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Tagebuch Sommer
2016-09-25 18:40
Mit Pauken und Trompeten...

...verabschiedet sich das Wochenende, was mir zwar nicht wirklich in den Kram paßt, ich dieser Tatsache aber nun mal ins Auge blicken muß. Daß ich nächste Woche um diese Zeit zwei Wochen Urlaub habe, ist zwar nur ein kleiner Trost, aber es hilft schon ein wenig. Ich freue mich zwar darauf, für ein paar Tage was anderes zu sehen, komme aber zeitgleich zu der Erkenntnis, daß die Woche, die ich bei der Cousine bin, für mich nicht ganz einfach werden wird. Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich schon mal erwähnt, daß sie es mit dem Kochen nicht so hat und daß das Mittagessen somit ins Wasser fällt. Es wird zwar gefrühstückt, aber das muß bis zum Abendessen reichen. Und die Zeit bis dahin kann echt lang werden. Wäre das Mittagessen für mich nicht so wichtig, würde mir das bestimmt nichts ausmachen, aber da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, gehört die Mahlzeit eben dazu. Ich könnte mir eine Kleinigkeit holen, wenn man unterwegs ist, aber auf der anderen Seite ist es unfair, wenn einer ißt und der andere leer ausgeht. Um das zu umgehen, werde ich die Cousine wohl zum Essen einladen. Irgendwie wird man sich da schon einig. Am Ende wird doch nicht alles so schlimm und ich finde es nach der einen Woche einfach nur cool, auf das Mittagessen zu verzichten. Im Büro habe ich ja auch keine warme Mahlzeit zur Verfügung. Gestorben bin ich davon nicht. So hat eben alles seine Vor- und Nachteile. Abwarten und Tee trinken. Apropos Essen: es ist gar nicht so lange her, da hätte ich einer Frau vors Schienbein treten können. Ich sitze im Zug und beiße genußvoll in mein Brötchen. Was soll man auch machen, wenn das Brötchen in der Tasche abhängt? Und bevor das Brötchen Schimmel ansetzt, kann man selbiges auch essen. Oder sehe ich das falsch? Garantiert nicht. aber nun gut. Jetzt steigt die Trulla in den Zug, eilt mit ihrem Trolley an mir vorbei und murmelt vor sich hin: "Hauptsache, man verhungert nicht." In dem Moment war ich so sprachlos, daß ich es nicht geschafft habe, einen dummen Kommentar von mir zu geben. Manchmal glaube ich, daß ich einen Zettel an der Stirn kleben habe, auf dem steht, daß die Leute ihren Frust gern an mir auslassen dürfen. So geht mir das auch mit meiner Kollegin. Ich finde es zwar toll, wenn man zusammen nach Hause fährt, was aber nicht unbedingt heißen muß, daß sie mir die ganze Zeit ein Schnitzel ans Ohr erzählt. Wenn ich nach meinem Urlaub wieder arbeiten gehe, wird sie mir ganz bestimmt erzählen, wie ihre neue Stelle ist. Was auch normal ist, aber das muß sie nicht jeden Tag machen. Noch habe ich meine Ruhe und das ist auch gut so. Mehr will ich auch gar nicht. Ich habe meine eigenen Probleme, da will ich mir nicht noch mehr ans Bein binden.

Kann es sein, daß man in dieser Familie einfach geil ist und demnach den Knall nicht gehört hat? Ja, das kann sein. Vor allem dann, wenn mein Vater so gar keinen Plan hat von Dingen, die auch er wissen könnte, würde er sich dafür interessieren. Mein Vater ist in den Keller gegangen, um die Waschmaschine auszumachen, aber ob die Wäsche fertig war, wußte er jetzt nicht. Da brannten noch drei Lichter. Wenn da noch drei Lichter brennen, warum schaltet man die Waschmaschine dann überhaupt ab? Kann man die Tür überhaupt öffnen, wenn man die Maschine während des Programms ausmacht? Gute Frage, nächste Frage. Und warum mußte mein Vater überhaupt in den Keller laufen? Wäre das jetzt so schlimm gewesen, wäre die Maschine über Nacht an gewesen? Das kann ich mir nicht vorstellen, denn das wäre nicht das erstemal gewesen, daß die Maschine über Nacht anbleibt. Ich weiß an der Stelle nicht, ob der Weichspüler durch war. Ich wäre noch mal in den Keller gegangen, aber ich sollte ja nicht mehr. Und wie der Zufall es will, fragt mich meine Mutter, ob der Weichspüler durch war. Kann man sich vielleicht mal entscheiden, was man will? Das kann doch wohl nicht so schwer sein. Anscheinend doch, denn sonst würde man nicht immer so um den heißen Brei reden. Da sieht man mal wieder, daß meine Eltern auch nicht immer so perfekt sind, wie sie immer tun. Ich will den Teufel ja nicht an die Wand malen, aber irgendwann kriegt mein Vater wieder Zustände und sagt meiner Mutter, daß sie nicht mehr ganz richtig im Kopf ist. Sagt er das noch einmal, kann er sich auf was gefaßt machen. Dann darf er sich die Frage gefallen lassen, ob er sich mal an die eigene Nase gefaßt hat. So was kann man auch in einem ruhigen Ton sagen. Ach ja, er wird meiner Mutter sagen, daß er alles macht, und sich meine Mutter zum Dank dafür so benimmt. Ganz ehrlich: es zwingt meinen Vater doch niemand, alles zu machen, im Gegenteil. Er kann auch mal drei Gänge zurück schalten. So senil ist meine Mutter nun nicht, daß sie gar nichts mehr machen kann. Es spricht ja nichts dagegen, wenn mein Vater hilft, aber das heißt noch lange nicht, daß er alles machen muß. Ich könnte mich an der Stelle schon wieder aufregen, obwohl ich das eigentlich gar nicht will. Ich muß auch an mich denken, das ist mir klar  geworden. Wie das gehen soll, wenn man  so was an de Backe hat, weiß ich nicht. Vielleicht hat jemand eine Idee, wie ich das abstellen kann. Bei meinem Glück muß ich diese Idee selbst haben. Wie immer.

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2016-09-25 18:40