Und der andere greift ..
Wenn man uns von außen betrachtet dann müsste man wohl den Kopf über uns schütteln. Wenn der eine loslässt dann fängt der andere an zu greifen. Die Stimmung war Dienstag und Mittwoch so mies das ich schon von alleine bereit war zu gehen. Und was macht er? Fängt Mittwoch Abend wieder an - mit einem „Ich freue mich auf dich“.

Mittwoch Abend war also sehr viel Nähe, viele Umarmungen und viele Küsse. Donnerstag morgen war die Stimmung wieder etwas bedrückt. Und wir haben geredet. Wir sind beide genervt von diesem hin und her. Keine klare Linie. Wir sind nicht zusammen (und irgendwie auch nicht getrennt). Ich habe ihm gesagt das ich glaube dass es das beste ist wenn ich erstmal ausziehe. Sonst erstmal zu Mama. Ich wünsche mir Ruhe. Und Frieden. Hauptsächlich mit mir selbst. Der Gedanke daran nur mir und meinen Kindern gerecht werden zu müssen und niemanden Rechenschaft ablegen zu müssen fühlt sich gerade einfach sehr befreiend an. Ich und mein eigenes kleines Reich. Das klingt gerade einfach so friedlich. Keine Ahnung ob ich am Ende dann doch tottraurig in dieser Wohnung sitzen werde. Ich kann die Zukunft nicht sehen.. Ich kann sie nur gestalten. Mindset und so. Er musste dann los zur Arbeit. Und ruft mich auf dem Weg noch an - er möchte mich nicht loswerden. Er liebt mich. Er will mich nicht verlieren.

Er hat mich gebeten dass wir uns jetzt in der Vorweihnachtszeit noch zusammenraufen. Bis Weihnachten. Und dann schauen wir weiter. Okay, das machen wir. Mit Nähe? Ja, mit Nähe. Er schraubt seine Erwartungen runter und gibt mir die Zeit die ich brauche. Und was soll ich sagen? Er gibt sich wahnsinnig Mühe Gefühle zuzulassen und mir das zu zeigen. Und ich sollte unendlich glücklich sein. Und was tue ich? Fühle mich damit fast überfordert. Es ist mir zu viel. Ich fühle mich fast erdrückt von all der Nähe. Ich bin einfach nicht so weit. Bin so beschäftigt mit meiner eigenen Reise zu mir das mir das zu viel ist. Und klar spielt D. auch immer noch eine Rolle (ich spüre dich noch immer. Jeden Tag ein bisschen.) Aber in erster Linie ist es mir wichtig für mich zur Ruhe zu kommen. Frieden zu finden. Für meine Seele.

Ich habe Montag wieder eine Besichtigung. Aber ich weiß jetzt schon das die Wohnung mir zu weit weg ist von hier. 15 Minuten Fahrweg. Das ist mir zu weit. Ich möchte mich wohlfühlen. Rundum. Ein neues kleines Zuhause schaffen. Da gibt es nicht so viele Kompromisse für mich.

Und jetzt mach ich mir was zu essen. Beide Kinder schlafen und der Mann ist auf Weihnachtsfeier.