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Tagebuch PetraM
2020-03-14 08:44
Fr. 13.03.2020
Schon mal ein paar Sätze zum Freitag. Der hat mich seelisch mächtig aufgewühlt.

Die Kurzfassung ist: Wir (also auf der Arbeit) reagieren auf das Virus. Ab Montag sind die meisten Kollegen (alle, bei denen es möglich ist) so gut wie immer (fast täglich) im Home-Office. Nur etwa einmal in der Woche im Büro. Für die nächsten Wochen bis etwa Ende April.

Ich werde mit etwa 2 bis 3 Kollegen (so wenige wie möglich) alleine im Büro sein, die Stellung halten. Ein Chef (also höherer Vorgesetzter) wird im Wechsel ebenfalls anwesend sein. 

So viele Kontakte wie möglich vermeiden. Ich mache weiterhin die Post. Kollegen holen sie einmal in der Woche, wenn sie im Büro sind, dort ab. Wichtige Sachen werde ich einscannen und ihnen zu mailen. 

Ich werde meine Arbeitszeit (ca. 10 bis 19 Uhr) beibehalten, weil dann die Züge deutlich leerer sind. Nicht zu den Stoßzeiten fahren. Natürlich weiterhin in der ersten Klasse, die dann sehr leer ist. In den Stoßzeiten ist darin halt auch viel Betrieb.

Wie schon im gestrigen Eintrag erwähnt ist das (alleine im Büro) für mich gar kein Problem. Ich bin ja eh sehr gerne alleine.

Am Freitag hatten wir deswegen eine kleine Besprechung. Es wird (wie ein Stundenplan) genau festgelegt, welcher Kollege an welchem Tag ins Büro kommt (von den Home-Office Kollegen). Diese Tage können mal variieren, aber dabei muss dann aufgepasst werden, dass nicht zu viele anwesend sind. Immer nur so wenige wie möglich. Jegliche Kontakte bzw. Überschneidungen (zu viele gleichzeitig) vermeiden.

Sollte es dennoch zu heftig werden (mit dem Virus), dann wird unsere Abteilung ganz geschlossen. Was dann mit mir wird (ich habe im Grunde keinen Home-Office) das weiß ich noch nicht. Das muss dann entschieden oder "entwickelt" werden. 

Ich hoffe, dass es nicht so weit kommen wird.

Ich sage mal so, natürlich lässt mich das Virus nicht "kalt". Aber ich sehe ihm trotzdem "entgegen", komme nicht in "Panik". 

Die Wissenschaft, die Labore arbeiten sozusagen "Tag und Nacht" an der Impfung. 

Grippe-Tote gibt es jedes Jahr. Das ist nichts Neues. 

Es gab schon sehr schlimme Epidemien. Über die "Pest", der schwarze Tod, sind viele gestorben. Ebenfalls über die "spanische Grippe". 

Und trotzdem lebt die Menschheit immer noch. Wir existieren immer noch.

In China sind tausende der Erkrankten wieder gesund, gehen wieder Arbeiten, haben wieder ihren gewohnten Rhythmus. Ja, viele tausend Tote, aber die Überlebenden sind im 10.000-Bereich.

So auch hier. Jetzt ist der Schwerpunkt in Europa. Auch hier werden es viele Tote werden (so wie bei früheren Grippen), aber schon jetzt tausende überlebende. 

Dass sie alles schließen, versuchen das Virus einzudämmen, die Verbreitung einschränken wollen, kann ich verstehen. 

Sie müssen halt noch die Impfung erarbeiten. Das geht nicht in ein paar Tagen. 

Ich passe halt auf bzw. versuche auch meine Abwehrkräfte so gut wie möglich im Griff zu halten. Hin und wieder habe ich eine heftige Erkältung (grippaler Infekt), aber im großen und ganzen habe ich sehr gute Abwehrkräfte. 

Auf die vertraue ich jetzt. Ich fühle mich aktuell sehr gut. 

Das Gefährliche sind halt die älteren Menschen. Und bei ihnen die Kontakte zu den jüngeren. 

Die Schul-Schließungen finde ich durchaus sinnvoll. Gerade die Kinder untereinander achten nicht darauf. Viele zusammen in einer Klasse, sie toben auf dem Schulhof und machen zusammen Sport (Ballspiele, bei denen sie sich oft berühren). Sie bleiben selber so gut wie gesund, können das Virus aber immer weiter verbreiten, über ihre Eltern direkt an die Großeltern. 

Jedes Jahr gibt es eine neue Grippe-Art. In ein paar Jahren gibt es wieder eine ganze neue Variante. Das Grippe-Virus verändert sich von Jahr zu Jahr. Das ist die Aufgabe der Wissenschaftler, immer wieder die Impfung an die neuen Gegebenheiten anzupassen.

Die Schutzimpfung bezieht sich jedes Jahr nur auf die bis zum letzten Jahr bekannten Viren. Im aktuellen Jahr ist man immer gefährdet.

