Da habe ich gestern wieder etwas Düsteres zusammengeschrieben. Und das alles nur, weil ich etwas Kopfschmerzen hatte und weil das Mittagbrot nicht nach meinem Geschmack war. Wenn es einem gut geht, möchte man es immer noch besser haben. Ich habe ja um 6 Uhr meinen Feierabend, dann kann ich treiben was ich will. Andere müssen arbeiten, 'bis Stern um Stern am Himmel steht'. Meine Arbeit macht mir ja Spaß; freilich, immer geht’s nicht, wie es soll, aber wo kommt das nicht vor?

(abends) Ich kann es mir doch nicht aussuchen: in letzter Zeit bin ich so mürrisch, so missgestimmt. Ein Wunder ist es ja nicht, denn Einsamkeit verbittert. Ich habe ja überhaupt keinen Umgang mit frohen Menschen; über die Fröhlichkeit meiner Bekannten habe ich mich ja schon geäußert, und mein einziger Freund ist alles andere denn froh. Den lieben langen Tag sitze ich allein in meinem Büro, ich freue mich erdenklich, wenn der Meister hin und wieder kommt.

Nur an der Dichtkunst kann ich mich erbauen. Wenn ich doch einen Menschen hätte der mich verstehen, der mich aufheitern würde. So viel Verdruß, gar nichts heiteres. Wie wohl würde mir sein, wenn mich ein Mensch verstehen, mich aufheitern würde.