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Tagebuch Veruca
2003-08-01 23:45
Ziemlich deprimierend
Wenn ich die Titel der Einträge so betrachte, wird mir irgendwie ziemlich klar, dass mein Leben und meine Gefühlswelt ziemlich chaotisch aussieht.
Christian und ich hatten heute das extrem notwendige Gespräch wegen der zweiten Probe und unserer Zukunft. Es war wirklich fürchterlich und viel, viel schlimmer als ich eigentlich erwartet hatte. Wir haben beide mehrere Stunden auf dem Bett gesessen und geheult. Und letztenlich konnte ich das auch nicht durchziehen, die Beziehung zu beenden wenn er nicht die Donnerstagsprobe nicht macht. Bzw das Problem ist ja auchnoch, dass die Band ihm wohl gesagt hat, dass er entweder probt oder gar nicht mehr kommen muss. Unterbewußt war mir schon immer klar, dass er die Band für mich nicht aufgeben würde, was ich aber auch nie verlangt hätte, nur als sich das heute doch rauskristalisiert hat, hat mir das schon nen ziemlichen Schlag versetzt, ich hätte nie gedacht, dass jemand so herzlos in der Hinsicht sein kann, dass er seine gut funktionierende Beziehung tatsächlich aufs Spiel setzt nur für eine blöde Band, die sich in ein paar Jahren sowieso auflösen wird, wohingegen ich für uns eine realistische Zukunft gesehen hab. Jetzt weiß ich gar nichts mehr. Besonders schlimm war für mich auch, dass er sich quasi kampflos fügen würde, er hat nichtmals versucht mich davon zu überzeugen, dass die Beziehung es wert wäre, einen Kompromiss zu finden.
Jetzt haben wir uns darauf geeinigt, dass wir erstmal bis zum Studium zusammen bleiben und dann weitersehen.
Erst kam mir das wie die Lösung schlechthin vor, im Laufe des Abends ist mir dann aber doch klar geworden, dass es nur ein Aufschub ist und nichts weiter, in ein paar Monaten werden wir wieder vor dem gleichen Problem stehen wenn er erstmal angefangen hat zu studieren und wir dann sowieso weniger Zeit füreinander haben werden und dass er sich dann anders entscheidet seh ich einfach nicht so. Ich kann ihn einfach nicht richtig verstehen, nicht, dass ich nicht verstehen könnte, dass ihm viel an der Band liegt, aber ihm muss doch auch irgendwas an unserer Beziehung liegen und nicht ich war diejenige, die nicht Kompromissbereit war, sondern die Band waren die, die sich auf nichts weiter einlassen wollten. Und somit ist es umso verltztender, dass ich den Arschtritt kriege.
Mit der Einigung werd ich jetzt erstmal versuchen irgendwie klarzukommen. Das das auf Dauer keine Lösung ist, ist mir udn auch hoffentlich ihm klar. Ich bin und werde mit diesem Ergebnis nicht zufrieden sein können und kann es nur versuchen zu tollerieren um die Beziehung nicht entgültig zu zerstören. Ich weiß nicht was besser ist, ob ich meine Bedürfnisse und Interessen einfach hintenan stellen soll, zurückdrängen und vernachlässigen, denn mein stärkstes Bedürfniss ist es, mit ihm zusammenzusein. Aber ich weiß auch, dass das immer einseitig sein wird, er wird wohl nie den Mut haben, auch mal was für die Beziehung zu riskieren und aufzugeben.
Ich hätte ein sehr schlechtes gewissen, wenn er die Band für uns verlassen hätte (das sieht er wohl auch nicht, dass sowas für uns wäre, nicht für mich) aber ich wäre ihm auch unendlich dankbar gewesen. So weiß ich gar nichts mehr. Eigentlich habe ich so ein schlechtes Gewissen mir selbst gegenüber, dass ich es zulasse, dass ich so schlecht behandelt werde, dass so wenig auf meine Bedürfnisse eingegangen wird.
Von allen seiten wird mir dazu geraten, die Beziehung abzubrechen weil man davon ausgehen kann, dass wir immer wieder solche Situationen erleben werden, die dann genauso enden werden.
Irgendwo ist das alles nicht richtig und total unfair. Ich versuch hier fair play und alles was die machen, ist ihn zu beeinflussen mit dämlichen Sprüchen wie, dass die Band am Ende wäre wenn er ginge und dass sie was vermissen würden wenn sie nicht weiterhin miteinander musik machen würden. HALLO??? Unsere Beziehung wär auch am ende und ich würd auch was vermissen wenn er ginge... aber das scheint ja nicht so wichtig zu sein.
Komisch, dass er so wichtig ist, die sich aber auf nichts einlassen wollen, wenn es tatsäüchlich so wäre, dann wären sie doch daran interessiert, dass es ihm gut ginge und dass er bei der Band bleibt, dann würden sie sich auf nen Kompromiss einlassen.
ICH hätte mich ja auf nen Kompromiss eingelassen. So steh ich da und kann sehen wo ich mit meinen Bedürfnissen bleibe.
Mir wird von allen seiten gesagt, dass ich das nicht verdient habe und dass ich einen Freund verdient hätte, der tatsächlich zu mir stünde und mich auf Händen tragen würde. Aber sowas gibt es wohl nicht mehr.
Ich frage mich, ob ich ihm seine Tränen von heute nachmittag glauben kann. Warum kann er sich nicht durchsetzen und es auchmal darauf ankommen lassen, wenn ihm angeblich so viel an uns liegt, warum nicht? Nur weil er gegen seine Prinzipien nicht verstossen will oder weil ihm andere ein schlechtes Gewissen gemacht haben? Ich versuche ihn zu verstehen, aber es gelingt mir einfach nicht richtig.

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2003-08-01 23:45