Deswegen muss die Verbreitung jetzt eingedämmt werden, total verzögert werden (völlig ohne Erkrankungen und Tote hat das leider noch niemals geklappt), bis die Labore das O.K. geben, der Impfstoff eingesetzt werden kann. 

Wie ich gelesen habe, sind sie in München schon einen Schritt weiter gekommen, haben dort im Labor die ersten Erfolge erzielt. 

Ich finde in einer solchen Situation sollte man einfach versuchen, das Beste daraus zu machen. 

Wenn jetzt jeder totale Angst bekommt, in Depressionen verfällt, das bringt gar nichts. Am besten alles rein sachlich sehen. 

Als mein Vater im Krankenhaus auf der Isolierstation lag, da hing zufällig neben seinem Zimmer ein großes Bild, das ich täglich sah. "Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann". Ich weiß, dass das Gedicht länger geht, aber dieser Satz blieb immer in meinem Kopf hängen. 

Ich finde es von den Medien auch zu heftig, wie sie es aufbauschen.

Zum einen richtig und wichtig, dass man darüber in der heutigen Zeit immer aktuell informiert ist, auf dem Laufenden ist. 

Aber sie übertreiben es auch.

Jeder "Verdachtsfall" wird total aufgebauscht. Sondersendungen. Wenn es dann nicht bestätigt wird, nur eine Erkältung war, hört man so gut wie nichts von der Entwarnung. Auch die ganzen überlebenden, von denen wird so gut wie nichts erwähnt. 

Es ist eine gefährliche Grippe, die aber nicht für jeden tödlich endet. 

Auch in Italien sterben nicht alle. Es sterben viele (leider), aber auch dort überleben es viele tausend Menschen. Italien und Italiener wird es auch nach dieser Grippe weiterhin geben. 

An der Grippe sieht man so richtig, wie klein die Welt geworden ist. In China entsteht eine Krankheit und in rund 3 Monaten ist die ganze Welt, der Globus rund herum befallen. Das finde ich in der heutigen Zeit echt total krass. 

Auch schade, dass durch eine (natürlich wichtige) Meldung andere Sachen völlig weg fallen. Von Greta (bis dahin Thema Nummer 1) hört man gar nichts mehr (was mich auch nicht interessiert, nur am Freitag bewusst aufgefallen ist) und vor heftigen Stürmen wird man auch kaum noch gewarnt (nur noch übers Internet, wenn es irgendwo ganz heftig wird). 

Nur noch die Grippe, die die Menschheit bestimmt überleben wird. Nächstes Jahr um diese Zeit wird ganz bestimmt ein anderes Thema im Vordergrund stehen.

Es wird bestimmt in die Geschichte eingehen (mit den vielen Toten, mit Schul-Schließungen usw.), aber davon lebt die Menschheit halt. Die Welt geht immer weiter, es passieren immer wieder neue Sachen, entstehen auch (so wie damals beim AIDS) neue Krankheiten. Auch nach der Grippe werden wieder andere, wieder neue Krankheiten entstehen. 

Mir tun jetzt die Pfleger alle so richtig leid. Also das gesamte Pflegepersonal in allen Einrichtungen, Krankenhäuser usw. Sie werden jetzt am wichtigsten gebraucht (Nummer 1 von allen bei den Erkrankten) und werden total an ihre Grenzen kommen. Auch über die Grenzen hinaus. 

Immer schon unter Stress (was ja bekannt ist), aber jetzt geht es in diesem Bereich so richtig los. Das wird in den nächsten Wochen (eventuell auch Monaten) der härteste Beruf überhaupt werden. Ich könnte es nicht, würde es nicht schaffen. Aber ich bewundere jede Kraft, die es schafft, es aushält und in den Griff bekommt. 

Der medizinische Bereich, jeden Tag direkten Kontakt, immer freundlich bleiben, alles im Griff haben, jeden Tag mehr Fälle, das sind jetzt die absoluten Helden Nummer 1.

Ich muss immer wieder an den Film mit Keanu Reeves denken, "Der Tag an dem die Erde stillstand". Das passt jetzt so richtig zu dieser Situation. Das Jahr, in dem die Erde stillstand, da hier ja wirklich alles still steht, alles geschlossen wird. Die Fliegen aus dem Film stehen dabei für das Virus, das sich so rasant vermehrt, alles kaputt macht. 

Aber so weit muss es jetzt wirklich nicht kommen.

Das Virus verbreitet sich nicht von alleine. Fliegt nicht, wie die Fliegen, von einem zum anderen, sondern wird nur direkt verbreitet. Also wenn alle mit aufpassen, Abstand, Hygiene usw. dann haben wir die besten Chancen, es schnell (mit so wenig Toten wie möglich) in den Griff zu bekommen (den Laboren Zeit zu geben, einen Impfstoff zu entwickeln). 

Ja, es ist etwas gefährliches, das tödlich enden kann, aber wie gesagt, es "fliegt" nicht von einem zum anderen, wird nur direkt übertragen. Und in den meisten Fällen ist es halt nicht tödlich (wobei halt nur die Todesfälle in den Medien genannt werden). 

