...Party...
Nachdem ich jetzt nochmal zwei Stunden drüber geschlafen habe, bin ich jetzt hoffentlich in der Lage den Abend gestern irgendwie in Worte zu fassen.

Alles in allem...bin ich froh, dass ich dort war. Auch wenn die ganze Unternehmung nicht wirklich irgendwas vorwärts gebracht hat...aber ich wollte einfach dort sein.
In meinem Stammclub.

Und zwar bin ich mit Martin dort hin. Er hat mich mittags gefragt was wir machen wollen...und ich hab kurzentschlossen den Club vorgeschlagen. Ich würde mit dem Auto hinfahren, es dort stehen lassen und wir würden uns ein Taxi für nach Hause nehmen.
Praktischerweise quartierte mein Brüderchen gleich mal sich und Dominik für die Hinfahrt im Auto ein.

Stephan war auch dort. In Begleitung zweier Kumpels und einer weiblichen Person, die ich von irgendwelchen Bildern zu kennen glaubte. Sie und Stephan schienen mir sehr vertraut miteinander...
"Bist du mit Martin hier?" fragte er mich als wir uns trafen. Mir ist aufgefallen, dass er mir irgendwie ausgewichen ist. Und mir ist auch aufgefallen, dass er mich ziemlich oft beobachtet hat, wenn er dachte ich merke es nicht. Ich wüsste einfach zu gerne, was in ihm vorgeht.
Aber fragen will ich ihn nicht.

Dominik hab ich auch ab und an mal getroffen und wir haben dann so getan als würden wir über irgendetwas Belangloses reden. Die Situation war jedes Mal überaus seltsam.
Als Martin dabei war, hat er mich auf die Wange geküsst, woraufhin Martin mich wissend ansah.
"Das ist er, oder?" fragte er mich (ich hatte ihm die Story ja so ansatzweise erzählt).
Ja....das ist er. Augenscheinlicherweise.

Dem guten Peterchen bin ich dann auch noch in die Arme gelaufen. Er wollte wissen warum ich mich nicht mehr gemeldet hatte, er hätte mir doch geschrieben alles wäre in Ordnung und ich könnte bei ihm schlafen. Diese Nachricht hatte ich aus ominösen Gründen nie erhalten...
Aber er bot mir an, dass ich und Martin bei ihm übernachten könnten. Und angesichts des hohen Taxipreises - und angesichts meiner Hintergedanken - nahm ich das Angebot an.

Um 4 verließen wir also zu dritt den Laden. Hatten allerdings erhebliche Schwierigkeiten irgendein Taxi für die 4 Kilometer zu finden. Nach einer Weile stimmte ich dem halsbrecherischen Plan zu, dass Martin mit meinem Auto einen Feldweg entlang zu Peters Dorf fahren würde. Jetzt im nüchternen Zustand könnte ich mich dafür ohrfeigen.
Zum guten Glück ging aber alles gut und wir kamen heil dort an.

Martin bekam ein Gästezimmer zugeteilt.
Und ich kam dann letztendlich auch zu dem, was ich mehr oder minder wollte.
"Du bist wunderschön," flüsterte er mir ins Ohr als wir im Bett lagen...und ich fühlte mich auf einmal ganz fabelhaft.
Es war etwas...hm...unbeholfen, etwas nervös...etwas hektisch...aber alles in allem hat es mir wohl doch gut getan. Wenn ich aufwachte, weil ich spürte, dass er mir ganz leicht über den Rücken strich oder wenn er meine Hand nahm...das ließ für eine kurze Zeit ganze Wellen an Geborgenheit über mich fließen.
Als ich am nächsten Morgen ganz zerzaust und mit zerlaufenem Make-Up in meine Kleider schlüpfte, umarmte und küsste er mich und ich hatte das Gefühl selbst nach einer durchfeierten Nacht noch begehrenswert und schön zu sein.

Gerade höre ich draußen die feiertägliche Verwandtschaftsinvasion nahen...ich sollte wieder ins Bett gehen und so tun als ob ich schlafe ...