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Tagebuch PetraM
2018-10-04 01:34
14.10.2010
Hallo zusammen und Hallo Mario,

zunächst mal Danke Mario für deine liebe Nachricht sowie deine lieben Wünsche. Ja, jetzt geht es also los...

Ich sitze jetzt in meinem Zimmer dieser Reha-Klinik. Irgendwie bin ich froh, dass ich diesen ersten Tag hinter mir habe. In dem Moment, als ich das Gebäude heute um 11 Uhr betreten habe, kamen bei mir wie auf Knopfdruck die Tränen. Mein Freund war noch etwa eine halbe Stunde lang hier, hat noch geguckt, auf welches Zimmer ich komme (also er war noch kurz mit auf dem Zimmer), hat sich schonmal meine Telefonnummer aufgeschrieben (wir haben heute Abend natürlich schon telefoniert, er hat durch Staus und Umwege wegen Bauarbeiten übrigens rund 5 Stunden bis nach Hause gebraucht). Bei der Verabschiedung heute Mittag habe ich dann mächtig geweint (ich konnte nicht anders). Das Zimmer ist schön gemütlich und "schnuckelig" mit genügend Stauraum in den Schränken, ich habe mich im Laufe des Nachmittags schon "häuslich niedergelassen". 

Zuerst ging es dann zur Stationsschwester (Blutdruck messen, normal habe ich niedrigen Blutdruck, durch die ganze Aufregung war er natürlich mächtig hoch und ich musste heute Abend nochmals hin zum messen, da war er noch etwas hoch, aber nicht mehr ganz so schlimm wie heute Mittag). Anschließend zum Arzt, das übliche Gespräch, die übliche Untersuchung, wie ich sie von allen Ärzten bzw. Orthopäden kenne. So wie immer das gleiche Erstaunen über meinen Rücken bzw. das Hohlkreuz. Ein bisschen Abtasten (dabei war er sehr vorsichtig, habe es zwar natürlich gespürt, aber die Schmerzen hielten sich dabei absolut in Grenzen), auch mit einem kleinen "Hämmerchen", aber auch damit sehr vorsichtig. Er meinte direkt, dass die Schmerzen auf jeden Fall von der LWS herkommen und dass die Schmerzen im Bein und die Schmerzen im oberen Bereich ausschließlich die Folge einer Fehlhaltung bzw. Schonhaltung sind.

Bei dem anschließenden Gespräch wirkte der Arzt zunächst sehr distanziert, machte mir Vorschläge, was am besten zu tun sei (Krankengymnastik, Wassertherapie, Nordic Walking). Als ich auf alles sehr positiv einging (das hatte ich eh alles eingeplant...!!), wurde er immer lockerer, freundlicher und das Gespräch verlief immer "flüssiger" und besser. Er sagte direkt, hier könne keiner "Zaubern", auch er nicht, aber bei intensiver Mitarbeit könne man die Rumpfmuskulatur stärken und dann würde es mir im ganzen besser gehen. Auch auf die Psychotherapie hat er mich angesprochen. Als er hörte, dass ich das seit März jede Woche mache, ist er darauf auch sehr positiv eingegangen. Ich rechne damit, dass ich nächste Woche in eine solche Gruppe komme. 

Beim Abtasten hat er mich natürlich auch auf die blauen Flecke angesprochen, was mir dort passiert ist. Als ich ihm von der Massage und meiner empfindlichen Haut erzählt habe, war er sehr überrascht. Er hat natürlich auch gefragt, wie die bisherige Therapie verlaufen sei und ich habe ihm etwas von "meinem" Institut vorgeschwärmt, dass ich dort bereits an so einem Programm teilnehme, also Massagen, Wassergymnastik und KG. Das fand er sehr gut. Auch dass ich vor und nach der Wassergymnastik immer ein bisschen schwimme. Dann fragte er, ob ich denn bereit wäre, auch nach der Reha weiterhin regelmäßig an dem Programm festzuhalten. Klar, habe ich eh schon eingeplant. Das Gespräch verlief dann immer und immer positiver.

