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Tagebuch PetraM
2020-02-29 03:07
"Katastrophen-Tagebuch"
Auf dieses Wort, das "Katastrophen-Tagebuch", hat mein Trainer mich gebracht.

Daran muss ich jetzt immer bei den täglichen Nachrichten denken.

Thema Coronavirus.... Langsam geht mir dieses Thema in den Nachrichten so richtig auf die Nerven.

Ja, es ist eine ansteckende Grippe-Erkrankung. Aber es gibt jedes Jahr, wirklich JEDES Jahr eine Grippe-Welle, an der einige tausend Menschen sterben. Dagegen gibt es deswegen schon seit Jahren auch die Grippe-Schutzimpfung.

Aber es sterben "nur" die geschwächten Patienten. JEDES Jahr überleben viele, viele tausend Patienten die Grippe, nur dass so eine positive Nachricht nicht verbreitet wird.

Auch an dieser aktuellen Grippe sterben nicht alle. Anteilmäßig mehr als an früheren Grippen, aber bisher haben sie schon viele tausend Menschen überlebt, hatten ein paar Tage Fieber (auch ich hatte im letzten Frühjahr eine Woche lang Fieber), aber danach war wieder alles weg. Von diesen vielen tausend Menschen, die längst wieder gesund sind (ohne bleibende Schäden), von diesen spricht natürlich keiner. Wie "langweilig", sie sind ja wieder gesund....

Jedes Jahr sterben viele tausend Menschen an Krebs (rund 235.000). Viel mehr Menschen als an der Grippe. Vor Krebs habe ich mehr Angst. Meine Familie (Mutter, Vater, Oma, Opa) sind an Krebs gestorben (Darmkrebs, Lungenkrebs, Schilddrüsen-Krebs, Bauchspeicheldrüsen-Krebs). An Krebs sterben jährlich mehr Menschen als an der Grippe.

Letzte Tage ist ein kleiner 5 jähriger Junge an Krebs gestorben. Das tat mir so richtig leid. Er konnte noch nicht mal die Schule kennen lernen. Er hatte keine Grippe, deswegen wurde über ihn nicht berichtet.

Aber wie viele Menschen werden jährlich vom Krebs geheilt. Wie langweilig, sie sind gesund. Das wird, sofern sie keine Promis sind, ebenfalls nicht in den Nachrichten erwähnt. Interessiert halt keinen. Ist zu positiv. 

Gestern ist in Köln ein Obdachloser erfroren. Jedes Jahr sterben in ganz Deutschland einige Obdachlose. Die tun mir so richtig leid, bei diesem fiesen Wetter unter der Brücke leben zu müssen (sofern man so was noch ein "Leben" nennen kann). Werden diese Personen in den Nachrichten erwähnt? Nein, warum auch - sie hatten ja keine schwere Erkrankung, keine Grippe. Diese Todesfälle interessiert dann keinen.

Jedes Jahr sterben viele tausend Kinder an Unterernährung. Sogar noch mehr als am Krebs. Egal (Ironie), warum sollte man es erwähnen? Die meisten Menschen gehen Arbeiten (bis auf die Obdachlosen), haben genug Geld für Ernährung. Auch das interessiert keinen Menschen.

Sobald ein Flugzeug abstürzt, 100 Menschen sterben (viel weniger, als jährlich an Krebs sterben), sofort kommen Sondersendungen. 

Aber trotzdem haben nur wenige Menschen Angst vor dem Fliegen. Sie wissen, dass ein Flugzeug abstürzen kann, aber viele tausend Menschen steigen täglich im Flugzeug ein. 

Ja, und wie viele Flugzeuge täglich ohne Probleme gut ankommen, darüber hört man ebenfalls nichts. Warum auch, wäre ja auch langweilig, wenn nichts passiert wäre... 

Wie viele Unfälle passieren täglich mit dem Auto. Fast täglich passiert irgendwo ein tödlicher Unfall. Autofahren ist gefährlich.

Aber täglich steigen viele tausend Menschen ins Auto und fahren los. Täglich viele Kilometer Stau auf den Autobahnen (auch wieder wegen Unfälle, die passiert sind). 

Die Menschen wissen, wie gefährlich es ist und steigen trotzdem immer wieder ein. 

