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Tagebuch Schalk
2011-06-23 21:40 / Gr. Satire
Aus und vorbei
ist es nun für den schwedischen Autobauer SAAB http://de.wikipedia.org/wiki/Saab , der aus einem Flugzeugunternehmen hervorging. Der Staat lässt ihn einfach fallen.
Genauso ging es 1961 Borgward, wozu ich am 24.11.09 schrieb. http://www.tagtt.com/archive/moment/wer_kennt_isabella%3F-368382


Nun wird sich der eventuelle Leser wundern, warum ich mich dazu hier jetzt verbreitern will.

Wegen eines Rettungsversuches durch die Chinesen, von dem ich im Rahmen der Rettungsversuche hörte.
Die haben - bzw. wollten – für 150 Mio. Anteile erwerben ca.29%, wovon 30 Mio. als Darlehen sein sollten.
Die Gesamtsumme liegt 10 Mio. unter dem Länderanteil, den NRW als Hauptgeldgeber an das BMZ ausklinkt, das noch immer Entwicklungshilfe an Cina zahlt.

BMZ ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklungshilfe https://www.bmz.de/de/index.html , auf dessen HP China immer noch auf der Liste der unterstützten Länder steht.
Minister Niebel http://de.wikipedia.org/wiki/Dirk_Niebel verkündete zwar letztes Jahr, dass die Entwicklungshilfe eingestellt wird.
Aber das sind nur 51 Mio. von den 321 Mio., die China von uns bekommt. Der Rest der Projekte läuft erst mal über Jahre weiter.

Und um zu erklären, warum ich mir mal Luft machen musste, lege ich euch diesen Artikel ans Herz, den ich unlängst fand.

Auch diesbezüglich ist hier etwas ganz gewaltig faul.http://www.welt.de/debatte/die-welt-in-worten/article12614783/Wie-China-mit-Entwicklungshilfe-die-Welt-aufkauft.html

