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Tagebuch paranoid
2007-02-28 18:00
Flammen und schockierende Erinnerungen
Heute habe ich mich entschieden alles, was mich an meinen Ex erinnert, zu vernichten oder weg zu tun.
Die Erkenntnis kam auf einmal, als ich auf dem Bett saß und einen alten Brief von ihm gefunden habe, in welchem er mir schreibt wie sehr er mich doch liebt und dass er in Zukunft immer aufrichtig zu mir sein wird und sich auf eine gemeinsame Zukunft freut...
der Brief ist ca. 5-6 Monate alt.
Tja, und als ich das so gelesen hab tat es mir echt weh und ich fiel wieder in Erinnerungen zurück und gleichzeitig wurde ich mal wieder wütend.
Also holte ich schnell ein Feuerzeug und einen Bottich Wasser und verbrannte Briefe, Bilder und alles papiermässiges was ich so finden konnte... und eine getrocknete Rose von ihm.
Danach suchte ich alle Klamotten von ihm zusammen und packte sie in eine Tasche... die sind zu schade zum Wegwerfen, die spende ich lieber einer Organisation oder so.
Es hat wehgetan, das alles zu tun, aber ich weiß dass es besser so ist.
Ich denke noch immer oft an ihn und unsere Zeit, ich träume sogar von ihm und das muss schnellstens aufhören.

Aber es gab heute noch eine andere Sache, die mich extrem schockiert hat.
Meine Jugend so zwischen 15 und 17 war nicht grade glücklich, so habe ich sie immer in Erinnerung gehabt.
Ich hatte damals extremen Liebeskummer(mein Frreund vor meinem Ex betrog mich), ich hatte eine Anzeige am Hals, ich musste Gespräche mit dem Jugendamt führen, ich musste Sozialstunden machen, hatte Schulden, alle Freunde di e ich damals hatte wendeten sich von mir ab, ich war furchtbar einsam, meine Eltern wollten mich rausschmeissen und ich ritzte mir jeden Tag immer tiefere Narben.
Ich habe heute auch noch eine CD von mir gefunden, die ich zu der Zeit selbst zusammengestelllt und sehr oft gehört hatte.
Es sind alles sehr traurige, schmerzhafte Lieder, so kommt es mir zumindest vor...
also hab ich die CD vorhin nochmal angemacht und mich traf es echt ziemlich.
Dadurch dass ich sie damals so oft gehört hatte, haben sich diese Lieder mit meinen Gefühlen damals verbunden.
Beim Hören der CD hab ich mich auf einmal in die Zeit zurrückversetzt gefühlt, ich war wieder 15, 16 und konnte genau den Schmerz spüren, den ich damals hatte.
Es ist schwer zu beschreiben, aber ich fühlte genau was ich damals fühlte, aber gleichzeitig fühlte ich mich als Beobachter von diesem kleinen, depressiven, einsamen Mädchen.
Ich hatte diese Zeit immer als "unglücklich" in Erinnerung, aber wie schlimm sie fürr mich wirklich war ist mir erst heute wieder eingefallen... ich habe es alles verdrängt.
Dieser Schmerz, den ich damals hatte, ist nicht gleichzusetzen mit dem, was man fühlt wenn man traurig ist, auch nicht mit dem, was ich die letzten Monate erlebt habe.
Ich frage mich, wie ich das durchstehen konnte, ohne psychologische Hilfe oder sonstige Hilfe, ich frage es mich wirklich.
Denn diese damalige Todessehnsucht, die Angst, die Einsamkeit und den Schmerz erkenne ich erst heute wieder.
Ich weiß nicht wie ich heute mit so einem Haufen von Problemen umgehen würde, aber mir wird klar, dass ich damals mehr als überfordert war und es echt ein Wunder ist, dass ich halbwegs gut daraus gekommen bin.
Zu dem Anlass hab ich meine alten schriftlichen Tagebücher rausgesucht....
ich hatte viele düstere Bilder gemalt, Abschiedsbriefe geschrieben, Lieder geschrieben und ich hab sogar ein komplettes, großes Bild aus meinem eigenen Blut gemalt.. wie konnte ich das bloß verdrängen???
Ich habe jahrelang nicht daran gedacht und auf einmal erscheint es mir wieder so real.
Ich fand auch meine alten, blutverschmierten Klingen.
Ich verstehe nicht, wie ich das durchstehen konnte, ich verstehe nicht wieso mich das nicht umgebracht hat, ich verstehe nicht wie ich ohne Hillfe selbst zum Teil aus diesem Loch gekommen bin.
Ich sage bewusst zum Teil, denn auch heute bin ich ja nicht gerade die un-depressivste, glücklichste Frau überhaupt, aber die beiden Situationen kann man nicht vergleichen.
Ich weiß nicht wie, aber irgendwie bin ich froh dass ich diese Sache überstanden habe und heute hier sein darf.

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