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Tagebuch Sommer
2016-10-08 18:00
Neustart für Rückkehrer

So, da bin ich wieder. Seit dem Mittag bin ich zu Hause und ich bin froh, daß ich da bin, wo ich hin gehöre. Urlaub kann stressig sein, wenn man ihn bei der Verwandtschaft verbringt. Ich habe vorher gewußt, daß es nicht einfach wird, denn vor ein paar Jahren war ich schon mal bei der Cousine. Diesmal war es sogar noch schlimmer, das bilde ich mir doch nicht ein. Wenn ich ehrlich bin, hat mir die Woche bei H.G. und E. besser gefallen. Ich war auch mit E. shoppen, aber es war nicht so stressig. Vom Essen rede ich gar nicht erst, denn das war manchmal echt dürftig. Ich muß dazu sagen, daß wir essen waren und irgendwie über die Runden gekommen sind. Für mich hatte die Aktion einen ganz großen Vorteil: die Hose, die ich mir gekauft habe, ist eine Nummer kleiner ausgefallen. Ob der Rest was gebracht hat, weiß ich nicht, denn heute fiel der Gang auf die Waage aus. Das hole ich morgen nach. Ich könnte auch bis nächste Woche warten, aber dafür bin ich dann doch zu neugierig. Ich muß das ja nicht aufschreiben. Mal sehen, wie ich mich entscheide. Doch zurück zu den Dingen, die mir in der Zeit auf den Geist gegangen sind. Ist man als Beifahrer verpflichtet, auf den Verkehr zu achten? Anscheinend ja, es gab zumindestens einen Rüffel, weil ich auf mein Handy geguckt habe. Beim Abendessen kann man das blöde Smartphone nicht ignorieren. Wo da der Unterschied ist, weiß ich jetzt nicht, aber nun gut. Man wird fast aggressiv, wenn man die Frage nach der Uhrzeit nicht versteht. Man kann die Leute angucken, wenn man sich unterhält. Ich kann nun mal nichts dafür, wenn ich schlecht höre. Das muß dann wohl am Alter liegen. Und wenn das nicht klappt, soll eine eigene Uhr enorm helfen. Es scheint ein Staatsakt zu sein, wenn man die falschen Teller auf den Tisch stellt. Die Welt dreht sich weiter und gestorben ist auch keiner. Wenn dem so wäre, würde ich nicht an meinem Rechner sitzen. Wenn ich ehrlich bin, wäre ein Urlaub an der See echt besser gewesen. Von der Erholung hätte ich noch lange zehren können. Ich werde auch nie wieder meckern, daß eine Arbeitswoche so lang ist. Daß es auch noch länger geht, habe ich jetzt gemerkt. Nach den Meldungen, die ich von meiner Kollegin bekommen habe, kam der Wunsch in mir hoch, daß man mich aus dem Urlaub holt. Der Wunsch hat sich nicht erfüllt. So kann das gehen. Zumindestens kenne ich jetzt sämtliche Sokos, die das Fernsehen zu bieten hat. Wie sagte meine Vater so schön? Man muß sich eben anpassen. Muß man das? Wenn dem so ist, warum konnte ich nicht einmal meine Serien gucken? Geht die Anpassung in dem Fall nicht? Es sieht ganz danach aus. Ich habe es überstanden und bin echt froh, wieder zu Hause zu sein. Länger hätte ich es echt nicht ausgehalten. Dennoch muß ich mir das echt nicht geben, so viel steht schon mal fest. Ich muß mich erstmal erholen, anders geht es nicht. Dabei fängt die Erholung erst so richtig an, wenn die beiden wieder weg sind.

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2016-10-08 18:00