Ausländer füllen das Bild der Straßen
Heute bin ich spazieren gegangen. Ja, das kann ich, weil ich Zeit habe. Andere können das nicht, die müssen Tag und Nacht arbeiten und noch Überstunden dazu machen bei den schweren Zeiten. Aber ich hatte auch eine Aufgabe, nur wollen das die anderen, welche gerade den Arbeitsrock anhaben, nicht sehen, weil sie sonst nichts zum schimpfen hätten. Also da ging ich dann durch die Hauptstraße und sah mich plötzlich in Russland. Russische Mädchen und Frauen kamen vorbei in ihrer landesüblichen Kleidung und sprachen von Kartoschka und Kapusta. Franzosen, in ihrer immer sauberen Uniform, hatten Ausgang und unterhielten sich von den Mademoiselle und Filous. Italiener im Gegensatz dazu etwas lässig gekleidet mit den unverschämten Sockigen-Perücken zogen einen Handwagen vorüber und sprachen vom i patrier dem Vaterlande. In der Straßenbahn versuchte ein blonder Fläme in naiver Art einer Französin den Hof zu machen und an der Haltestelle standen drei stolze Griechinnen und sprachen in gebrochenem Deutsch. Nun, weil ich schon so viel Fremdländer heute gesehen habe, scheute ich mich nicht, in einem Lokal noch ein Bier zu trinken. Neben mir saßen ein deutsches Mädchen und ein Feldwebel. Ob das wohl auch ein Franzose ist, fragten sie sich, indem sie über mich sprachen.