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Tagebuch PetraM
2016-01-22 03:46
Do. 21.01.2016
Der Donnerstag war für mich seelisch ein totales Auf und Ab. Für mich ist es aktuell fast schon ein seelischer "Ausnahmezustand". Morgen, am Freitag, ist ja jetzt die große Abschiedsfete von meiner Kollegin. "Selbst" wenn es auch für mich schön und positiv werden sollte, dennoch bin ich davor schon mega nervös. Solche Situationen, die ich vorher nicht abschätzen kann, bei denen ich vorher nicht weiß, was genau auf mich zukommt, die sind halt gar nichts für mich. Mit kleinen Abweichungen von meinem Alltagsleben komme ich "relativ" gut klar, die kann ich noch einigermaßen akzeptieren. Aber solche Abweichungen, die ich vorher so gar nicht einschätzen kann, wie sie dann letztendlich laufen werden, die machen mich innerlich halt immer mega nervös.

Der Donnerstag fing soweit ganz positiv an. Mein Freund hatte sich ein spezielles Heft über den Modellbau gewünscht. Das habe ich ihm morgens eben schnell geholt. Das gibt es nicht überall, nur in größeren Buchhandlungen. Ich habe mich gefreut, dass ich es bekommen habe und ihm abends damit eine große Freude machen konnte.

Dann hatte zunächst mal ein Kollege Geburtstag. Daran habe ich teilgenommen. Wir standen etwa eine halbe Stunde in seinem Zimmer zusammen. Es haben sich schnell kleine Grüppchen gebildet und ich stand mit zwei guten Kolleginnen zusammen, mit denen ich dann auch locker ins Gespräch gekommen bin.

Nach etwa einer halben Stunde wurde die Geräuschkulisse jedoch erheblich laut. Die Gespräche der Anderen wurden immer lauter, so dass ich mich auch auf kein Gespräch mehr konzentrieren konnte. Meine Gedanken gingen ganz weit weg und ich verließ dann lieber das Zimmer, ab in mein Zimmer und wieder Arbeiten. Aber ich fand es schön, dass ich dennoch daran teilgenommen habe.

Meine Kollegin, die morgen ihren Abschied feiert, war ebenfalls dabei. Sie hat für morgen bereits ein paar Sachen mitgebracht (damit sie morgen nicht mehr so viele Sachen mitbringen muss).

Mit ihr habe ich vor Jahren mal ein Gespräch über die Wechseljahre geführt. Sie hat ihre Probleme damals mit natürlichen Sachen (nicht mit Chemiebomben) in den Griff bekommen. Nach dem Motto, jetzt oder nie, habe ich sie dann zwischendurch kurz darauf angesprochen. Sie hat mir diesbezüglich dann auch sofort ein paar Tipps gegeben. Mein Arzt wollte mich bei Problemen ja nur mit Hormonen "vollstopfen", was ich aber nicht will. Ich will versuchen, so wie andere Frauen auch, es auf natürliche Weise in den Griff zu bekommen (es ist ja schließlich auch Natur und keine Krankheit). Ich will mich jetzt mal damit beschäftigen.

Danach hat sich in unserem Büro eine gute Situation ergeben. Meine Kollegin hat in einer Situation so gut, so spontan reagiert, das war Situationskomik vom Feinsten und ich habe total losgelacht. Ein kleiner Lachanfall, bis mir die Tränen liefen. Das war wirklich zu schön in diesem Moment.

Vom Himmel hoch jauchzend - zu Tode betrübt..... So ging es bei mir dann weiter....

Für morgen haben meine Kollegen ein kleines Abschiedslied einstudiert. Grundsätzlich finde ich diese Idee echt gut und originell, aber Singen ist halt nichts für mich. Vor anderen kriege ich ja, wie ich immer wieder sage, den Mund nicht auf, schon gar nicht vor Publikum (was morgen dann ja schließlich der Fall ist).

In der Grundschule hatten wir auch Musikunterricht. Damals mussten wir viele deutsche Lieder (Volksmusik, Wenn die bunten Fahnen wehen usw.) auswendig lernen. Das haben wir dann zusammen in der Klasse gesungen. Als Kind hat mir das gar nichts ausgemacht.

Ein paar Jahre später hatte ich dann ja eine sehr gute Freundin. Sie zog mich überall mit hin. Wir waren zusammen in der Tanzschule, in der Jugendfreizeit in Österreich usw. Sie war damals in einem Kirchenchor und nahm mich auch dort mit hin. Die Gruppe an sich war toll, wir hatten dort viel Spaß. Wir haben dort überwiegend kirchliche Lieder gesungen (z. B. "Danke für diesen guten Morgen" usw.). Ja, aber dann kam der erste Auftritt. In der Kirche im Rahmen eines Gottesdienstes (Erntedankfest). Zu der Zeit habe ich schon Jazz-Tanz gemacht, aber das konnte man nicht vergleichen. Beim Tanzen musste ich ja nicht singen, musste mich nur auf meinen Körper, auf das richtige Mitzählen der Schritte konzentrieren. Bei diesem "Auftritt" hat meine Stimme dann versagt. Ich kann vor Publikum nicht singen. So wie früher in der Schulzeit, wenn ich vom Lehrer aufgerufen worden bin (obwohl ich mich ganz bestimmt nicht gemeldet habe) und zwar antworten wollte (die Antwort wusste), aber meine Stimme vor der Klasse mal wieder versagt hat.

