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Tagebuch PetraM
2020-03-17 05:16
Mo. 16.03.2020
Am Montag fand ich es schön,

dass es mir weiterhin gut geht. Ich mich, so wie immer, echt gut fühle. Also ganz normal. 

dass ich gelaufen bin. Die Straßenbahn war 3 Minuten zu früh. Ich habe sie knapp verpasst. Aber kein Problem, die Sonne schien, blauer Himmel, dann bin ich halt die rund 35 Minuten zum Bahnhof gelaufen. Die Bewegung morgens an der frischen Luft hat auch gut getan. Ist sowieso angenehmer, in der aktuellen Zeit wenn möglich auf öffentliche Verkehrsmittel zu verzichten, lieber etwas mehr Bewegung zu haben. 

Auf die Züge (rund 30 Kilometer bis zur Arbeit) kann ich natürlich nicht verzichten.

Ich bin aufgrund der Situation zwar durchaus etwas nervös, habe es aber trotzdem gut im Griff. Für mich persönlich ändert sich ja zum Glück nicht ganz so viel. Manche Situationen (so viel ruhiger) sind zwar irgendwie "unrealistisch", aber trotzdem läuft das Leben relativ normal weiter. 

Aber anders, als mit den ganzen Verboten und Einschränkungen, lernen die Menschen es ja auch nicht. Man kann 100 mal sagen, dass man Abstand halten soll, aufpassen soll, dass sich das Virus nicht verbreitet. 

Die Eltern treffen sich weiterhin an den Spielplätzen, zig Kinder toben gleichzeitig dort herum. Dass es offiziell verboten ist, interessiert sie einfach nicht. 

Die Abi-Feiern wurden offiziell abgesagt, trotzdem ist schon durchgesickert, dass sich hunderte Abi-Schüler an einem anderen Ort treffen wollen. Es wird an sie appelliert, die Party zu verschieben, aber sie denken nur an ihr Vergnügen. 

Klar, mit diesen Einstellungen zieht sich die "Quarantäne", die ruhige Zeit, um die Verbreitung zu vermeiden, immer länger hin. 

Ich bin in dieser aktuellen Zeit immer wieder einfach nur froh, dass wir beide immer schon so still waren. Immer schon "Stubenhocker" und stille "Einsiedler" waren. 

Heute Abend habe ich mich zunächst um die Fahrpläne gekümmert. Ab Mittwoch fährt alles nach dem Samstags-Fahrplan. Was das für die Züge bedeutet, weiß ich noch nicht genau (Ausfälle, Samstags fährt nicht alles). Damit werde ich mich am Dienstag Abend beschäftigen. 

Die Straßenbahn fährt auf jeden Fall morgens/vormittags und ab nachmittags nur noch im 30 Minuten Takt (sonst immer alle 15 Minuten). Nur Mittags und am frühen Nachmittag normal (15 Minuten). Ich werde versuchen, dass an meine Züge anzupassen (entsprechenden Zug zu nehmen). 

Gut, dass wir unseren Urlaub erst für Ende August geplant haben. Bis dahin hat es sich hoffentlich wieder etwas normalisiert. Diese Hoffnung gebe ich nicht auf. Ein paar ruhige Wochen und dann weiter sehen. 

Ärzte sagten, in etwa 2 bis 3 Wochen könne man an den Zahlen (Ansteckung) sehen, ob bzw. wie viel alles bringt. Wie die Tendenz ist. Sie gehen davon aus, dass die Zahlen dann sinken werden, so dass die Labore etwas Zeit bekommen (um den Impfstoff zu entwickeln).

Wir haben schon überlegt, dass wir uns im nächsten Jahr, sobald es diesen Impfstoff dann gibt, zum ersten Mal so eine Grippe-Schutzimpfung geben lassen werden. Wir gehören nicht zur Risiko-Gruppe, waren bisher, bis auf kleinere Erkältungen (grippale Infekte) auch immer soweit gesund. Aber diese Grippe hat es ja in sich. Frühere Grippen waren zwar noch gefährlicher (tödlicher, noch deutlich mehr Fälle), aber diese ist halt viel ansteckender. 

Heute haben wir Bescheid bekommen, dass der Heinz Erhardt Abend ausfällt. Ganz klar. Wir sollen bitte warten, Geduld haben (kein Problem), entweder wird uns, wenn alles wieder normal läuft, ein neuer Termin bekannt gegeben oder wir bekommen automatisch das Geld zurück erstattet (über Eventim gebucht). 

