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Tagebuch Necki
2006-04-18 17:25
Benjamin - Meine Mama ist besonders
Lazai, Stefanie Pohl, Stephan
Benjamin - Meine Mama ist besonders

Benjamins Mama ist krank. Sie vergisst und verliert dauernd Dinge, und eines Tages hat sie Schwierigkeiten beim Gehen, sieht alles doppelt und kann sich nicht mehr selbständig anziehen. Sie hat Multiple Sklerose (MS) und Benjamin erlebt zum ersten Mal, was es bedeutet, wenn seine Mama einen Schub hat.
Benjamin beginnt, sich mit ihrer Erkrankung auseinander zu setzen. Dabei helfen ihm Verwandte und Freunde. Er versteht, dass er über Probleme sprechen muss und weiß schließlich so gut Bescheid, dass er in seiner Klasse ein Referat über Mamas Krankheit halten kann. Und das Wichtigste hat er auch verstanden: Seine Mama kann mit ihrer Krankheit alt werden.

Ein paar Auszüge aus dem Buch:

...Jetzt wisst ihr schon eine ganze Menge aus meinem Leben. Aber manchmal läuft es bei uns auch anders als bei anderen. Auf die Idee darüber zu sprechen hat mich Ludwig gebracht, und Kati hat mir dabei geholfen.
Vor fünf Jahren ist meine Mama krank geworden. Es hat eine ganze Wele gedauert, bis man wusste, was es ist.
Die Krankheit, die sie hat, heißt Multiple Sklerosse. Weil das so ein schwieriges und langes Wort ist, kann man auch einfach MS sagen. Es ist nicht so leicht zu erklären, was das für eine Krankheit ist, weil man noch nicht genau weiß, woher sie eigentlich kommt. Mama muss sich jetzt jeden zweiten Tag ein Medikament spritzen....

...Vor kurzem habe ich zum ersten Mal richtig mitbekommen, was es bedeutet, wenn Mama einen "Schub" hat. Kati hat mich von der Schule abgeholt und sah ganz traurig aus. Eigentlich sollte Mama für eine Woche in einer anderen Stadt arbeiten. Nun kam sie doch schon heute Abend zurück, früher als geplant. Und sogar mit dem Flugzeug.
Ich habe mich riesig gefreut das zu hören, aber Kati wurde noch trauriger.
"Wir holen deine Mama heute Abend am Flughafen ab, weil sie krank geworden ist", hat sie mir erklärt.
Kati hat das so ernst gesagt, dass ich sofort wusste, irgendetwas stimmt nicht, und Angst bekommen habe. Wir sind dann Eis essen gegangen.
Die wichtigen und ernsten Gespräche finden bei uns oft beim Essen statt....

...Lukas und sein Papa wussten irgendwie schon Bescheid.
"Wie geht´s euch denn?" fragten sie.
Da wurde mir wieder komisch im Bauch. Ich hatte keine Lust darüber zu reden. Vielleicht wusste ich auch nicht genau, wie es mir ging. Es war schön, dass Mama wieder da war, aber auch traurig, weil es ihr nicht so gut ging. Jedenfalls wollte ich auf keinen Fall erzählen, dass Mama ins Bett gemacht hatte.
Vielleicht irgendwann mal Lukas, aber seinem Papa nicht.
"Alles in Ordnung", hab ich gesagt. "Mama ist auf der Rückreise sogar mit dem Flugzeug gekommen".
Dann waren wir zum Glück auch schon an der Schule. Wir hatten Unterreicht bei Ludwig, und ich war froh, mal an etwas anderes zu denken, jedenfalls wollte ich das versuchen.

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