Ich bekam heute Mittag dann totale Angst. Nein, ich kann das nicht, ich kann nicht mitsingen. Nach dem vorherigen Lachanfall war ich dann den Tränen nahe. Es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte losgeheult. Ich habe mir dann eine Akte geschnappt und habe diese bearbeitet (mich total auf die Arbeit konzentriert).

Ich kann mich so zwar seelisch ablenken, aber meinen Körper kann ich dennoch nicht "regulieren". Zum einen ließen die Bauchschmerzen nicht lange auf sich warten.... Außerdem spannte sich meine Lippe mächtig, immer heftiger. Eine Herpesblase (im Moment tut die Lippe so richtig weh), na super, das passt vor dem morgigen Tag ja so richtig.... Noch ist sie relativ klein, ich hoffe, dass sie vor Aufregung nicht noch größer wird.

Aber ich fand es gut, dass mir mehrere Kollegen (auch unser Chef) nochmals Mut gemacht haben, mich beruhigt haben. Ich muss morgen nicht mitsingen (das würde ich eh nicht schaffen) und wenn es mir zuviel wird, kann ich mich auch jederzeit in ein Büro zurückziehen (das haben mir mehrere angeboten).

Ja, ich warte jetzt erstmal ab, wie sich der Tag dann entwickeln wird. Werde mir auf jeden Fall ein paar Tempos griffbereit einstecken, falls es für mich zu viele Emotionen werden (was durchaus sein kann, so bin ich halt).

Heute Abend ging es dann mit der nächsten Aufregung weiter. Mein Freund holt mich ja immer an der Bushaltestelle ab. Heute stand er dort mit Warnblinklicht.

Ein Unfall, ein Auto ist bei uns aufgefahren. Mein Freund stand an der roten Ampel (an dieser Haltestelle). Am Straßenrand ist ein Autohändler, dieser andere Autofahrer guckte nach eigenen Angaben nur zur Seite, sah sich die ausgestellten Autos an (während der Fahrt). Dann sah er nach vorne, registrierte erst dann die rote Ampel bzw. das stehende Auto (unser Auto), machte noch eine Vollbremsung, aber kam dann erst zum Stehen, als es bereits gerumst hat.

Mein Freund merkte zwar einen kräftigen Ruck, ging sofort mit dem Fuß von der Bremse (der Wagen schob sich dadurch etws nach vorne), aber ihm ist zum Glück nichts passiert.

Der Schaden, den man im Grunde auch nicht erkennen kann, ist nur ganz minimal. Stoßstange an Stoßstange, die wohl alles soweit abgefedert haben. Glück im Unglück.

Trotzdem haben sie die Polizei gerufen (Unfall ist Unfall). Als ich dort mit dem Bus ankam, da standen die beiden Männer (ein ca. 50jähriger Italiener) neben den Autos und unterhielten sich. Wir mussten etwa eine halbe Stunde auf die Polizei warten. Der Unfall wurde aufgenommen und die Adressen und Telefonnummern wegen der Versicherung ausgetauscht.

Die Polizisten empfahlen uns, auf jeden Fall in eine Werkstatt zu fahren (also dort einen Termin auszumachen). Auch durch solche kleinen Schäden können größere Probleme am Auto entstehen (dass sich der Rahmen verzieht usw.). Mein Freund war abends deswegen mächtig nervös, weil auf ihn deswegen ja wieder Rennerei (mit Werkstatttermin usw.) zukommt.

Der Italiener hat sich dafür auf jeden Fall vielmals bei uns entschuldigt, hat es so auch bei der Polizei angegeben (dass er während der Fahrt total abgelenkt war). Er arbeitet als Kellner in einem Restaurant. Er würde sich freuen, wenn er uns, als kleine Entschädigung, dort mal begrüßen dürfte. Da mein Freund eh gerne italienisch isst (Pizza, frische Lasagne usw.) und wir hier eh keinen guten Italiener mehr haben, denkt er jetzt wirklich darüber nach, dort mal Essen zu gehen, wenn wir den Werkstatttermin hinter uns haben. Auch, um den Kellner dann zu beruhigen, dass (hoffentlich) nichts weiter passiert ist. Da der Schaden an der Stoßstange so minimal ist (was auch die Polizei sagte), gehen wir davon aus, dass nichts weiter passiert ist. Werkstatt ist nur um sicher zu gehen.

Heute Abend habe ich dann nicht mehr viel gemacht. Zuerst was gegessen (Backfisch mit Bratkartoffeln), etwas später noch einen Erdbeer-Quark. Ich weiß, da ist auch Zucker drin. Aber nach dieser ganzen Aufregung (auf der Arbeit und wegen dem Unfall) brauchte ich etwas "Nervennahrung" und anstelle von Schokolade habe ich abends dann lieber noch einen Erdbeer-Quark gegessen.

Ja, und den restlichen Abend habe ich dann nur noch auf der Couch gelegen, bin dort schließlich auch eingeschlafen. Gegen 2 Uhr wurde ich wieder wach und habe dann erstmal meine Sachen für morgen sortiert.

So, und jetzt lege ich mich wieder hin. Noch etwas entspannen vor dem morgigen Tag.

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