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Tagebuch PetraM
2018-08-18 12:34
Freitag 17. August 2018
Am Freitag fand ich es schön,

- dass mich die Wespe nicht gestochen hat. 

Morgens hat es hier heftig geregnet, so dass ich meine Regenjacke an hatte. Dazu auch meinen Schirm dabei hatte. 

Der Ärmel von der Jacke ist locker geschnitten (also nicht eng am Arm). Plötzlich (als der Regen nachließ) merkte ich ein Kribbeln an meinem Arm. Ich dachte erst, dass es ein Härchen wäre, habe den Arm automatisch nur leicht geschüttelt.

Ja, und in dem Moment kam eine Wespe aus meinem Ärmel rausgeflogen. Ich hatte mich total erschrocken. War aber auch total erleichtert, dass nichts passiert ist, dass sie im Ärmel, als ich den Arm bewegt habe, nicht zugestochen hat. Das war fast schon "Glück im Unglück".

- dass es dem Hund meiner Kollegin wieder gut geht. Er war krank, hatte was falsches gegessen. Wenn es Tieren nicht gut geht, dann tut es mir immer so richtig leid, dann leide ich immer so richtig mit.

Sie hat mir davon erzählt, auch vom Tierarzt usw. In Gedanken war ich total bei ihr, bei dem Hund. 

Ich fand es dann so richtig schön, war total erleichtert, als sie mir erzählt hat, dass alles gut gegangen ist. Ihrem Hund geht es wieder gut. 

- dass mir mein Kollege "per Zettel" Bescheid gesagt hat, dass er nicht im Haus ist (eine Dienstreise). Die "Informationspolitik" klappt bei uns leider nicht immer so reibungslos. Es kommt vor, dass keiner weiß, wo einer ist (krank, Urlaub oder Dienstreise) oder dass es schellt, einer einen Termin hat und keiner von den Anderen weiß, was los ist (ich mache, wie immer, die Türe auf, die Kollegin ist aber nicht im Haus und keiner weiß über diesen Termin Bescheid). 

Ja, aber umso schöner finde ich es, wenn es dann doch mal klappt. Wenn Kollegen Bescheid sagen, wenn sie nicht im Haus sind, wenn sie (mit der Post) eine Lieferung oder auch Besuch erwarten. Wir sind ja eh nur "ein paar" Personen. Dann finde ich es immer schön, wenn diese Informationspolitik gut klappt. Egel ob mündlich, schriftlich (per Mail) oder sonstwie. Hauptsache die Kommunikation untereinander läuft gut. 

- dass wir abends im MDR die Musiksendung mit Uta Bresan geguckt haben. Unter anderem mit Ross Antony, Feuerherz, G.G. Anderson, Gaby Baginsky usw. Also im großen und ganzen (mit nur wenigen Ausnahmen) voll und ganz unsere Musik. 

- dass ich mir dabei 2 Eis gegönnt habe. Solche "Big Sandwiches", "Fürst Pückler". Also Erdbeer-, Schoko- und Vanille-Eis, drüber und drunter eine Waffel. Ich hätte auch gerne ein Eiskonfekt gegessen, aber wir hatten nur noch diese Sorte hier. Aber wenn der kleine süße Hunger kommt, dann schmeckt halt fast jedes Eis (hin und wieder muss das mal sein).

Ansonsten habe ich abends nichts mehr gemacht. Das heiß, wir haben wieder über den Umzug gesprochen. Wir kommen hier gut voran. Anfangs wusste ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Aber inzwischen kommen uns gemeinsam immer mehr Ideen, wie wir die Sachen am besten einpacken sollen. Ganz abgesehen vom sortieren. Es kommen immer mehr Sachen weg. Wir sind nebenbei fleißig am aussortieren. Ja, das musste wirklich mal sein. 

Aber irgendwie macht es auch Spaß, wenn man dann so gut voran kommt. Wir wollen halt auch nicht alles auf den letzten Drücker machen, möchten im Urlaub auch etwas vom Jahresurlaub haben (dann nicht puren Stress haben). 

