...oder wer sieht schon gern rot? Mein Chef, denn er regt sich über Dinge auf, die meine Kollegin und ich nicht mehr hören können. Wir ignorieren sein Gemecker, zumindestens was die Arbeit angeht. So wie vorgestern. Was hat er sich aufgeregt, daß bei dem Auftrag für Amerika so gar nichts stimmt. Dann sieht er mal, wie das ist und das eben nicht alles glatt läuft. Ich hatte im Juni genau den gleichen Ärger, von daher ist doch alles gut. Ihm ist anscheinend nicht bewußt, daß ich mich um die Sache kümmere, die er wegen besagtem Auftrag nicht bearbeiten kann. Ich mußte im Juni alles anfangen und es hat nie gereicht, im Gegenteil. Man bekam immer noch mehr Tritte in den Hintern. Wo ist also das Problem? Ich habe keine Ahnung. Was die Sache nicht einfacher macht, ist die Tatsache, daß Ekel Alfred krank ist. Manchmal werde ich das Gefühl nicht los, daß er meint, daß Ekel Alfred das mit Absicht macht. Wer ist schon mit Absicht krank? Keiner. Mein Chef soll mal ganz schön die Klappe halten. Er nimmt sich Dinge raus, die nicht sein müssen. Man kann ja nicht von ihm verlangen, seinen Urlaub zu verschieben, wo er schon die Fähre gebucht hat. Wer das glaubt, der glaubt auch an den Osterhasen.

Gut geht sicher anders, jetzt hat es meine Mutter erwischt. Sie hustet, was das Zeug hält und daß sie letzte Nacht kaum geschlafen hat, kann ich sehr gut verstehen. Mir ist es nicht anders ergangen. Mein Husten ist noch immer nicht weg, dafür liege ich jetzt nicht mehr wach. Es war gar nicht mal so verkehrt, daß ich gestern mit dem HNO gedroht habe, denn meinen Ohren geht es etwas besser. Eine Erkältung ist ja okay, aber der Spaß hört auf, wenn man gar nicht mehr auf die Beine kommt. Daß ich an der Nordsee den Husten nicht los geworden bin, läßt mich zu der Erkenntnis kommen, daß ich im Herbst 2015 nicht an die See will. Ob ich an der See oder im Gebirge huste, das Ergebnis ist das gleiche. Diese Entscheidung treffe ich nicht alleine und wenn es um die Fahrerei geht, dann wäre die Nordsee optimal. Man ist nicht so lange unterwegs. Das ist man aber auch nicht, wenn man in den Harz fährt oder in die Rhön. Wo da der Unterschied ist, weiß ich zwar nicht, aber ich habe auch keine Lust auf Diskussionen. Was das angeht, muß man die Entscheidung nicht auf der Stelle treffen, denn das wäre arg übertrieben. Im Juli geht es an den Bodensee, der Rest ergibt sich dann von selbst.

Mit dem neuen Auto sind wir echt zufrieden. Am Anfang habe ich mich nicht daran gewöhnen können, daß das Auto weiß ist, aber jetzt finde ich das okay. Bei der gestrigen Spritztour hatte ich die Aufgabe, in der Anleitung die Symbole zu suchen, die zwischendurch aufleuchten. Ich fände es sinnvoller, wenn sich mein Vater damit beschäftigt, denn er fährt mehr mit dem Auto wie ich. Ich bin nur Mitfahrer, von daher muß mich das nicht wirklich interessieren. Doch so ganz spurlos geht das nicht an mir vorüber, denn mein Vater hat die Angewohnheit, in Panik zu geraten, wenn etwas anders ist. Was das angeht, kann ich mir die Anleitung unters Kissen legen, um so das Teil auswendig zu lernen. So läuft das hier. Jetzt mal ehrlich: ich habe nichts dagegen, den Leuten zu helfen und ich bin die letzte, die nein sagt. Das bringt überhaupt nichts, wenn ich weiß, wie die Dinge funktionieren und mein Vater von Tuten und Blasen keine Ahnung hat. Ich kann doch nicht jeden Tag die Bedienungsanleitung aus dem Hut zaubern und meinem Vater daraus vorlesen. Wenn ich mich nicht täusche, dann fährt mein Vater mit dem Auto, wenn ich auf der Arbeit bin. Das ist nicht im Sinne des Erfinders, wenn ich mal eben schnell nach Hause fahre.