...ist das, was heute wieder abgegangen ist. Mein Vater hat meine Mutter daran erinnert, daß sie die Blutverdünner heute nicht nehmen soll. Sie kann die Tabletten auch gar nicht genommen haben, weil ich die Packung gestern auf mein Bett gelegt und später in den Schrank gelegt habe. Die Antwort war wieder zu viel für meinen Vater. Er war kurz davor, an die Decke zu gehen. Ich habe es mir nicht nehmen lassen und habe vor mich her gemurmelt, daß ich ihm bald den Hals umdrehe, wenn das nicht bald aufhört. Das war mir so egal, ob er das gehört hat oder nicht. Wer glaubt, daß das alles war, der hat sich ganz gewaltig geirrt. Als meine Mutter beim Arzt fertig war und wir zum Auto gingen, habe ich meinen Vater gebeten, mir den Autoschlüssel zu geben. So schnell hat er das Teil nicht gefunden und raunzte mich an, daß meine Mutter doch nicht so schnell laufen kann und jetzt sollte ich doch aufhören zu diskutieren. Ich habe nicht diskutiert, sondern wollte einfach nur nett sein. Ich kann mich beim nächsten Mal schreiend auf den Boden werfen und wild um mich schlagen. Mal sehen, ob mein Vater das dann geil findet. Ich hätte die Aktion nicht machen müssen. Ich hätte auch zu Hause bleiben und mir in der Nase bohren können. Aber nein, statt dessen bin ich so blöd und fahre noch mit. Das mache ich auch nie wieder. Ich weiß nicht, was mein Vater für ein Problem hat. Wenn er was sagt oder die Leute ärgert, ist alles gut. Aber wenn jemand anderes was sagt, wird direkt ein Faß aufgemacht. Ich glaube, ich habe schlag mich auf der Stirn stehen, etwas anderes kann ich mir echt nicht vorstellen. An solchen Tagen wünsche ich mir, daß die freie Zeit schnell vorbei ist und ich wieder arbeiten gehen kann. Da bleibt der Trost, daß ich Geld bekomme, während ich mir das Gemecker anhöre. Sorry, wenn ich das sagen muß, aber es stimmt.

Um solchen Sachen aus dem Weg zu gehen, sollte ich mir vielleicht eine eigene Wohnung suchen. Die Sache hat nur einen Haken: ich bin einfach zu faul für diesen Schritt. Das heißt aber noch lange nicht, daß ich mir alles gefallen lassen muß. Wenn man es genau nimmt, müßte man sich auch einen neuen Job suchen, wenn man sich auf der Arbeit mal die Meinung sagt. Doch wer macht das schon? In der Zeit müßte man verrückt sein, wenn man den Schritt macht. Die Jobs liegen nun mal nicht auf der Straße. Aber darauf wollte ich jetzt nicht hinaus. Ich habe keine eigene Wohnung und von daher sollten vielleicht alle auf den Ton achten. Doch da ist Hopfen und Malz verloren, denn das geht nie lange gut. Soll ich das schade finden? Ich bin mir nicht sicher. Ich mag nicht weiter darüber nachdenken. Was sich so leicht anhört, kann man nicht mal eben so in die Tat umsetzen. Jetzt raubt meine Mutter einem dem letzten Nerv. Sie hat seit dem Vormittag so ein Ding um, weil sie nach der Untersuchung eine Kapsel schlucken mußte, die den Darm von innen aufnimmt. Wenn die Aufnahmen durch sind, schaltet sich das Ding von alleine ab, aber meiner Mutter geht das nicht schnell genug. Sie will das Ding unbedingt los werden. Was man ja verstehen kann, aber sie kann schon ein wenig übertreiben. Immerhin wiegt das Ding keine 75 kg. Es sieht ganz danach aus, als will sie nicht wissen, was die Untersuchung ergeben hat. Durch diese Sachen wird meine Ruhe auf eine harte Belastungsprobe gestellt. Manchmal möchte ich meine Mutter ohne Ende schütteln, aber die Kraft kann ich mir sparen. Es hat keinen Sinn. So ist das Leben.