Und alle, die gut und ohne Unfall ans Ziel kommen, die werden natürlich wieder nicht erwähnt. Wäre wieder zu langweilig. 

Gestern war ein Unfall im Schnee-Chaos in Rheinland-Pfalz. Das war sofort in den Nachrichten.

Und meine Kollegen, die eine "Höllenfahrt" hinter sich hatten, als sie (nach einer Dienstreise) irgendwie wieder nach Hause mussten. Das interessierte keinen, sie sind ja gesund zu Hause angekommen. 

Jedes Jahr oder fast jedes Jahr haben wir irgendwelche heftigen Erkrankungen mit vielen toten Menschen. Mal heißt sie "Schweinegrippe" (von 10.000 Patienten sind 0,1 Prozent gestorben der Rest wurde wieder gesund) oder sonst wie. 

Nicht jeder Husten wird zu einer tödlichen Grippe. Ich hatte im letzten Jahr 3 heftige Erkältungen, eine (im April) mit Fieber, war jeweils eine Woche später wieder fit. 

Jetzt denkt man bei jedem Husten sofort ans Sterben. 

Ja, an dieser Grippe werden, so wie jedes Jahr, wieder viele Menschen sterben. Aber auch an Krebs usw. (an Krebs werden wieder deutlich mehr Menschen sterben). Es werden wieder viele tödliche Autounfälle passieren, aber alle Menschen werden wieder ins Auto einsteigen. Es werden wieder Flugzeuge abstürzen (jedes Jahr stürzen mehrere Flugzeuge ab) und trotzdem werden wieder viele tausend Menschen in den Urlaub fliegen. 

In dem Moment, wenn man die Wohnung verlässt, begeht man ein "Risiko". Täglich passieren Unfälle, werden auch Fußgänger von Autos überfahren und sterben. 

Die Menschen, die täglich sicher an ihrem Ziel ankommen, davon würde man eh wieder nichts erfahren. Wäre zu langweilig, wenn nichts passiert. 

Die Menschen interessieren sich nur für das Negative. Nach dem Motto, "Ich hatte heute 3 rote Ampeln". Das wird betont. Aber wie viele grüne Ampeln man in der letzten Woche hatte, das betont kein Mensch. Das wäre zu positiv, wenn man gut durchgekommen ist.

Und wenn man nur zu Hause bleibt, ist das Risiko nicht geringer. Die meisten Unfälle passieren ja bekanntlich im Haushalt. 

Es dürfte keine Messer mehr geben. Mit einem Messer kann man sich schneiden, gefährliche, auch tödliche Verletzungen zufügen. Aber wie oft wird das Messer weltweit ohne Verletzungen benutzt? Keine Ahnung, darüber wird ja nicht berichtet.

Ja, so kann man diese Liste wirklich unendlich weiter führen. Das ganze Leben ist sozusagen ein Risiko. Es gibt viele tausend schöne Sachen, dass jemand gesund ist bzw. geheilt wurde, dass man gesund von "A nach B" kommt (ohne Unfall), worüber aber nie berichtet wird. 

Aktuell liegt die Sterblichkeitsrate der Grippe bei 0,2 Prozent, für den Rest ist es eine normale heftige Erkältung bzw. ein "grippaler Infekt". 

Natürlich muss man aufpassen, dass man sich nicht ansteckt. So wie man vor Krebs zur Krebsvorsorge gehen sollte und sich beim Autofahren auch anschnallen sollte. 

Aber die aktuelle Panikmache in den Medien, die finde ich total übertrieben. Jeder einzelne Verdachtsfall, und sei es nur eine harmlose Erkältung, wird sofort in allen Medien erwähnt. Und wenn es die Grippe ist, kann dieser Patient, sofern sein Immunsystem nicht zu sehr geschwächt ist, in einer Woche wieder "quitsch-fidel" und gesund sein.

Ich hatte vor 20 Jahren, als ich 30 Jahre alt war, eine heftige Salmonellen-Erkrankung. Über 40,2 Grad Fieber. Lag völlig flach. Über eine Woche Bettruhe. Das war meine bisher schwerste und heftigste Erkrankung. Es dauerte Wochen, ganz langsam, bis ich mich davon wieder erholte hatte (einige Wochen Krankenschein). 

