Wenn die Züge den Bahnhof nicht verlassen können, weil es Problem mit den Weichen gibt, bekommt man einen leichten Wutanfall. Daß es immer mal wieder zu Verspätungen kommt, ist völlig normal, aber das war echt nicht mehr feierlich. Wenn das Wetter schöner gewesen wäre, wäre mir das ja egal gewesen, aber bei dem Regen fand ich das alles andere als angenehm. Mir ist immer noch kalt und ich ärgere mich darüber, daß ich doch nur eine Strickjacke angezogen habe. Die Übergangsjacke wäre sinnvoller gewesen. Aus Schaden wird man klug und für morgen bin ich dann schlauer. Bevor ich schlafen gehe, werfe ich mir zwei Tabletten ein und hoffe, daß es mir morgen wieder besser geht. Wenn nicht, dann gehe ich eben früher nach Hause. Dabei fällt mir ein, daß ich genau das nicht bringen kann, weil ich am letzten Mittwoch schon früher gegangen bin, aber in dem Fall geht meine Gesundheit nun mal vor. Obwohl mein Sommerurlaub noch gar nicht so lange her ist, bin ich wieder reif für die Insel. Daß ich noch 34 Tage arbeiten muß, um den nächsten Urlaub genießen zu können, paßt mir nicht so ganz in den Kram. Gut, die paar Tage sind so schnell um, daß ich schneller wieder im Büro bin wie mir eigentlich lieb ist. Es ist also alles gar nicht so schlimm. Ich soltle versuchen, nicht mehr so viel zu meckern, weil das doch nichts bringt. In der letzten Zeit bin ich zu der Erkenntnis gekommen, daß es sich besser lebt, wenn man sich nicht so viele Gedanken macht. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn in der Situation macht man sich eben immer Gedanken. Das wird sich auch nicht ändern. Mir geht es erst dann so richtig gut, wenn ich weiß, ob ich meinen Job behalten kann. Mir ist klar, daß sich das Warten wie Gummi in die Länge zieht.