Das ist gar nicht so einfach, wenn ein Elternteil nicht mehr da ist und man weiß, daß besagtes Elternteil nicht mehr erzogen werden muß. Und bei dem Elternteil, der noch da ist, sieht das natürlich ganz anders aus. So wie gestern. Es ging darum, ob es zu Blumenkohl und Bratwurst Kartoffeln geben soll. Ich hatte mit Blumenkohl und Bratwurst genug, mein Vater wollte Kartoffeln. In dem Moment kam er mir vor wie ein bockiges Kleinkind, das seinen Willen nicht kriegt. So was soll es ja auch im Alter geben. Ob ich auch mal so werde? Ich hoffe nicht, aber da steckt man nicht drin. Vermutlich ist das auch besser so. Mein Vater hat dann auch keine Kartoffeln gegessen. Die Logik verstehe ich bis heute nicht und was das sollte, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich muß nicht alles wissen. Aber jetzt mal ernsthaft: es muß doch jeder selbst wissen, was er will und was nicht. Wenn mein Vater Kartoffeln essen will, macht er sich welche. Ich weiß nicht, wo das Problem ist. Wahrscheinlich gab es noch nicht mal ein Problem. Außerdem ist es dem Topf ist egal, wie viele Kartoffeln drin sind. Den Herd muß man eh einschalten. Und damit die liebe Seele Ruhe hat, gibt es heute Kartoffelbrei. Somit sind dann alle glücklich und zufrieden. Doch so ganz stimmt das mit dem glücklich und zufrieden auch wieder nicht. Das Schlimme daran ist, ich bin auch noch selbst schuld an dem ganzen Mist. Ich habe gestern meinen Rechner geschrottet. Und zwar so heftig, daß gar nichts mehr geht. Die Dame bei der Hotline konnte mir auch nicht wirklich weiter helfen, also warte ich darauf, daß man mich heute zwischen 20.00 und 21.00 Uhr anruft. Hoffentlich kriegen die das hin. Es muß doch möglich sein, daß ich wieder an meinem Rechner nutzen kann. Wenn nicht, bringt mein Vater den Rechner da hin, wo wir den gekauft haben. Ich weiß auch nicht, aber für solche Sachen habe ich momentan ein Talent. Im Urlaub habe ich sämtliche Bilder von meinem Smartphone gelöscht, gestern lege ich meinen Rechner lahm. Das kann doch alles kein Zufall sein. Zufall nicht, aber Dummheit. Das macht die Sache nicht wirklich viel einfacher. So lange der Rechner auf der Arbeit funktioniert, geht es noch. Ich drücke mir selbst die Daumen, daß alles gut wird. Danach bin ich um einiges vorsichtiger. Dann weiß ich ja, was ich nicht machen soll.