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Tagebuch Sommer
2016-09-15 21:20
Je später der Abend, desto schöner die Gäste

Es ist gut zu wissen, daß ich mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen habe. Ich wollte schon die ganze Zeit schreiben, aber irgendwie habe ich es immer wieder verschoben. Und da gerade im Fernsehen Fußball läuft, kann ich schnell ein paar Zeilen schreiben. So langsam aber sicher geht mir der Fußball auf die Nerven. Als wenn es im Fernsehen nichts anderes gibt. Anscheinend nicht, denn sonst würde man nicht immer auf Fußball bestehen. Ich sollte an der Stelle erwähnen, daß die meisten Filme total langweilig sind, aber ich gucke lieber einen langweiligen Film als immer nur Sport. Oder ich flüchte mich an den Rechner, so wie jetzt. Ach ja, so ist das. Ansonsten ist alles im grünen Bereich. Auf der Arbeit ist es ruhig, zu ruhig, muß ich leider dazu sagen. So bekomme ich wenigstens die Sachen hin, für die ich sonst keine Zeit habe, aber wenn man das den ganzen Tag macht, erfüllt einen das auch nicht so unbedingt. Aber da muß ich jetzt durch, auch wenn mir das nicht wirklich paßt. Es gibt vermutlich schlimmeres. Und wenn ich bedenke, daß eine Kollegin der Arbeit nachlaufen muß, bin ich schon froh, daß ich mich um die Rechnungen kümmern kann. Was aus der Kollegin wird und wann sie ihren neuen Job antreten kann, entzieht sich meiner Kenntnis. Na ja, so ganz stimmt das nicht, denn mein Chef hat sich gestern dazu geäußert. Ich könnte sie auch anrufen und fragen, wie der Stand der Dinge ist, aber ich sehe nicht ein, daß ich diejenige sein muß, die sich immer um alles kümmert. Am Ende kann ich mir anhören, daß ich neugierig bin und um dem aus dem Wege zu gehen, halte ich mich geschlossen. Vielleicht hat sie mit dem Satz gar nicht mal so unrecht. Wenn meine Kollegin was von mir will, kann sie mich gerne anrufen, ansonsten läßt sie es bleiben. Ich kann auch stur sein, wenn ich will.

Und sonst? Bis jetzt war meine Woche unspektalär. Auf der Arbeit ist wenig zu tun und wenn was kommt, reißt man sich schon um die Aufträge. Ich kann nur hoffen, daß der Zustand bald vorbei ist, denn meine Zusatzaufgaben halten auch nicht ewig. Aber darum brauche ich mir keine Sorgen machen, denn es gibt ja immer Rechnungen, die kontrolliert werden müssen. Irgendwie geht es schon wieder bergauf. Obwohl es toll ist, daß wir von der Sonne vewöhnt werden, geht mir die Hitze wahnsinnig auf den Keks. Ich trinke wie eine Verrückte und frage mich, ob ich mittlerweile meinen ganz persönlichen Trinkrekord aufgestellt habe. Aber morgen soll es kühler werden. Was mich schon ein wenig freut, denn so kann man wieder durchatmen. Was mich am meisten nervt, ist die Tatsache, daß ich mich wie gerädert fühle, wenn ich morgens raus muß. Ich könnte nur noch schlafen. Ob das wirklich an der Hitze liegt? Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen, denn so spät gehe ich nicht zu Bett. Es kann aber auch daran liegen, daß meine Nächte einfach viel kurz sind. Könnte ich länger schlafen, wäre ich auch nicht so müde. Doch wenn ich den morgigen Tag überstanden habe, kann ich mich zwei Tage erholen und dann aufstehen, wenn es mir paßt. Vielleicht gehe ich am Samstag zum Sport. Bis jetzt war ich nicht einmal im Fitneßstudio. Bei der Hitze hätte man mich vermutlich noch vom Laufband kratzen können und so verrückt bin ich dann doch nicht, daß ich mir das antue. Man muß es ja nicht übertreiben. Ich bin froh, daß ich das meiste hinter mir habe, was mein schiefes Gesicht angeht. Mehr brauche ich davon echt nicht.

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2016-09-15 21:20