Guten Morgen. Es ist mein Ritu...
Guten Morgen. Es ist mein Ritual, dass ich meistens nach dem Frühstück etwas in mein Tagebuch schreibe.
Und manchmal auch mehrmals am Tag.
Es ist ein Mitteilungsbedürfnis, das ich nicht abgedeckt kriege, indem ich mit 3 Menschen WhatsApps schreibe.
Und denen kann ich auch nicht alles erzählen. Wenn ich auch viel mit ihnen schreibe.
Das sind Maja, Petra und meine Pflegemutter Friedel.
Sie schreibt aber selbst nur sehr wenig.
Ich denke, weil in ihrem Leben nicht mehr viel passiert.
Und mit Axel, meinem Exfreund, schreibe ich auch gelegentlich.
Ich habe ihn gebeten, mit mir ein Auto zu suchen, weil ich als Frau damit rechne, übers Ohr gehauen zu werden.
Noch fährt es. Aber über den nächsten TÜV kommt es nicht.
Ich müsste da 2 bis 3000 Euro hineinstecken.
Aber in ein über 20 Jahre altes Auto? Und wer weiss, was die noch zu reparieren finden an dem Auto.
Und ich möchte nicht auf ein Auto verzichten.
Es ist so bequem.

Ich denke, wenn K. über mich weiss, dass ich kein Vegetarier bin und nicht so umweltbewusst lebe wie er, wird er sich auch nicht weiter für mich interessieren.

Es reicht nicht, dass ich für mein Alter noch ganz passabel aussehe. Er hat andere Werte.
Und was will ich? Könnte ich überhaupt Vegetarier werden? Ich zweifel da schon sehr.
Würde ich das für ihn tun?
Ich muss es aus eigener Überzeugung tun. Nicht für jmd. anderen.
Aus Tierliebe hätte ich es schon längst getan.
Aber ich esse einfach gern Fleisch.

Ich schaue immer noch täglich in Tinder rein. finde es aber fast schon gruselig, wie die Männer da sind, aussehen und was sie für Vorstellungen haben.
Und dann sehe ich auch immer im Vergleich dazu K. vor mir. Und da schneidet er echt gut ab.

Jetzt ist fast wieder eine Woche rum gegangen.
Den Abschluss der Woche macht morgen immer das EA Treffen. Da bin ich unter Gleichgesinnten.
Es tut gut, dort zu reden. Es gibt eine Befindlichkeitsrunde, einen Mittelteil und eine Abschlussrunde. Man kann da über alles reden.

Doch jetzt geht es erstmal wieder heute zu überstehen. Im hier und jetzt leben. dem Tag etwas Gutes abgewinnen.
Das ist nicht immer leicht.
fühle mich oft so allein und der Tag zieht sich so.

Und jeden Morgen und Abend und manchmal Mittag bete ich auch und bitte um Hilfe. Und darum, dass diese Warterei endlich ein Ende hat und ich weiss, wie es weiter geht.

Ich stehe zeitlich unter Druck. Ich muss den Reha Termin bestätigen. Aber wenn ich die Vorpensionierung bekomme, werde ich die Reha ja gar nicht antreten.

Lässt meine Firma sich deshalb so viel Zeit. Weil sie hofft, ich nehme die Erwerbsminderungsrente in Anspruch?
Aber will ich doch gar nicht.
Es war ein Fehler, dass die Rechtsanwältin der PA gesagt hat, ich hätte die Erwerbsminderungsrente beantragt.
Dieses in den Tag hinein leben, war für eine Weile ja ganz gut.
Aber ich kann und will so nicht auf Dauer leben.
Ich brauche wieder eine Aufgabe.

Ich habe heute der langjährigen Freundin geschrieben, die ich blockiert hatte.
Ich weiss, ich muss sie so nehmen, wie sie ist.
Das habe ich auch immer getan.
Ich bin zu kritisch und kann es mir nicht leisten.
Ich will den Kontakt nicht abbrechen.
mal sehen, ob und was sie antwortet.

Sie hat schnell geantwortet. Und sich entschuldigt für das, was sie geschrieben hatte.
Sie hat sich schuldig gefühlt.
Ich bin froh, dass ich ihr geschrieben habe.

Und jetzt kommt das beste. Sie hilft mir Dienstag beim Sperrmüll. Eigtl. sind es nur blaue Säcke. Aber viele.
Das geht zu zweit echt schneller. eigtl. ist es kein richtiger Sperrmüll, ich hoffe, sie nehmen es trotzdem mit.