Vom tun und lassen
Ja... da schreib’ ich mal wieder was rein.

Warum auch nicht? Das letzte mal st ja lang genug her.

Ganz aktuell:
Mein Schatz ist sauer... das ist Sie zwar öfter, aber diesmal komprimiert sich das enorm.
Zum einen ist Sie auf mich übel zu sprechen, weil ich Sie zum Impfen beim Tierarzt geschleppt habe. Oh, was war Sie wütend... besonders auf dem Heimweg.
Hinzu kommt das Sie läufig ist und Sie deshalb so wie so alles und jeder nervt, einschließlich mir... generell alle Lebewesen, die Ihr in die Quere kommen.

Sie schläft aus Protest seit Freitag nicht wie sonst üblich im Bett, sondern in der hintersten Ecke des Schlafzimmers, auf dem nackten Boden... was Sie sonst NIE tut.
Außerdem würdigt Sie mich seitdem keines großartigen Blickes und verschwindet stolz erhobenen Hauptes wie Schwanzes im Wohnzimmer oder geht gleich raus in den Garten.

Diesmal ist es schlimm... mit Freitag sind es heute vier Tage geworden.
Ich finde Sie übertreibt etwas, andersherum hasst sie das Impfen auch abgrundtief, was ich verstehen kann (ich mag es auch nicht).

Alle bisherigen Versöhnungsversuche schlugen fehl, selbst beim zärtlichen Ohrenknabbern schaut Sie demonstrativ weg und lässt mich nach einigen Sekunden mit einem kurzen Ausatmen einfach sitzen.

Die Ärztin war, wie sonst auch, sehr nett.
Wie es die gründliche Art von ihr ist, hat sie bei der Gelegenheit gleich alles durchexerziert was es zu kontrollieren gibt... ja, auch die drolligen Fragen über eventuelle Geschlechtskrankheiten, welche sie immer etwas schmunzeln lassen, mussten sein.
Ich möchte gar nicht erst wissen, WAS sie sich dabei vorstellt... aber es scheint sie jedes Mal zu verwundern... dem Gesicht nach.

Was vorher war?...
Ich hab mich so langsam eingearbeitet und bin jetzt mit meinen Vorbereitungen zur Halbjahresprüfung fast fertig.
Die Abschlüsse laufen... etwas spärlich, aber stet.
Über Geldsorgen kann ich (momentan) also nicht klagen... zum Glück.

Ende März waren wir beide das erstemal wieder richtig baden... das sogenannte „Freibad“ ist jetzt noch vollkommen leer und da sind wir ungestört.
Später, im Sommer, glotzen einen nur die Kinder immer dämlich an und es stinkt nach dem unvergleichlichen Mief allerlei Parfums und Körperodem.

Am 2. und 3. April hatte ich dann große Aufräummanie und fing oben im 1. Stock an und arbeitete mich bis zum Keller inklusive Garten durch.
Mein Schatz erfreute sich an den verführerisch riechenden Eindrücken, die aus den hervorgebrachten Müllstücken traten.
Dieses Interesse konnte ich nun nicht mit Ihr teilen. (Siehe bild)



Zum 10. bekam ich eines der allgemein üblichen Drohschreiben eines Irren oder spaßsüchtigen Idioten, welches (wie immer) beinhaltete, meine Auswüchse menschlicher Unart seien verabscheuend und meine Person dem Tode näher als ich es zu glauben vermag.
So gesehen ist es doch verwunderlich, dass der angedrohte Mord an mir nicht verabscheuungswürdig ist... seltsam, nicht wahr?

Wenn ich auf derartige Drohungen nicht reagieren würde, wäre ich wohl schon längst hops gegangen... aber überbewerten muss man das nun auch nicht.
Diese Typen sind schnell mit dem Maul und meist zu ängstlich oder zu jung um aktiv etwas zu tun (anhand er Machart jener Briefchen meist schon abzusehen).
Kommt es dann doch mal zu Steinwürfen oder ähnlichem, hilft immer noch die gute alte Steinschleuder und im Notfalle das 1zoll Eisenrohr mit eingefeilten Zacken.
Die liebe Bullizei gibt’s ja auch noch...
Ich bin nicht auf diese Welt gekommen und hab mich durch Hauptschulen und die Bundeswehr geastet, um mich jetzt vom Dorfpöbel erschlagen zu lassen, da seid Euch mal alle sehr sicher.

Als es so schön warm war, lagen wir beide im Garten, hinterm Haus und genossen die Frühlingssonne.
Das war ein wunderschöner Tag.
Es geschah nichts – gar nichts – aber es war gerade deshalb wunderschön.

Tja und jetzt ist Sendepause bei meinem Schatz... soviel zu den Typen, die behaupten Hunde könnte sich keine komplexen Sachverhalte länger als 5 Stunden merken und sich daran erinnern.
Ich weiß nicht welche Hunde sie getestet haben und ob sie überhaupt kapiert haben was jene Hunde ihnen gesagt haben, aber eines ist sicher, hätten sie je eine wirkliche Beziehung zu einem dieser Hunde gehabt, über Jahre, sähe das Ergebnis wohl anders aus.

Es gibt Tage da zweifle ich an mir und an dem was ich tue.
Ich zweifle nicht stark oder grundlegend an, sondern bin mir nur nicht mehr ganz so sicher, bei dem was ich tue und wie ich lebe.
Es mag für Außenstehende unsinnig erscheinen, vielleicht mein ganzes Geschreibsel unsinnig erscheinen... aber manchmal gibt es Tage an denen ich mich wieder abnormal fühle.
Etwas distanzierter von meiner allgemeinen Meinung, zu sein was ich bin.

Ich weiß, die meisten würden jetzt zu anderen Menschen rennen und sich deren Meinungen anhören... sind förmlich geil und abhängig vom wohl und wollen derer, die sie beurteilen.
Ich tue das hier, zumindest heute.
Das hier.... DAS... ist für mich und für sonst niemanden wichtig. Ich schreibe es, weil es mich beschäftigt.
Mich und meine Gedanken, sogar meine Gefühle beeinträchtigt und teils auch lenkt.
Ich kann aus meiner Natur heraus nicht ständig zu 100% überzeugt davon sein, was ich bin und was ich lebe.
Es ist schwer zu umschreiben und schwer zu vergleichen, unmöglich zu erklären.
Ich bin glücklich, ich weiß was ich will und ich liebe meinen Schatz, ich weiß all das... und doch liegt da ein Gedanke in mir, der mir immer wieder sagt: „Machst Du es gut? Ist es richtig für Euch?“... eine ständige Selbstkontrolle.

Es wird wohl dieses sein, warum ich diejenigen nicht verstehen kann (und will) die sich in Chats und Foren, generell überall, über ihre „Partner“ unterhalten, als wären es Gegenstände... neutrale „Dinger“, die man eben besitzt, was auch sonst... unfähig eigener Urteile und Selbstbewusstsein.

Ungleich dessen ich mich nicht genötigt fühle, die wirklichen Zoos zu verteufeln, nur weil es so viele (falsche) Störfaktoren gibt.
Doch... warum denken über das Wohl anderer? Es bringt mir nichts und bleibt dabei.

Naja, ich werde dann mal schlafen gehen.
Ich versuche bei Rynn mal eine ausgedehnte Rückenmassage... vielleicht besänftigt das ihren Groll etwas und sie schläft nicht mehr auf dem kalten Boden.
Ansonsten muss ich wohl eine Decke auslegen... ich stelle mir das nicht sonderlich bequem für Sie vor.

Nun ja... vielleicht bald etwas mehr... oder auch nicht, mal sehen.

Grüße, Rynnertau