Wenn es mir am Wochenende schon nicht gegönnt ist, meine Gedanken vom Stapel zu lassen, muß ich unter der Woche sehen, wie ich über die Runden komme. Dabei wollte ich eigentlich einen freien Abend einlegen und einfach nur fernsehen. Doch wenn ich mir das richtig überlege, kann der Schuß nach hinten los gehen, denn es dauert meist nicht lange und ich schlafe ein. Somit hat sich der Fernsehabend erledigt. Ich werde das Gefühl nicht los, daß man immer zur falschen Zeit einschläft. Es muß doch möglich sein, daß man schläft, wenn zum x-ten Mal Fußball kommt. Aber das funktioniert nicht, zumindestens nicht bei mir. Man kann eben nicht alles haben. Was mir ganz besonders große Freude bereitet, ist die Tatsache, daß mein Chef Urlaub hat. Die Woche ist bald um, aber meine Kollegin und ich genießen es nur, daß er nicht mit seiner Art nervt. Daß die Laune von Ekel Alfred für die Rundablage ist, wollte ich nicht erwähnen, aber auch solche Dinge müssen raus. Ich wüßte auf Anhieb nicht, daß er jemals gute Laune hat. Ich fand es heute extrem schlimm. Vermutlich hält er mir irgendwann wieder vor, daß ich nicht genug getan habe. Was soll ich denn nicht noch alles machen? Wenn ich das wüßte, wäre ich ein wenig schlauer. Bis auf ein paar Ausnahmen habe ich getan, was in meiner Macht stand. Wenn ihm das nicht paßt, ist es nicht mein Problem. Wenn es ihm nicht paßt, daß ich zu den Jungs raus gehe, um die Papiere zu holen, muß mich das ebenfalls nicht stören. Ich weiß nicht, wie das bei ihm abgeht, aber meine Papiere laufen nicht von alleine durch die Gegend. Und daß auch ich mal Bedürfnisse habe, ist so klar wie Kloßbrühe. Ansonsten soll er dafür sorgen, daß ein Eimer unter meinem Schreibtisch steht. Ob ihm das lieber ist? Ich glaube nicht. Ich kann mir das auch nur einbilden, aber wenn ich seine Blicke richtig gedeutet habe, bilde ich mir das eben nicht ein. Ich kenne ihn jetzt so lange, da dürfte mir das eigentlich egal sein. Sollte er wirklich etwas sagen, stelle ich meine Ohren auf Durchzug und somit ist das Thema für mich vom Tisch. Was das angeht, habe ich mir echt ein dickes Fell wachsen lassen. Ich glaube, das steht mir gut.