Kurzgeschichte
Kleiner Text den ich vor ein paar Wochen geschrieben habe....

An einem verregneten Samstagabend im April verschacherte ich meine Seele an einer Straßenecke in Frankfurt. Der junge Mann mit offenbar türkischem Migrationshintergrund bot mir 200€, 5g Gras und die Zuwendung eines seiner leichten Mädchen. Ich bekundete mein Interesse und stieg direkt in die Preisverhandlungen ein. Der aufwendig rasierte Bart des Dämonen verzerrte sich zu einem hypnotischen Wirrwarr aus Spiralen und Kreisen. Seine zu einem Lächeln gefletschten Zähne glitzerten wie der nasse ölverschmierte Asphalt im Licht des Neonschriftzuges. Nachdem ich ihn auf einen fünfstelligen Betrag, einige maßgeschneiderte Anzüge, eine Galaxie von Rauschmitteln und eine Nacht mit zwei der Top-Mädchen der Frankfurter Szene heraufgehandelt hatte gingen wir zum unangenehmen Teil über.
Mit der linken Hand drückt er unsanft mein Kinn nach hinten. Er murmelt einige Wortfetzen in einer Sprache die wie sich wie ein Kehlkopfleiden anhört. Dann rammt er mir die rechte Hand in den Brustkorb und reißt etwas heraus das aussieht wie eine Mischung aus Qualle und Kraken. Dieses etwa unterarmlange sich windende Ding besteht aus einer durchsichtigen, gallertartigen Maße und ist mit schwarzen Schlieren durchzogen. Meine Seele versucht sich aus der Klaue des Dämonen loszureißen und stößt dabei schrille kreischende Töne aus. Es klingt wie Rasierklingen auf einem Spiegel. Die gequälten Töne hören erst auf nachdem es in Mund und Nase meines Geschäftspartners verschwunden ist.
Ich zündete mir erstmal eine an. Der junge Mann der wieder sehr viel menschenähnlicher aussah lächelte mich an. Ich stieß ein nervöses Lachen aus. Wir regelten seinen Teil der Abmachung. Etwa Zwei Stunden verliess ich Frankfurt in einem ICE Richtung Süden.