Trennung von der besten Freundin
Wieder eine lange Zeit vorüber. Meine Marta ist schon seit dem 12. August in Berlin, sie fühlt sich dort sehr unglücklich. Ich vermisse sie hier sehr. Weihnachten wollte sie nach Halle zu Lustigs kommen. O, es wäre ja prachtvoll. Herr Pev ist ihr ein treuer Freund. Auch mir ist er ein solcher. Die Stunden bei ihm finde ich ganz herrlich. Ich hab ihn übrigens das aus meinem vergangenem Leben gebeichtet u. er hat mir verziehen. – Ich habe jetzt auch neuerdings in der Gibichensteiner Kirche eine Gruppe im Kindergottesdienst bei Herrn Pastor Meltzer. Es ist wunderschön. Meine Würmchen sind 8-11 Jahre alt. O, Herr, du hast mir bis jetzt geholfen, nun bitte ich dich hilf mir auch weiter bei dieser Arbeit u. laß darauf deinen Segen ruhen..—Pev habe ich gesagt, von wegen der Gruppe, er war nicht sehr erfreut darüber. Da er dachte ich würde später ihm mal helfen. Wir sprachen noch über andere Themata.---
Wir haben jetzt eine neue Lehrerin Frl. Thiel. Ein entzückendes Geschöpf. Auch eine Bekannte von Pev.---
Grete Dienm. nebst ihrer Freundin Maria Reimmann gehen jetzt zur Tanzstunde.- Ich habe jetzt viel zu tun. Unser Kränzchen hat wieder begonnen, dieses mal haben wir drei Kinder aus einer Familie zu bescheren.—
Mein Pflegekind Gert. Schlaaf ist jetzt auch gänzlich nach Halle gezogen, sie besucht hier den Kindergarten.—
In der nächsten Zeit od. Weihn. zusammen mit meiner Marta, will ich zum hl. Abendmahl gehen. Herr gib Deinen Segen dazu u. laß es mir nicht zum Schaden gereichen.- Mariechen schrieb mir vor kurzem einen sehr netten Brief, ach Herr, gib, daß wir beide wieder zusammen in Verbindung treten mögen! –
Doch jetzt habe ich dir, geliebte Freundin kurz ungefähr alles mitgeteilt. Lebewohl auf einige Zeit. Auf Wiedersehen.----