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Tagebuch Sommer
2018-04-22 21:05
Am Ende der Reise...

...kommt man zu der Erkenntnis, daß das Wochenende mal wieder viel zu schnell vorbei war. Das ist jedes Wochenende so, aber diesmal war es noch schneller vorbei, weil wir bei der Verwandtschaft waren. Das soll an der Stelle nicht heißen, daß es mir nicht gefallen hat, im Gegenteil. Aber wenn man nicht so kann, wie man gerne will, kommt man schon mal an seine Grenzen. So ist es mir zumindestens ergangen. Immerhin habe ich mich in dieser Woche auch nicht so toll gefühlt und wäre am liebsten zu Hause geblieben. Aber da wir zugesagt haben, wollte ich mich nicht wie ein Mädchen anstellen und den Leuten den Spaß verderben. Dank der Medikamente war das auch gar nicht nötig. Die Feier war toll und auch das Essen war gut. Wir haben ja immer vermutet, ob es Buffet gibt oder man ein Menü vor die Nase gesetzt bekommt. Es hat also alles gepaßt. Die Leute, die man bei solchen Feiern trifft, kennt man mittlerweile und so entstehen auch ein paar nette Gespräche. Und man erfährt Dinge, über die man eigentlich nur den Kopf schütteln kann und sich fragt, ob die Leute noch alle Latten am Zaun haben. So hat der älteste Sohn von Vaters Cousin neben sechs Kindern vier Hunde und vierzehn Katzen. Ich habe nichts gegen Haustiere, aber auf so was hätte ich schon mal gar keine Lust. Vier Hunde und vierzehn Katzen, da muß man doch einen an der Waffel haben. Zum Glück wohnen wir weit genug weg. So eine Entfernung kann auch vom Vorteil sein.

Was nicht vom Vorteil ist, sind die Aussetzer meiner Mutter. Wir sind zum Essen gefahren und meine Mutter hat es nicht geschafft, die paar Meter von der Wohnung zur Garage zu laufen. Es ist noch gar nicht so lange her, daß er ihr gesagt hat, daß sie irgendwann gar nicht mehr laufen kann. Für den Urlaub sehe ich schwarz, aber das macht nichts. Sie muß ja nicht drei Stunden am Stück laufen, aber sie muß doch in der Lage sein, eine kurze Strecke ohne Pause zu laufen. Wie hat sich mein Vater ausedrückt? Sie gibt sich gar keine Mühe. Ich sehe das genau so, aber wenn ich jetzt auch noch was sage, bin ich wieder die dumme Kuh. Das muß nicht so sein, aber so komme ich mir in diesen Situationen vor. Sie hat noch nicht mal mehr den Weg von der Toilette an den Tisch gefunden und lief prompt in die falsche Richtung. Es kann nicht schaden, wenn man nach links und rechts guckt, aber das macht natürlich wieder zu viel Arbeit. Seit Tagen haben wir davon geredet, daß wir nach S. und W. fahren und meine Mutter fragte ernsthaft, wo mein Vater jetzt noch hin fährt. Ihre Tabletten hat sie natürlich auch genommen, weil das Tablettendöschen leer war. Daß sie das Teil mit den Tabletten in ihrem Kulturbeutel hatte, ist nicht so wichtig. So was muß man auch nicht wissen. Dafür wird mir jetzt bewußt, daß ich mich wieder in die Nesseln gesetzt habe, weil ich mich über dieses Thema ausgelassen habe. Genau das ist mir egal. Ich muß mir meinen Frust doch auch mal von der Seele reden und da ist es völlig normal, daß da nicht jeder gut bei weg kommt.

Kommentare

03:27 24.04.2018
Die Entwicklung bei Deiner Mutter liest sich gar nicht gut. Daumendrück, dass sie noch lange einigermaßen auf dem Damm bleibt!
Good luck!
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2018-04-22 21:05