Wir hatten heute einen "Schock-Moment". Aber es wird uns wohl nichts "passieren" (Quarantäne usw.).

Mein Freund arbeitet in einem großen Betrieb. Zu seinem Bereich, zu der Abteilung gehören mehrere große Hallen, in denen einige große Maschinen stehen.

Er kennt einige Kollegen nur flüchtig, nur Hallo und Tschüß sozusagen. 

Ein Kollege aus einer anderen Halle, zu dem er so gut wie gar keinen Kontakt hat, hat sich heute (also am Montag) krank gemeldet. Erkältung. Aber mit Verdacht auf das Virus (das kann auch ein falscher Verdacht sein, der Kollege stellt sich gerne in den Vordergrund).

Alle Kollegen aus der anderen Halle (in der dieser Kollege arbeitet) wurden sofort nach Hause geschickt, die Halle komplett desinfiziert. 

Wir wissen noch nicht, wie es weiter läuft. Eventuell geht mein Freund morgen wieder normal Arbeiten. Es kann aber auch sein, dass er einen Anruf bekommt, dass er zu Hause bleiben soll. Nicht wegen Quarantäne, sondern damit auch die anderen Hallen komplett desinfiziert werden können. Darüber, ob es komplett gemacht werden muss/soll, wird morgen früh in dem Betrieb erst entschieden. Aber da es komplett verschiedene Arbeitsbereiche sind (auch so einige Meter von einander entfernt, die Hallen sind sehr groß), ist von Quarantäne gar keine Rede. Die Mitarbeiter haben genug Abstand. Aber das Desinfizieren wäre halt schon sehr sinnvoll. 

dass mein Freund immer wieder gute und praktische Ideen hat. 

Ich bin doch für Formulare zuständig. Beim Zählen, abpacken usw. hängt das Papier oft zusammen. Automatisch geht mein Finger immer zum Mund, an der Lippe anfeuchten. Das hat meine Mutter mir in der Schulzeit beigebracht, das mache ich bis heute so.

In den 80er Jahren, in meiner Ausbildung, hatten wir für den Postdienst (das habe ich ja immer schon gemacht) so ein nasses/feuchtes Schwämmchen für die Briefmarken zum anfeuchten (die selbstklebenden gab es damals ja noch lange nicht). Ja, zum Anfeuchten, ideal für den Finger, wenn man Papier blättern muss. 

Ich habe hier etwas gesucht (verschiedene Geschäfte), aber so etwas nicht mehr gefunden.

"Not macht erfinderisch". Mein Freund hatte eine gute Idee, die ich mal ausprobieren will. Eine kleine Plastikdose, darin Papier (Küchenpapier, zerknüllt). Das Papier unter Wasser ordentlich nass machen, in der Dose lassen. Daran dann den Finger anfeuchten.

Diese Idee an sich finde ich echt total gut. Das will ich mal ausprobieren. Gerade in der aktuellen Zeit gesundheitlich viel besser. Macht der Gewohnheit, aber das könnte klappen. 

Sport habe ich abends nicht mehr gemacht. Wie gesagt, die ganze Situation wühlt mich innerlich durchaus auf. Aber trotzdem gehe ich ruhig und sachlich an die Sache ran. Ändern können wir es ja eh nicht. Einfach das Beste aus der Situation machen. Am Montag Abend habe ich relativ früh gelegen. Seelisch runter fahren und mich auf diese aktuelle Situation seelisch einstellen. Es werden (in ein paar Wochen/Monaten) ganz bestimmt wieder normale Zeiten kommen.

Die ältere Generation hätte sich in den 40er Jahren bestimmt auch nicht vorstellen können, wie die Welt heute aussehen wird. Immerhin ist (hier) kein Krieg, die Welt dreht sich weiter, die Arbeit läuft weiter, es werden daran nicht alle sterben (natürlich ist jeder einzelne schlimm, aber trotzdem wird es weitergehen) und in ein paar Jahren läuft es immer noch weiter, dann kommen wieder neue, weitere, andere Probleme auf uns zu. Jetzt müssen wir erst mal die aktuelle Krise bewältigen. Das Virus ausbremsen, die Ansteckungsgefahr deutlich minimieren. Die Leute irgendwie zur Vernunft bringen, sich zurückzuhalten, damit sie das Virus nicht immer weiter verbreiten. 

Kommentare

02:56 19.03.2020
Jaja, die Anfeuchtschwämmchen
Und August, da hätte ich auch noch Hoffnung!
Bleibt gesund und
Good luck!
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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2020-03-17 05:16