage legen. Ach und bei ihm braucht man das nicht? Und dann kam der Kracher: ich habe es mir nicht nehmen lassen zu sagen, daß ich eh immer an allem schuld bin. Das hätte keiner gesagt, ich soll mich nicht so anstellen wie eine Mimose. Daß ich meine Medikamente regelmäßiger nehme wie mein Vater, läßt sich auch nicht von der Hand weisen. Wer vergißt denn ständig, seine Tabletten zu nehmen? Wenn es nach mir geht, kann er irgendwann wieder Schmerzen in der Brust haben, mich interesiert das nicht. Daß meine Laune im Keller ist, muß ich an der Stelle nicht erwähnen. Wer fühlt sich denn immer gleich auf den Schlips getreten? Daß das Verhalten in den Kindergarten paßt, ist mir klar, aber da muß ich wohl durch. Von mir aus könnte es jetzt schon Montag sein, obwohl ich auf der anderen Seite froh bin, noch einen Tag entspannen zu können. Doch was ist daran entspannend, wenn man Staub wischen muß? Es gibt echt schöneres. Am Nachmittag wollte mein Vater wissen, ob ich was habe. Nein. Ich muß aber was haben, schließlich habe ich geheult. Heult man automatisch, wenn einem die Augen tränen?

Ich will ja nicht jammern, aber es gibt Dinge, die mir einfach auf die Nerven gehen. Wer kümmert sich denn hier um Sachen, für die sich sonst keiner interessiert? Wer rennt hinter den Leuten her, damit die Herrschaften wissen, wo sie ihren Kram hin geschmissen haben? Das bin doch ich. Wer sollte zuhören, als um den Durchlauferhitzer ging? Ich natürlich. Ich muß mir das zwar auch merken, aber was nutzt das, wenn meine Mutter keinen Plan hat? Sie spült öfter wie ich. Daß man meinem Vater die Bedinungsanleitung um die Ohren hauen muß, ist so klar wie Kloßbrühe. Daß meine Mutter nicht richtig zuhört und gewisse Dinge durcheinander bringt, ist ebenfalls nicht mehr feierlich. Man sagt ihr was, kurze Zeit später hat sie das wieder vergessen. Aber wie ein paar Minuten Spaß gehen, das weiß sie dann doch noch. Mit welchem Ergebnis? Daß meine Eltern zur gleichen Zeit Durchfall hatten. Wem sie das erzählen will, weiß ich persönlich jetzt nicht, aber ich lasse sie in dem Glauben, daß ich diese Geschichte abnehme. Wenn sie ihren Spaß daran hat. Ich könnte jetzt noch ewig weiter machen, aber man verliert auch die Lust daran. Mir geht die Frage nicht aus dem Kopf, die mir meine Mutter am Vormittag gestellt hat: ob ich sauer bin. Ich habe erst verneint, habe diese Antwort ganz schnell bereut. Natürlich bin ich sauer und das nicht zu knapp. Jetzt mal ehrlich: wer läßt sich schon gern als Mimose bezeichnen? Keiner. Ich bin nun wirklich keine Spaßbremse und ich mache auch jeden Blödsinn mit, aber das war doch etwas zu heftig. Ich möchte am liebsten meine Klamotten packen und die Biege machen. Dann sieht man mal, was man angerichtet hat. Ich bin es einfach so leid, immer den Mund halten zu müssen. Ich bin doch kein Kleinkind mehr, dem man nach Lust und Laune Vorschriften machen kann. Die Zeiten sind echt vorbei.

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2014-10-18 17:25