Männergeschichten&Cho Seung-Hui
Es ist nicht so, dass ich nur die schlechten Männer anziehe.
Ganz im Gegenteil.
Das Problem ist, dass ich immer nur die schlechten Männer will.
Warum weiß ich nicht.
Warum ich da grade jetzt drüber nachdenke?
Ich habe gestern einen großen Artikel in der Zeitung gefunden, der mir direkt bekannt vorkam.
Eine 19-jährige beschreibt, wie sie im Dezember 2004 die Straße überquerte und frontal von einem Auto getroffen wurde.
Sie musste reanimiert werden und lag lange im Koma, heute ist siie schwerstbehindert und sitzt im Rollstuhl. Und das mit 19.
Der Fahrer war ein 20jähriger, wie dort steht.
Der Fahrer war mein Exfreund.
Ich erinnere mich genau an den Tag... zum Zeitpunkt ds Unfalls waren wir seit wenigen Monaten getrennt.
Er war meine erste große Liebe, mein erster Freund.
Er war ein betrügerisches Womanizer, schönes Gesicht, netter Körper, Charme bis zum geht nicht mehr, intelligent und ein mieser Betrüger.
Ich will jetzt nicht aufrollen wie ich damals verletzt wurde, ich will damit nur sagen dass ich schon damals so dumm war, mich auf so jemanden einzulassen- doch er hat nie so gewirkt, im Gegenteil.
Zum Zeeitpunkt als wir zusammen gekommen sind(Mitte 2003) hatte ich genug andere Verehrer, die nett, toll und voralllem keine BBetrügeer waren- doch die hab ich alle abgewiesen.
Tja, man könnte in dem Fall noch denken es wäre Zufall, aber so ging mein Leben ja auch weiter.
Zwischen 20004 und 2005 hatte ich ebenfalls mehrere Verehrer, wenn ich zurückblicke, waren einige von ihnen wirklich toll.
In mich verliebt waren unter anderem zwei junge Mann, der heute im Medizinstudium stecken, super Examen machen und als Menschen einfach toll sind- ich kenne sie ja heute noch, nur eben nicht mehr so gut- aber ich weiß was sie bisher im Leben erreicht haben und wie sie ihre heutigen Partnerinnen behandeln- sie behandeln sie so, wie ich immer behandelt werden wollte, aber von niemandem je so behandelt wurde- mir Respekt, Liebe, Ehrlichkeit.
Dann gab es da noch einen jungen Mann, der aufgrund seines Talentes heute in Los Angeles lebt und mit PCs arbeitet und damit ziemlich gut verdient- und auch von ihm weiß ich, dass er ein guter Mensch ist.
Solche Beispiele kann ich ohne Ende nennen... nette, ehrlichee Männer mir einer strahlenden Zukunft, die ich damals nie wollte.
Heute ärgere ich mich darüber.
Ich weiß, für eine Beziehung muss man sich erstal verlieben, aber ich habe mich in keinen von ihnen verliebt, weil.. eigentlich weiß ich garnicht wieso. Ich habe wohl keinen richtig an mich rangelassen.
Stattdessen habe ich mir einen neuen Freund gesucht, der ein drogenabhängiger, arbeitsloser Lügner war und mich wie Dreck behandelte.
Und obwohl ich es bereue, glaube ich dass ich es heute nicht anders machen würde.
Doch, ich lerne aus Fehlern und wiederhole sie nicht, aber ich glaube ich lebe auch jetzt noch nach demselben Verhaltensschema und würde die Männer nehmen, die schlecht für mich sind, nicht die, die gut für mich sind.
Vielleicht denke ich einfach im Unterbewusstsein dass die guten Männer einfach zu gut für mich sind- ich halte mich nicht für einen schlechten Menschen, aber ich wurde nie "gut" behandelt, vielleicht ist das einfach Gewöhnungssache.
Im Grunde will ich glaub ich momentan garkeine Beziehung.
Ich hätte einerseits gern eine, einfach weil es ein schönes Gefühl ist und wegen dem Sex, andererseits hab ich momentan keine Lust jemanden an mich ranzulassen(psychisch).
Ich hoffe nur ich werde beim nächsten Mal wenn ich mich verliebe in der Lage sein, gut von schlecht zu unterscheiden.

Ein anderer Gedanke beschäftigt mich heute auch noch:
Der Amokläufer von Blacksburg, Virginia, USA- Cho Seung-Hui.
Alle sagen, was das für eine schreckliche Tat war...
dass er sehr verstört sein muss und es niemand fassen kann.
Dass er gewalttätig und krank war.
Ich stimme den Leuten zu, dass das eine schreckliche Tat war, ja, das war es. Es hätte nicht passieren dürfen.
Aber niemand sieht den Menschen in dem Mörder, er war kein bberechnender Massenmörder, er war meiner Meinung nach auch nicht einfach "krank und verstört".
Ich glaube, er war einfach ein einsamer, trauriger und verzweifelter Mensch, das ist der Grund aus dem er diese Tat begang.
Niemand weiß, was er durchgemacht hat, niemand kann das nachvollziehen.
Und so schrecklich es auch klingt muss ich sagen- ich kann ihn irgendwie verstehen.
Ich würde so eine Tat niemals tun, aber ich kann mir vorstellen was in diesem Menschen vorgegangen ist.
Ich weiß, wie verzweifelt einen Einsamkeit und Hass anderer machen kann, das macht einen einfach zu einem ganz anderen Menschen.
Irgendwann hört der Schmerz auf und einem ist alles nur noch egal.
Ob man stirbt, lebt, ob andere sterben, leben.
Als ich in der tiefsten Depression meines Lebens war, konnte ich mir auch bildlich ausmalen wie ich am nächsten Tag mit einem Gewehr zur Schule gehe, alle erschieße, dann nach Hause gehe, alle erschieße und dann mich.
Solcher Hass entsteht aus Verzweiflung, wenn einem die Menschen nie etwas anderes gegeben haben als Hass und Ignoranz, warum sollte man dann irgendeinen Menschen auf dieser Welt lieben?
Er sagte es doch selbst: "Ihr habt mein Herz verwüstet, meine Seele vergewaltigt, mich in eine Ecke gedrängt."
Ich glaue dieser Mensch war nicht krank, höchstens krank vor Verzweiflung.
Natürlich tut es mir auch wahnsinnig Leid um all die anderen Menschen die sterben mussten, aber auch um ihn.
Jeden Tag sterben etliche Menschen sehr jung, ob nun dort in Blacksburg, in Irak, im Sudan oder anderswo auf der Welt- ich finde langsam muss man aufhören, nach einemm Warum zu fragen, denn Gründe für den nicht selbstausgelösten Unfalltod eines jungen Menschen gibt es nicht.