Warum ich so anfange? Gute Frage, nächste Frage. Doch bevor ich eine halbe Ewigkeit überlege und mir nichts passendes für den Tag einfällt, verlasse ich mich auf mein Bauchgefühl. Dumm nur, daß ich erst jetzt zu der Erkenntnis komme. Ob ich viele Sachen anders machen würde? Ganz bestimmt, aber jetzt habe ich auch keine Lust mehr dazu. Lust hätte ich schon, aber mir fehlt die Zeit. Ich bin jeden Tag lange unterwegs und bin froh, wenn ich zu Hause bin und die Füße hoch legen kann. Das mache ich aber nicht immer, denn ich verbringe nach Feierabend noch sehr viel Zeit an meinem Rechner. Das ist total verkehrt und ich sollte wirklich mal runter kommen, aber das kann ich nicht in die Tat umsetzen. Dafür muß ich meine Freizeit nicht zu Hause verbringen, aber ich kann mich ja nicht in ein Hotel einmieten, damit ich zur Ruhe komme. In vier Wochen ist das was anderes, dann habe ich Urlaub und mache mich für anderthalb Wochen in die Rhön. Dann gelingt es mir, meinen Rechner links liegen zu lassen und mich auf die Dinge zu konzentrieren, die wirklich wichtig sind. Mein Job ist jetzt nicht so stressig, daß ich kurz vor dem Zusammenbruch stehe, aber in den letzten Tagen mußte ich erleben, wie die Leute ticken, wenn man nicht das macht, was von einem verlangt wird. Es ist mir mittlerweile egal, ob sich die Leute wieder beruhigen oder es vorziehen, mich zu ignorieren. Wenn es diesen Leuten damit besser geht, habe ich kein Problem damit, diesen Personenkreis ebenfalls links liegen zu lassen. Das gehört zwar in die Kategorie Kindergarten, aber wer mit dem Müll anfängt, soll sich nicht wundern, wenn man das doppelt und dreifach wieder kriegt. Ich fühle mich eigentlich zu alt für dieses Thema, aber da ich mich jeden Tag in dieses Chaos stürzen muß, paßt man sich den Leuten an. So ist das.

Ich müßte lügen, wenn ich sage, daß ich Bäume ausreißen könnte. Es geht mir zwar nicht schlecht, aber ich könnte mich in eine Ecke setzen und heulen. Man hat schon mal solche Phasen, aber wenn einem alles auf die Nerven geht, geht es eben nicht anders. Obwohl der nächste Urlaub in greifbarer Nähe ist, kommt es mir vor, als zieht sich das wie Gummi in die Länge. Dabei steht mir noch ein langes Wochenende bevor. Vom 18.09. bis zum 20.09. sind wir bei der Verwandtschaft. Diese Aktion haben wir länger vor und der Termin ist der einzige, der bei uns in den Kram paßt. Nächste Woche Sonntag bin ich verplant, weil bei uns die Bürgermeisterwahl ist und ich als Beisitzer eingeteilt bin. Wenn es schlecht läuft, muß ich am 27.09. zur Stichwahl und am 03.10. fahren wir in den Urlaub. Von daher bleibt eben nur das eine Wochenende. Ich freue mich auf das Wochenende. Ein paar Tage was anderes sehen und die Seele baumeln lassen, für mich ist das einfach nur perfekt. Wir erfahren ein paar Sachen, die nur für uns bestimmt sind und über die wir am Ende nur den Kopf schütteln. Ich könnte mir die Mühe machen und das Thema ansatzweise anschneiden, aber das ist mir doch ein wenig zu blöd. Nur so viel: kann man wirklich so drauf sein, das Verhältnis mit seiner Ex-Schwiegermutter zu intensivieren, daß man auf komische Gedanken kommen könnte? Es spricht nichts dagegen, wenn besagte Person eine neue Frau hat, aber warum muß das eine Frau sein, mit der er über Jahre was am laufen hatte? Doch das muß jeder selber wissen. Ich für meinen Teil kann mir kein Urteil darüber erlauben, weil ich noch zu klein war, um mich an die Frau zu erinnern. Wer weiß, wozu das gut ist. Ich darf zwar alles essen, aber noch längst nicht alles wissen. Ich habe genug mit mir zu tun, da ist mir das so was von egal.