In the snow
Kleine Flocken fallen vom Himmel. Mathe Ex eine zwei, ich bin zufrieden mit mir. Mir ist kalt, ich hätte mich wärmer anziehen sollen.
Treffen vor der Schule, Freitag, wie immer geht es um die Wochenendplanung. Eine "Burschenparty" am Samstag oder lieber heute in die Disco?
Eigentlich wäre mir heute lieber, denn am Sonntag muss ich arbeiten, auf der anderen Seite reizt mich auch diese Party auf dem Land. Aber da hab ich noch nicht einmal einen Begleiter, geht es mir durch den Kopf! Auch blöd und so lang kann ich auch nicht bleiben. Weil meine Schicht am Sonntag schon um zehn los geht!
Aber mal sehen und einfach abwarten, was das Wochenende so für mich bereit hält!
Dominik wird mir immer gleichgültiger, ich nenne es den Prozess des Vergessens und irgendwie ist soetwas ganz schön deprimierend. Aber "that`s life".
Dafür verstehe ich mich mit Andi wieder besser, wir haben heute vor der Schule lange miteinander geredet. Während feine Schneeflocken um uns herumwirbelten erzählte ich ihm von meinem neuen Job und er freute sich mit mir. Dann geschah etwas seltsames!
Denn Andi beugte sich nach vorne und strich mir über die Haare, die Berührung war ein Schock für uns beide. Er lies seine Hand lahm nach unten fallen und meinte dann nur übertrieben fröhlich, dass ich voller Schnee war.
Andi wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben, einfach weil er in einer sehr schwierigen Zeit (Stefans Tod) für mich da gewesen ist und weil er mir viel bedeutet hat. Aber er hat mir auch sehr weh getan und in diesem Moment, als er mich berührte, da spürte ich beides.
Dieser eine Teil, der sich zu ihm hingezogen fühlte, weil er mir so vertraut ist, die Erinnerung und unsere Freundschaft. Der andere Teil, der sofort gepeinigt aufschrie, wie wenn man in eine Wunde fasst, das Herz, dass er mir gebrochen hat.

Und so stehe ich da und betrachte den Mann, den ich einst liebte und ein Teil von meinem Herzen noch immer liebt. Dieser Mann ist single und nett zu mir, dieser Mann kann mir so vieles geben.
Doch ich wende mich ab und verabschiede mich.
Nicht heute und nicht morgen, aber vielleicht übermorgen!