Das ist halt auch das tückische am Medien-Zeitalter. Die Medien stürzen sich auf jeden neuen Todesfall. Auf allen Seiten (Internet) und auf allen Sendern extra Berichte. 

Dieser Meinung bin ich übrigens nicht alleine. Das Gleiche habe ich in vielen Kommentaren schon genauso gelesen. Wenn die Sachlage (mit den Toten) nur einmal am Tag (in den Nachrichten) detailliert geschildert werden würde, dann würden weniger mit Panik reagieren.

Mit Panik meine ich nicht Menschen, die schreiend über die Straßen laufen, sondern die Diebstähle begehen, die Desinfektionsmittel in den Kliniken stehlen, wo sie für schwerkranke Menschen lebensnotwendig sind. 

Die Menschen müssen dafür sensibilisiert werden, wie ansteckend es ist, wie gefährlich (tödlich) es bei verschiedenen Menschen werden kann. Dass wir es eindämmen müssen, dass wir die Verbreitung unterbinden müssen. 

Aber die ständige "Beschallung", dass man nichts anderes mehr hört, das finde ich trotzdem übertrieben. Der "goldene Mittelweg" müsste gefunden werden. 

Ja, soviel zu diesem Thema.

Wie gesagt, es lässt mich auch nicht kalt. Aber ich sehe es trotzdem realistisch. Ich glaube nicht, dass ich (wir beide) daran sterben werden. Wenn es uns erwischt, was ich nicht glaube (bzw. nicht hoffe), dann hoffentlich nur als "kleine Erkältung", dass wir in ein paar Tagen wieder gesund werden.

Die Menschheit an sich wird es überleben. Die Labore arbeiten auf Hochtouren. Kontakte vermeiden, die Verbreitung eindämmen. 

Wenn dieses Thema vorbei ist, werden die Medien wahrscheinlich in ein "Loch" fallen. Mal sehen, welches Thema dann als nächstes kommt. Und wie gesagt, die nächste Erkrankung kommt bestimmt. Die Welt, die Menschheit entwickelt sich immer weiter. Wie gesagt, gerade auch "jetzt", wo die Welt immer "kleiner" wird, alles immer näher zusammen rückt. 

Früher waren Krankheiten nur von "anderen Kontinenten" bekannt (die Armen.....), aber das gibt es heutzutage nicht mehr. Was "drüben" ist (egal wo, egal auf welchem Kontinent, egal in welchem Land), das betrifft schon bald die ganze Welt. 

Das wird sich in der heutigen Zeit auch nicht mehr ändern. 

Nein, mich lässt das Thema nicht "kalt", aber ich gehe trotzdem weiterhin realistisch damit um. Ich lebe mein Leben, so gut es geht meinen Alltag und lasse alles auf mich zukommen. Das Beste aus der Situation machen, anders bringt es ja eh nichts. 

In der letzten Woche musste ich zwei Mal "springen", weil mich Autos zuerst nicht gesehen haben (einer fuhr rückwärts aus einer Garage, wäre ich nicht gesprungen, hätte er mich erwischt, ich hatte zum Glück eine gute Reaktion). So ist halt das Leben. 

Ich werde mich hier weiterhin mit Lesen, Computer (Musik-Videos, nicht tausend Berichten über das Virus) und schönen, spannenden Filmen im Fernsehen von dem Chaos da draußen ablenken. 

Und meinen Sport werde ich am Wochenende auch wieder intensiv durchziehen.

Das habe ich auch noch gelesen. Für die Abwehrkräfte ist Bewegung, ist Sport auch sehr wichtig. Also noch ein super guter Grund, mein Training weiterhin regelmäßig durchzuziehen. Fit bleiben. Muskulatur und im Ganzen. Abwehrkräfte stabil halten.

Gut, dass ich hier alles habe (Fahrrad, Steppbrett usw.), dass ich dafür nicht ins Studio muss, da viele Fitness-Studios ja ebenfalls jetzt schließen (Kontakte vermeiden). Kein Grund für mich, meinen Sport völlig zu beenden. 

In der letzten Woche hatte ich zwar eine Flaute, aber die will ich jetzt am Wochenende beenden, wieder intensiv damit weiter machen.  

https://www.youtube.com/watch?v=Z19Lu9ki6uI

Kommentare

04:10 15.03.2020
Tja, wo ist der richtige Mittelweg? Zurückhaltung mit Außenkontakten ist auf jeden Fall das Beste, für einen selbst wie auch für die Gesamtheit der Bevölkerung
Dann mal Augen auf und die nächsten 3,4 Wochen vorsichtig sein!
Good luck!
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12:31 14.03.2020
Ja, richtig. Mir tun einige, Hotels usw., so richtig leid. Für kleine Firmen, kleine Geschäfte, ist das jetzt eine richtige Katastrophe! Ich glaube "langweilig" wird das neue Jahrzehnt, wird das Jahr 2020 nicht mehr werden.
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09:03 14.03.2020
Nach Corona können die Medien über die Wirtschaftskrise schreiben!
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PetraM Offline

Mitglied seit: 28.03.2015
DE
Wirklich beenden?
Ja | Nein

2020-03-14 08:44