Was den Autismus betrifft, da fallen mir immer mehr Situationen ein, an denen man es mein Leben lang, schon in meiner Kindheit, deutlich gemerkt hat. Aber Autismus war damals noch nicht so bekannt. Damals galten Autisten als "total bekloppt", die völlig neben sich stehen. Wenn man am Alltag teilnimmt, in der Schule gute Noten hat, sein Leben im Griff hat, dann konnte man nicht autistisch sein. Dann war man halt nur irgendwie anders.

Darüber hat meine Mutter sich ja immer beklagt (sogar noch auf dem Sterbebett im Krankenhaus), wie schwer es mit mir war, dass ich charakterlich immer anders (und stiller) war als die anderen Kinder in der Nachbarschaft. Sie wollte, dass ich genauso bin, wollte mich immer mitziehen, aber das war wirklich schwer, weil ich immer stiller war, lieber alleine sein wollte. Da konnte sie sich bis zum letzten Tag nicht reindenken, dass bzw. warum ich so anders bin als die anderen Menschen. 

Ja, aber jetzt, wo ich mich mit Autismus beschäftigt habe, mich (auch über das Tagebuch) an viele Situationen aus meiner Kindheit (und natürlich auch Jugend) erinnert habe, da fallen mir halt unzählige Situationen ein, in denen dieser "halbe Autismus" (das Asperger-Syndrom) voll und ganz, zu 100 Prozent zum Vorschein gekommen ist. Ja, früher hieß es immer, wenn ich gut Deutsch kann, also gut Lesen und Schreiben kann (was ich ja immer schon gut konnte, immer schon geliebt habe), dann kann man keine Autistin sein. Aber das ist wirklich totaler blödsinn. Autismus besteht nicht nur aus einem Teil, aus einer einzigen Eigenart. 

Ansonsten ist mein gesamter Charakter, meine gesamten Eigenschaften völlig eindeutig (das hatte mir ja auch meine Psychtherapeutin bei einem Gespräch gesagt, hat dieses Asperger-Autistin auch in meiner Krankenakte eingetragen). 

Ja, aber wenn man das weiß, dann kann man es auch eher bzw. besser akzeptieren. Bisher habe ich mir, dank meiner Mutter, ja immer selber Vorwürfe gemacht, dass ich "falsch" sei, dass ich im Leben alles falsch machen würde (das hat meine Mutter mir mein Leben lang so eingeprägt). Ich zog immer eine "Maske" auf, war immer eine Schauspielerin, immer so sein, wie die Anderen es von mir erwartet hatten. Ja, aber das war so schwer (seelisch), so dass ich halt auch sehr viel geweint habe. Ich war als Schauspielerin völlig überfordert. 

Aber jetzt, wo ich mein Leben, meinen Charakter, auch diesen Autismus so akzeptiere, wie es halt ist, so lebe, wie ich halt bin, seitdem fühle ich mich besser, seitdem geht es mir im Ganzen auch deutlich besser.

So, das Wochenende wird zu 3/4 aus dem Umzug bestehen. Wir wollen mit ein paar Sachen schon mal weiterkommen. Haben halt gute Ideen und Pläne, wie wir die Sachen gut einpacken können. Und zusätzlich will bzw. muss ich meinen Sport auch wieder durchziehen. Den darf ich ja schließlich auch nicht vernachlässigen. Wenn ich jetzt Schmerzen bekommen würde, nicht mehr richtig laufen könnte, das wäre wirklich fatal.

Der Muskelkater ist jetzt endlich wieder weg. Selbst am Freitag Abend hatte ich noch ein Ziehen in den Oberschenkeln. Jetzt erst am Samstag merke ich davon nichts mehr. Ja, dieses Mal war es wirklich sehr heftig. 

Kommentare

02:48 19.08.2018
Uhh, das war ja wirklich Glück mit der Wespe!
Und Abweichungen vom "Normal"-Verhalten, da ist die Bandbreite schon recht groß und sanfte Übergänge und Varianten gibt es wohl auch recht viele. Schön, dass Du nun doch alles "im Griff" hast und Dich positiv einzuschätzen weißt
Good luck !
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