Bei immun-schwachen Patienten kann so eine Erkrankung auch tödlich enden. Aber ich war ansonsten fit. Bekam es wieder ganz in den Griff. 

Ältere Menschen sind bei jeder Erkältung, nicht nur bei der intensiven Grippe gefährdet. Jüngere Menschen sind nach einer Lungenentzündung schnell wieder fit (davon kenne ich auch Fälle), ältere Menschen, die geschwächt sind, sterben meistens nach einer Lungenentzündung. Das schafft ihr Immunsystem nicht mehr.

Ich finde diese ganze aktuelle Situation total unmöglich und übertrieben. Eine totale Panikmache. 

Mal sehen, wie morgen das Einkaufen verläuft. Es sollen ja überall "Hamsterkäufe" sein. Alle haben Angst vor einer Erkältung. 

Ich versuche im Moment, aus den Nachrichten nur die "wichtigsten" Themen sozusagen "heraus zu filtern". 

Ja, in dem Moment, wenn wir morgen das Haus (zum Einkaufen) verlassen, sind wir schon "gefährdet". Wir könnten auf der Straße überfahren werden. Uns könnte auch (wegen dem angekündigten Sturm) ein Baum oder Dachziegel auf den Kopf fallen.

Wobei ich persönlich sogar mehr Angst vor dem Sturm habe. Man hört immer wieder, wie viele Bäume umkippen. Ja, aber trotzdem gehe ich meistens (außer bei heftigen Orkan-Böen, dann ist meine Angst zu groß, dann bleibe ich lieber zu Hause) raus. 

Ich liebe mein Leben und werde es weiterführen. Und wenn ich krank werden sollte, dann ist es halt Schicksal. 

Ich habe viele Erkältungen überlebt, die Salmonellen überlebt, hatte einen Armbruch, eine Nebenhöhlen-Vereiterung, habe die sehr schwache Muskulatur, einen heftigen Glatteis-Unfall (umgeknickt, konnte wochenlang nicht richtig Laufen/Auftreten), hatte als Kind heftige Blinddarm-Reizungen (lag damit im Krankenhaus), hatte mehrere Sehnenscheiden-Entzündungen im Arm, hatte eine heftige Nervenentzündung an der BWS (bekam Spritzen direkt unterhalb der Brust, eine sehr schmerzhafte Behandlung), konnte mit der Bandscheiben-Vorwölbung (als es "frisch" passiert ist) wochenlang nur mit sehr heftigen Schmerzen Laufen und noch weitere Erkrankungen. Ja, und ich bin "trotzdem" inzwischen 50 Jahre alt. 

Ja, so ist halt das Leben. Mit vielen Höhen und Tiefen, wobei die "Tiefen", die negativen Meldungen in den Nachrichten immer breit getreten werden, intensiv hervor gehoben werden (die Todesfälle, Unfälle usw.). 

Deswegen finde ich mein Glückstagebuch auch immer schön, sich mehr auf die schönen Seiten des Lebens zu konzentrieren.

Theoretisch könnte mein Tagebuch täglich länger sein. Ich könnte täglich erwähnen, dass ich es schön finde, dass ich meinen Freund habe, dass ich (soweit) gesund bin, dass ich meine gute Arbeit habe, dass wir die schöne Wohnung haben usw. Aber täglich die gleichen Einträge, das wäre natürlich sehr langweilig. Deswegen "picke" ich mir aus dem täglichen Leben jeden Tag lieber andere Sachen raus, die ich hier schreibe. 

Das Leben ist so schön. Es passieren jeden Tag so viele schöne Sachen. Und sei es "nur", dass, so wie heute Morgen, die Sonne auf dem Weg zur Arbeit scheint. Dann fängt der Tag direkt so richtig schön und positiv an. 

So, das musste ich mir mal von der Seele schreiben, weil mich die ganze Situation, diese ganze Panikmache einfach nur total nervt. Aber Hauptsache, die Medien haben wieder was zum Schreiben. Von einem "Winterloch" (ohne Themen) kann aktuell ja keine Rede sein.

Kommentare

01:47 01.03.2020
Recht hast Du, carpe diem, nutze den Tag!
Und klar, vernünftige Vorsicht sollte immer dabei sein, damit erhöht sich durchaus die Chance auf mehr Tage
Good luck!
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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2020-02-29 03:07