Wie China mit Entwicklungshilfe die Welt aufkauft
Die Volksrepublik verleiht mehr Geld als die Weltbank. Und Dritte-Welt-Ländern ist die Hilfe aus China lieber als die aus dem Westen.
Die Chinesen sind überall. Oder genauer gesagt, das chinesische Geld ist überall, insbesondere dank der China Development Bank (CDB) und der China Export-Import Bank. Als die für die gesamte chinesische Auslandsfinanzierung zuständigen Institute schlagen diese beiden weltweit Wellen.
Der Financial Times zufolge überstieg die chinesische Kreditvergabe in den Jahren 2008-2010 die Unterstützung seitens der Weltbank um etwa 10 Milliarden Dollar. Ende 2010 erstreckte sich die Reichweite der CDB auf mehr als 90 Länder, deren Gesamtverschuldung 141,3 Milliarden Dollar erreichte.
Ist China also dabei, die Entwicklungshilfelandschaft neu zu gestalten? Auf den Punkt gebracht: Ja.
Man betrachte z.B. die folgenden Zahlen: Die chinesischen Investitionen in Sambias reiche Kupfer- und Kohlevorkommen belaufen sich auf 7,7% vom BIP dieses Landes. In Saudi-Arabien hat die staatseigene China Railway Construction Corporation das Al-Mashaaer/Al-Mugadassah-Stadtbahnprojekt errichtet, um das Verkehrsaufkommen während des jährlichen Haddsch nach Mekka in den Griff zu bekommen. Angeblich bestehen sogar Pläne für eine Schnellstraße in der Arktis, um den Handel innerhalb der Polarregion zu erleichtern.
China verzichtet auf teure Berater
Vor der eigenen Haustür, im Himalaja, ist derzeit ein Eisenbahnprojekt im Bau, das Tibet mit Khasa, an der Grenze zu Nepal verbinden soll, und es bestehen Pläne, die Verbindung bis in die nepalesische Hauptstadt Katmandu zu verlängern. In Kambodscha hat China 2009 260 Millionen Dollar an Hilfsgeldern zur Verfügung gestellt; es hat Japan in Kambodscha als größten Geber von Entwicklungshilfe abgelöst und bei der Kreditvergabe sowohl die Weltbank als auch die Asiatische Entwicklungsbank überholt.
Im vergangenen Jahr hat China 14 bilaterale Verträge mit Kambodscha im Gesamtumfang von 1,2 Milliarden Dollar unterzeichnet, um alle erdenklichen Sachen zu finanzieren: von Bewässerungskanälen bis hin zu Uniformen für das kambodschanische Militär.
Die Empfängerregierungen sind laut Berichten hochzufrieden mit Chinas Ansatz. Zum einen ist da der klare Verzicht auf teure, in sogenannte „technische Hilfspakete“ eingebundene Berater – eine Praxis, die ein zentraler Kritikpunkt gegenüber vielen Fördereinrichtungen ist.
Kein chinesischer "Entwicklungstourismus"
Zweitens sieht die chinesische Hilfe keine dem Projekt vorgeschalteten „Missionen“ durch Bürokraten vor, die in einer Art Entwicklungstourismus aus einem weit entfernten Hauptquartier anreisen und die Routinen ihrer örtlichen Partner, die sie auf ihren „Ausflügen in die Armut“ begleiten müssen, völlig durcheinanderbringen.
Drittens wird die chinesische Hilfe relativ schnell und ohne viel Trara verteilt; es fehlt das beschwerliche Getue langwieriger Verhandlungen und voluminöser Projektunterlagen, eine Praxis, die viele Wissenschaftler und Fachleute aus der Praxis als „Scheckbuchdiplomatie“ bezeichnen.
Viertens verteilt China die Hilfen, ohne auf der Einhaltung von Bedingungen wie etwa Umweltschutzmaßnahmen oder einer Einbindung der Bevölkerung zu bestehen. Quälend umständliche Beteiligtenanhörungen – die sich etwa beim Bau des von der Weltbank finanzierten Wasserkraftwerkes Nam Theun 2 in Laos über zehn Jahre erstreckten – sind bei den chinesischen Hilfen nicht erforderlich.
Chinas einzigartiges Hilfsmodell ist eine der wichtigsten Säulen dessen, was der chinesische Wissenschaftler Sheng Ding als „Soft-Power-Strategie“ des Landes bezeichnet. Doch der globale Export von Chinas Geschäftsmethoden umfasst mehr als nur die Bereitstellung billiger Kredite zu vergünstigten Bedingungen.
Konfuzius-Institute markieren Vertiefung kultureller Beziehungen
Mit Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen entstehen auch kulturelle Beziehungen. Von Sri Lanka bis nach Nigeria schießen Konfuzius-Institute aus dem Boden, die die Förderung der chinesischen Sprache zum Ziel haben. Neben diesen Sprachprogrammen gibt es saisonale Auftritte durch herumreisende chinesische Akrobaten. Nennen wir es ein globales Liebeswerben eines eifrigen chinesischen Freiers.
China lehnt Aufwertung der Landeswährung ab
Allerdings lassen sich zunehmend Besorgnis erregende Signale über Chinas scheinbar so gütige Kreditpraktiken erkennen. Die chinesischen Finanzhilfen sind an die Ausbeutung natürlicher Rohstoffe gebunden, insbesondere Öl und Mineralien. Umweltschützer sind besorgt, dass die chinesische Kreditvergabe ohne eine gewissenhaftere „grüne“ Komponente zur Erschöpfung dieser Ressourcen führen könnte.
Darüber hinaus sind in den chinesischen Hilfspaketen häufig chinesische Technologie und Arbeiter mit enthalten – was für die örtliche Bevölkerung begrenzte Beschäftigungschancen und einen beschränkten Kompetenzerwerb bedeutet. So wurden – zusammen mit 630.000 Tonnen Stahl – auch 750 chinesische Arbeiter nach Indonesien geschickt, um die fünf Kilometer lange Suramadu-Brücke, die Surabaya mit Madura verbindet, zu errichten.
Der "Amoklauf" chinesischer Hilfen
Die Notwendigkeit von Offenlegungs- und Transparenzmechanismen ist immer wieder betont worden. Es gibt kein chinesisches Gegenstück zum Entwicklungshilfeausschuss, der die Jahresberichte über die weltweiten Hilfsströme aus den OECD-Mitgliedsländern veröffentlicht.
Genauso wenig gibt es einen überspannenden Mechanismus, wie er in der Erklärung von Paris zur Effektivität von Hilfsleistungen aus dem Jahre 2005 gefordert wird, welcher die chinesischen Hilfen mit nationalen Entwicklungsstrategien zur Deckung bringt oder ein Forum zur Koordinierung mit anderen bilateralen und multilateralen Gebern bietet. Es mehren sich die Befürchtungen über einen Amoklauf der chinesischen Hilfen.
Derartige Befürchtungen dürften nun, da China zunehmend als formidabler Akteur im Bereich der Entwicklung hervortritt, noch zunehmen. Doch im Großen und Ganzen wird die chinesische Unterstützung eher begrüßt als gefürchtet.
Einbindung chinesischer Hilfen gefordert
Diejenigen, die für eine gerechte und einbeziehende Entwicklung eintreten, wünschen sich die Einbindung der chinesischen Hilfen in eine integrierte internationale Gemeinschaft von Trägern, die durch ein verantwortungsbewusstes Miteinander gekennzeichnet ist. Dazu gehören faire und offene Regeln, gegenseitige Rechenschaftspraktiken und nachhaltige Entwicklungsziele, die alle eine aktive chinesische Beteiligung erfordern.
In einer Welt, die der beschränkten Effektivität der meisten Entwicklungsprogramme bei der Bekämpfung der weit verbreiteten Armut müde ist, bietet Chinas wachsende Rolle in Ländern überall auf der Welt eine große Chance, die Wirtschaftshilfe- und Finanzierungslandschaft neu zu gestalten. Doch um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es eines Plans, und China muss bei seiner Formulierung seinen Beitrag leisten.
Teresita Cruz-del Rosario ist Gastprofessorin an der Lee Kuan Yew School of Public Policy in Singapur. Phillie Wang Runfei ist Forschungsassistentin an der Lee Kuan Yew School of Public Policy.


Ach so :
WeiWei http://www.tagtt.com/search/mysearch/weiwei ist frei auf Kaution.
Und der Hund lebt auch noch

Kommentare

03:59 25.06.2011
die welt in 100 jahren wird wohl sehr chinesisch sein
vielleicht hat europa glück und verbleibt als inzwischen unwichtiges eckchen mit gartenzwergen und historischem mercedes-stern-museum neben anderen baudenkmälern
Good luck!
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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2011-06-23 21:40