Danke euch allen für eure tollen Tipps! Ich werd mir da so Einiges zu Herzen nehmen...

Jaded hat z.B. recht, ich bin sehr perfektionistisch. D.h. bevor ich mal richtig losschreibe, sitze ich an jedem Satz, stelle ihn 5x um und am Ende gefällt er mir doch nicht. Das hat jetzt ein Ende (jedenfalls versuch ich es), denn so komm ich ja nie zu was!

Sunshine hat auch irgendwie Recht. Also ich kann schon Lernen... zwar jetzt nicht so, wie jemand, der das unterm Semester ständig tut und gar nicht mehr von seinem Schreibtisch wegkommt. Aber wenn ich ne Prüfung hab, setz ich mich auch nen Monat (ok, das ist schon wirklich viel Zeit... eher so 2-3 Wochen) vorher hin und lerne und schreib raus und fasse zusammen. Das geht schon, ist allerdings natürlich auch nicht so das Wahre, weil ich ja nach der Prüfung sofort wieder alles vergesse. Aber damit hab ich nicht so das Problem.

Mein Problem ist jetzt, dass ich ebenfalls so viel hätte lesen müssen. Das dann zusammenfassen. Und die verschiedenen Positionen (die in meinem Fall leider immer die gleichen sind, was es ziemlich langweilig macht) irgendwie zusammen zu wurschteln. Wie gesagt, ist halt leider im Moment grad alles das Gleiche und es fällt mir echt schwer, eine Aussage nochmal anders zu formulieren wie das 5 andere schon vor mir gemacht haben... Und mit dem "zielgerichtet arbeiten" ist das halt auch so ne Sache, wenn man sich ständig einredet, ach man hat ja noch Zeit... ist halt nicht wie bei einer Klasur/mündl. Prüfung, dass die Arbeit mit dem Lernen dann getan wäre... man muss das ganze ja auch noch schreiben! Und das hatte ich, glaube ich, wirklich verdrängt. Dass da ja dann noch was kommt!

Außerdem hab ich glaub ich auch die Länge bzw. die Zeit, die man dafür braucht, deutlich unterschätzt. Es ist jetzt wirklich noch zu schaffen, aber viel länger verdrängen kann ich es jetzt wirklich nicht und will ich auch nicht. Es sind eben mind. 80 Seiten. Was schon mal 60 Seiten mehr sind als alles, was ich jemals so geschrieben habe. Und ich sehe grade nicht, wie ich mit meinem popeligen Thema so viele Seiten füllen soll... aber andere haben's ja schließlich auch geschafft.

Apropos Thema... wen es interessiert: ich untersuche den Londoner Arbeiterklassendialekt "Cockney" und seine Darstellung in Literatur und Film. Das ganze ist eine sprachwissenschaftliche Arbeit... und das ist glaub ich das Problem. Weil... so sehr unterscheidet sich der Dialekt in den Filmen nicht. Entweder er wird gesprochen, oder eben nicht. Genauso in der Literatur... ich versuche eben, das literarische mit dem tatsächlichen Dialekt zu vergleichen... oder so ähnlich.

Das ist jetzt leider auch kein Thema, wo es massenhaft Literatur drüber gibt. Bzw. wie oben schon geschrieben, ist es halt meist alles das gleiche. Es gibt nun mal keine 1000 Wege, um einen Dialekt zu beschreiben und die machen das alle gleich. Dazu kommt, dass der Schwerpunkt ja auf der Analyse der Literatur bzw. der Filme liegen sollte... und ich kann mir grad einfach nicht vorstellen, wie ich zu einem Film, von dem ich dann vll 1 Seite Beispieltext habe, so viel schreiben soll. Zumal es sich ja wirklich alles wiederholt. Ich mach dann zwar noch die Transskription, aber auch das ist ja nicht wirklich viel Arbeit... Außerdem hab ich halt immer die Befürchtung, dass es nicht "sprachwissenschaftlich genug" ist...

Ach ich weiß auch nicht. Wegen dem Beratungsdienst guck ich mal. Es gibt zwar Kurse zum Zeitmanagement und gegen Prüfungsangst usw. aber da muss man sich vorher anmelden und die sind immer gleich voll und die Chancen, da rein zu kommen, ziemlich klein. Außerdem wäre das eh viel zu spät dann... ich werd mich mal informieren.

Meine Pläne für den Dezember... Sunshine hat natürlich recht, ich muss da jetzt mal Prioritäten setzen. Also wird das ein oder andere wohl doch wegfallen müssen. Aber mal sehen, wie weit ich bis Dezemberanfang denn tatsächlich gekommen bin.

Und ja, ich hab mein Studium ganz schön vertrödelt. Im Nachhinein ist man immer schlauer und ich würd das jetzt auch wirklich nicht mehr so machen, zumal ich so langsam echt die Schnauze voll haben von Uni & Co. Ich bin jetzt im 13. Semester... fertig im 14. Das sind 5 Semester über Regelstudienzeit. Andererseits hab ich zwischendurch mein Nebenfach gewechselt (ziemlich spät erst... und ich hab da die Zwischenprüfung 2x gemacht, würd ich jetzt auch nicht mehr machen... lieber gleich aufgeben und 1 ganzes Semester sparen, aber wie gesagt, hinterher...) und musste im Neuen dann wieder bei Null anfangen. Mein Hauptfach hat aber darunter arg gelitten. Und ich brauchte wirklich nicht viele Scheine, um scheinfrei zu sein... Also da ist mir meine Faulheit auch echt ein Dorn im Auge und ich könnt mich so schlagen dafür, dass ich so getrödelt habe! (Zumal ich ja jetzt nix studier, womit ich später mal groß Kohle verdienen werde...)

Aber das lässt sich ja jetzt nicht mehr ändern. Und drum werd ich jetzt auch ranklotzen und mein Bestes geben. Und mir auch immer vorsagen, dass es bald vorbei ist! Ich mag nämlich absolut nicht mehr!

(So, falls ich jetzt irgendwas vergessen haben sollte... ich hab eure Tipps trotzdem alle gelesen und bin echt dankbar. Manchmal brauch ich einfach einen Arschtritt bzw. Möglichkeiten, die das ganze wieder machbar erscheinen lassen! Ich jammer eben doch zu gerne, die Energie sollt ich vll doch lieber auf meine Arbeit verwenden!)