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Friday, 19. April 2024
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Tagebuch Brigate
 1914-08-23 hh:mm
Marsch über Richeval- Blamont auf A...
Marsch über Richeval- Blamont auf Ancerviller. Auf dem Marsch kommen wir an der schweren Art. vorbei. Hptm. Frhr. v. Pechmann kommt zu mir hergesprungen und sagt zu mir: Ihr Bruder soll ja bei Lagarde gefallen sein!
Wir hatten von den schweren Verlußten der Ulanen bei Lagarde gehört; es waren auch Namen genannt worden; Oskar aber nicht. Ich war ohnedies ohne Nachricht von ihm und von zuhause. 3 Tage lang blieb ich in der schrecklichen Ungewissheit. Ich fragte alle Kav. Offz., denen ich begegne, niemand kennt die offiziellen Verlußte; auch Frhr. v. Schoch, mit dem ich sprach, weiß nichts bestimmtes. Ich bin am 23. in der Bttr. drin, habe also Zeit mich den peinigenden Gedanken hinzugeben. Ich denke an die Heimat, die das Schreckliche wohl schon weiß. Dann kommen wieder Herren, die mir Hoffnung geben: Wieviele sind schon totgesagt worden und leben noch! Alle stimmen mit mir darin überein, daß es nicht besonders geschmackvoll war ein derartiges unbestätigtes Gerücht dem Bruder mitzuteilen. Erst als wir bei Ancerviller im feindl. Feuer auffahren, verlassen mich die Gedanken. V.W.d. Res. Schuster, ein alter Bekannter von mit aus Füssen, wird ziemlich schwer verwundet. Er war bei meiner Bttr. Gegen Abend wird der Feind auch von den Höfen südl. St. Pole vertrieben, unser Rgt. sofort dorthin vorgezogen. Wir traben an Haufen von toten u. verwundeten Franzosen vorbei. Die Verwundeten riefen pitie`und ami. Am Abend verstummt das Feuer. Nur beim 14.A.R. ists noch zu hören. Wir kommen ins Biwak nach Montigny und dürfen wieder einmal lang schlafen.

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