Drei Tage
Donnerstag haben wir uns gesehen, Freitag ist er in die Berge gefahren, Snowboarden, wir sehen uns erst am Montag wieder. Eigentlich kein Problem, ich meine, was sind schon drei Tage?
Das frustrierende an der Sache ist nur, dass es am Donnerstag, als wir uns das letzte Mal gesehen haben, so supergut lief. So gut, dass ich ihn momentan ehrlich vermisse. Ihn und seine Hände, seine Lippen
Ich würde mich als sexuell erfahrener Mensch bezeichnen, ich würde sagen, dass ich schon einiges erlebt habe, also in sexueller HInsicht. Gute, wie schlechte Dinge, gute, wie schlechte Männer.
Andi hat einen hohen Maßstab gesetzt, dass mit ihm war intensiv, dass mit ihm war teilweise überwältigend. Dennoch im Nachhinein, wenn ich über Andi und mich reflektiere, so stelle ich fest, dass wir sexuell zwar sehr abwechslungsreich waren, dass es aber eigentlich immer, um Befriedigung von Bedürfnissen, einfach nur um Sex ging. Freilich waren da jede Menge Gefühle dabei, zumindest von meiner Seite aus. Noch immer werde ich ein bisschen wehmütig, wenn ich an ihn denke. Aber ich traurere nicht mehr, sehne mich nicht mehr nach ihm. :)
Wie auch, ich habe etwas viel besseres kennen gelernt. Das mit Manuel und mir ist langsam, momentan, es ist zart und irgendwie zerbrechlich. Aber dann gibt es diese Momente, in welchen etwas hervorbricht. Heiße Küsse, fliegende Hände und dann Stop. Herunterdrehen auf Sparflamme, bis sie wieder von neuem entzündet wird, immer wieder. Ich glaube ich habe mich noch nie in meinem Leben so gut gefühlt, einfach weil noch so viel offen ist, wir uns einiges eben erst für später aufheben, weil er irgendwie verstanden hat, dass ich diese Zeit brauche, auch wenn ich selbst nich so recht weiß warum. Und ich war noch nie in meinem Leben so frustriert wie derzeit, ich meine, jetzt ist er drei Tage weg. Drei verdammte Tage in welchen ich zu Hause sitze bzw. arbeite und auf Partys gehe, ihn aber nicht küssen, berühren kann.
So gehe ich den üblichen Wochenendsangelegenheiten nach, halte immer wieder inne und denke an ihn, unsere beiden letzten Stunden am Donnerstag. Wir hatten wirklich Schwierigkeiten uns voneinander loszureißen und bei dem Gedanken an diese Momente wird mir ganz heiß. Er sagt mir immer wieder, wie glücklich er ist und auch wenn ich, wie es einfach meine Art ist bei solchen Sätzen immer skeptisch die Augen zusammenkneife, so zweifle ich nicht wirklich daran. Denn ich bin es ja schließlich auch!
Wir reden über Gefühle, er sagt mir, dass ich ihm "so wichtig" bin, ihm viel bedeute. Also höre ich in mich, überlege wie ich zu ihm, zu uns stehe. Tatsache ist, dass mir schon lange kein Mensch mehr so wichtig war, wie er. Das mit Andi war sehr sexuell und auch wenn wir uns auch so verstanden haben, an das mit Manuel reicht es nicht annähernd hin. Zudem hatte ich noch nie einen derart romantischen Freund, der sich noch dazu so kümmert. Dafür hat er eine Sonderstellung und steht über allen.
Doch Manuel hat auch etwas anderes, er berührt mich auf eine Art und Weise, dass ich mich immer Frage, "wie macht er das nur" und das überraschende und vor allem erregende Gefühl zu erkennen, dass es immernoch Neues gibt.
Manuel ist aber auch verdammt unpünktlich, auch wenn er netterweie meisten über SMS sein Zuspätkommen ankündigt, so ist es doch ein bisschen nervig. Aber ich denke, dass wird sich geben, also nicht sein Zuspätkommen, aber meine ich-möchte-nichts-mehr-anfangen-bevor-er-kommt-Einstellung und wenn ich das überwunden habe, dann wird die Zeit des Wartens sicher schneller vergehen. Manuel meldet sich außerdem nicht allzu häufig und vergisst Abmachungen über Telefonate usw. Kleinlich, ich sollte mich nicht darüber ärgern, dennoch, ein derartiges Verhalten schürt irgendwie Zweifel. Aber an was zweifle ich?
-Irgendwie an der Wahrheit über seine Gefühle-