Wenn ich auf die Uhr gucke, dann ist der Eintrag für meine Verhältnisse wirklich spät. Ich hätte mich auch früher an den Rechner setzen können, aber so richtig aufraffen konnte ich mich dann nicht. Von daher habe ich keinen Grund zur Beschwerde. Und bevor ich Fußball gucke, kann ich das machen, was mir Spaß macht. Ich muß einfach ein paar Minuten für mich haben, denn wenn man mit Leuten zusammen ist, die einen auf den Geist gehen, ist man froh, wenn man mal keinen sehen muß. Mein Chef hat es heute fast geschafft, mich auf die Palme zu bringen. Ich weiß bis heute nicht, warum er bei fast jedem Telefonat in den Hörer brüllen muß. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Leute alle schwerhörig sind. Es kann aber auch gut sein, daß mein Chef schlecht hört. Wenn das so ist, ist mir das egal. Da kann auch in China ein Sack Reis umfallen. Und was den Rest angeht: es stört mich noch nicht mal, wenn sich meine Mutter jetzt darüber aufregt, daß ich wieder an meinem Rechner sitze. Warum sie sich noch Gedanken darüber macht, ist mir ein Rätsel. Da ich ja meine Freiräume habe, kann ich diese auch so gestalten, wie ich das möchte. Wem das nicht paßt, kann ja schlafen gehen. Apropos schlafen: auch die kommende Nacht wird wieder viel zu kurz sein. Von daher bin ich jetzt schon froh, wenn Wochenende ist und ich ausschlafen kann. Das ist mir einfach wichtig. Ich bin zwar erst anderthalb Wochen im Büro, komme aber zu der Erkenntnis, daß ich schon wieder Urlaub brauche. Daß das verrückt klingt, ist klar, aber es ist nun mal so. Sind wir nicht alle ein wenig verrückt? Ich finde schon. Doch das ist das kleinere Übel. So ist das nun mal.