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Tagebuch Alice
2003-05-27 10:51
pubertät
wochenende bei mama und papa verbracht, hochzeitsvorbereitungen. nix läuft glatt, um jeden kack muß man sich selber kümmern.
langsam bekomme ich den eindruck, meine mutter tickt nicht mehr richtig, das heißt, nicht mehr in meinem bereich der logik. klingt vielleicht unherzlich, aber mich macht das fertig. sie ist so unglaublich unfreundlich zu allen, redet so schlecht von allen und ist so enttäuscht. und benimmt sich daneben, sowas gibts gar nicht, sowas hab ich noch nicht erlebt. haben das hochzeitsbuffet mit dem koch dieses lokals besprochen und bei irgendeiner gar nicht ungewöhnlichen speise sagt sie einfach: "das frißt doch keiner".
der koch hats einfach überhört. nicht daß ich provokationen nicht kennen und schätzen würde, aber das ist so hintenrum. sie hätte genausogut sagen können: "streichen wir das lieber" oder irgendwas in der richtung. es ist einfach so unproduktiv, provokationen an unnötigen stellen anzubringen. war auch nicht die einzige provokation. hat den wein madig gemacht, den koch als unfähig hingestellt, alles sehr peinlich, fand ich, und m.,mein baldmann, war richtig sauer.
meine eltern zahlen das buffet, haben es selber angeboten, eigentlich wollten wirs selber zahlen. klar, daß sie ein mitspracherecht haben. aber nicht, um dann peinlich den preis zu drücken und das essen schlecht zu machen. das ist so zweischneidig.
ich glaube, meine mutter hätte am liebsten daheim im garten gefeiert. wir haben aber von anfang an gesagt, daß wir das nicht möchten. nicht gesagt haben wir, daß wir das nicht möchten, weil sie dann das heft in der hand hat und den ganzen tag rumgschaftelt, wie man in bayern sagt. naja. trotz unserer eindeutigen absage an ein gartenfest, hat sie sich informiert nach mobilen toiletten, wer aller was mitbringen kann, wie man den grill vergrößert... und hat begonnen, das ausgewählte lokal madig zu machen, obwohl da nichts dran auszusetzen ist. auf die weise ist das wochenende schon gelaufen gewesen, bevor es noch angefangen hatte. weil wir sie dadurch abgewiesen, abgelehnt und erniedrigt haben, daß wir nicht bei mir zu hause feiern möchten (und das ist gut so).
ich hab mich aber nicht provozieren lassen, bin stolz auf mich, und hab versucht, gaaanz relaxed zu wirken. aber innerlich hab ich gekocht. vielleicht ist der nächste schritt, daß ich innerlich nicht mehr koche.
bei dem ganzen fällt mir auf, daß mein vater gar nicht vorkommt. so ist es auch.
keiner kann sich wirklich meiner mutter erwehren, keiner kann sie in ihre schranken verweisen. dabei wünscht sie sich das vielleicht. ein bißchen widerstand von außen, um sich selber zu definieren. wenn wir sie wie eine kranke behandeln und ihr all ihre provokationen und unverschämtheiten nachsehen, sind wir vielleicht selber mitschuld.
es lebe die pubertät. auch wenn sie spät kommt.

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2003-05-27 10:51