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Tagebuch Veruca
2006-04-11 12:20
Ljod Das Eis, Vladimir Sorokin


Das Buch schildert die Geschichte einer eigenartigen Glaubensgemeinschaft in Russland. Immer wieder werden blonde Menschen mit blauen Augen entführt. Die Entführer wollen ihnen nichts Böses, sondern sind auf der Suche nach ihren Brüdern und Schwester - den Erwachten. Um die Herzen der Entfürten zum sprechen zu bringen, schlagen sie mit großen Hämmern auf die Entführten ein. Gemacht wurden diese Hämmer aus einem geheimen Eis "Ljod", dass von einem Kometen stammt der auf die Erde geknallt ist.
Ziel der Vereinigung ist es, alle ihre 23000 Mitglieder zu finden um sich dann mit ihnen zu vereinigen und die 23 geheimen Worte in der Sprache der Herzen zu sprechen damit die Welt und die Menschen, ihre eigene Fehlkreation, ein Ende haben.

Sorokin hat den Roman viergeteilt, in jedem Romanteil wechselt die Perspektive. Sein Schreibstil ist frisch und erinnert an manchen Stellen an ein Theaterstück, wenn er mitten im Text eine neu auftretende Person stichwortartig vorstellt. Trotzdem findet er einfach zu verstehende Worte, die den Lesefluss nicht behindern.
Spannend von der ersten bis zur letzten Seite kann man dieses vielschichtige Buch kaum aus der Hand legen. Nicht nur die interessante, wenn auch auf den ersten Blick verwirrende und weit hergeholte Geschichte, fasziniert einen. Vielmehr Sorokins Kunst, politische Vorgänge logisch mit seiner Erzählung zu verknüpfen.
Ein sehr gesellschaftskritisches Buch mit vielen Details die zum nachdenken anregen. Der Mensch auf der Suche nach dem Paradies.

Sehr empfehlenswertes Buch. Die Fortsetzung ist bereits erschienen.

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