Mein Therapieplan der nächsten Tage (einschließlich Samstag!) sieht jetzt so aus: Morgen: Infrarot-Bestrahlung (Wärme tut mir ja immer sehr, sehr gut, entspannt und lockert total, das habe ich dem Arzt auch gesagt), Vortrag Einführung in die orthopädische Reha, Interferenzstrom-Behandlung (zur Muskellockerung und Schmerzlinderung, zunächst anstelle von Massagen), Schmerzvortrag (Bewältigung von Schmerzen) und dann (täglich) Krankengymnastik für die Wirbelsäule.

Freitag: Nordic Walking, Krankengymnastik für die Wirbelsäule, Vortrag über gesunde Ernährung und dann Ergometertraining (er hat diesbezüglich extra betont, dass bei mir ganz langsam, mit den leichtesten Gewichten begonnen werden soll). 

Samstag: Krankengymnastik für die Wirbelsäule und Aquajogging. Jeden Dienstag muss ich zur Visite zum Arzt, danach bekommt man dann wohl seinen neuen Plan, je nachdem, wie alles wirkt, wie man auf alles "anspringt". 

Der Altersdurchschnitt liegt hier übrigens bei meinem, die Ältesten (deutlich weniger) sind höchstens Mitte 50 bis 60. Von den 196 Patienten etwa 2/3 Frauen und 1/3 Männer (an jedem 6-er-Tisch sitzen 4 Frauen und 2 Männer, darauf habe ich beim Abendessen mal geachtet). Der Speisesaal ist immer eine Stunde geöffnet. Es wird aber nie Nachgefüllt. Wer spät kommt, bekommt halt die Reste. Heute Mittag war ich nicht dort, konnte vor Aufregung nichts Essen. Heute Abend war ich dann dort. Mit der Frau rechts neben mir (in meinem Alter, vor einem Jahr Bandscheibenvorfall und OP) kam ich sofort ins Gespräch, sie ist auch ganz neu hier. Und mit dem Herrn mir gegenüber. Etwa Mitte 50 und eine Frohnatur, immer einen guten Spruch drauf. Er erinnerte mich sehr an meinen guten Kollegen (auch der gleiche Vorname, was für ein Zufall...), auch mit ihm kam ich sofort gut ins Gespräch. Er ist schon seit 4 Wochen hier. Die anderen muss ich erst noch kennenlernen. Alle Patienten sind hier per Du und das finde ich sehr gut, viel lockerer. Das ist hier ein "ungeschriebenes Gesetz", wie sofort bei der Begrüßung gesagt wurde (das habe ich zu Hause in meinem Institut ja auch schon längst so "eingeführt", das entspannt und lockert die Stimmung, die Atmosphäre deutlich besser auf). 

Der Essensplan bis Sonntag (jeden Tag 2 Essen zur Auswahl, ich muss ja auch an meine Allergien denken!): Morgen nehme ich Nudeleintopf mit Rind (Auswahl: Paprikagulasch mit Spätzle), Freitag Spinat-Gnocci-Pfanne (oder: Tafelspitz in Meerettichsoße mit Kartoffeln), Samstag: Grüner Bohneneintopf mit Kaßler (eigentlich esse ich ja gar keine Bohnen, notfalls esse ich nur Kaßler und Salat, es gibt bei jedem Essen eine frische Salatbar), das andere: Mexikanische Kartoffelpfanne, Sonntag: Schweinelende mit Joghurtsoße und Erbsen und Kartoffeln (oder Broccoli-Nußecken mit Kartoffeln und Möhren). Morgen muss ich wegen meinen Allergien erstmal zur Essensberatung.

Morgen früh um 7 Uhr geht es hier für mich dann los, Blut- und Urinabgabe, EKG, dann die Ernährungsberatung, anschließend Frühstücken und um 9.30 geht es dann mit dem Infrarot los.

So, bis morgen, bis zum nächsten Bericht, nach den ersten Anwendungen (bin jetzt schon gespannt und etwas ängstlich, wie ich in der Gruppe mit der Krankengymnastik für die Wirbelsäule klarkomme, morgen Abend weiß ich mehr...!!).

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