Wenn ich auf meine Minusstunden blicke, bin ich echt auf einen guten Weg. Um zwischen den Jahren einen Gleittag nehmen zu können, muß ich mich noch ein wenig anstrengen, aber das sollte zu schaffen sein. Irgendwie wird das schon. Eins weiß ich jetzt schon: wenn das Thema vom Tisch ist, lasse ich es nicht mehr so weit kommen. Ich bin froh, daß mir die Abmahnung erspart blieb, da möchte ich es nicht testen, wie der neue Personalchef so drauf ist. Es gibt Dinge, auf die kann man gut und gerne verzichten. Was das angeht, ist alles im grünen Bereich und das ist auch gut so. Je länger ich wieder im Büro bin, desto mehr komme ich zu der Erkenntnis, daß der Urlaub an der See schon längst in weite Ferne gerückt ist. Wenn es nach mir ginge, könnte ich wieder fahren. Es dauert nicht mehr lange, dann habe ich wieder frei. Es sind zwar nur anderthalb Wochen, aber das ist besser als gar nichts. A. scheint nicht begeistert zu sein, daß wir anderthalb Wochen frei haben. Und das in dieser Jahreszeit. Wenn ihr das nicht paßt, kann sie ja arbeiten gehen. Ich nehme ihre freien Tage gerne, so ist das ja nicht. Daß mir in diesem Jahr nicht unbedingt nach Weihnachten ist, muß ich an der Stelle nicht erwähnen, aber ich weiß auch, daß mir die freie Zeit gut tun wird. Es ist gut, wenn man über eine Woche nicht früh aufstehen muß und einfach nur den Tag genießen kann. Ich glaube, das brauche ich auch. Und wer weiß, vielleicht wird im neuen Jahr einiges anders. Damit meine ich, daß meine Laune wieder besser wird. Mir stecken die letzten Monate immer noch in den Knochen und es vergeht nicht ein Tag, an dem ich nicht in Tränen ausbreche. Auf der Arbeit geht es immer noch, weil ich was zu tun habe, aber wenn ich am Abend an meinen Schreibtisch sitze und den Gedanken freien Lauf lasse, heule ich mir die Augen aus den Kopf. Ich habe nie gedacht, daß ein Mensch so viele Tränen hat. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß es eben doch so ist.