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Tagebuch Alice
2003-06-03 10:46
nachbereitung
heute ändere ich mein namensschild. bin wieder mal müde, das grün draußen ist mir zu üppig. m. hatte gestern seinen ersten arbeitstag auf seiner neuen stelle, eine zumutung. mußte 13 stunden ohne pause arbeiten und sein "chef" meinte dann nur, er würde nicht auf die minuten schauen. isn't it ironic. bin schon gespannt, wie das weiter geht.

wenn ich das sehe, bin ich mit meiner freakshow hier ganz zufrieden. wenigstens kann ich so ziemlich kommen und gehen, wie mir beliebt.
draußen mäht hier schon wieder einer den rasen. komme mir vor wie auf einem riesigen golfplatz.

wie fühlt sich das eigentlich an, verheiratet zu sein? ich kann nämlich überhaupt keinen unterschied bemerken. kommt das noch? kann man sich verheiratet fühlen? mama ist am telefon eine katastrophe. versucht ständig, mich gegen meine schwiegereltern aufzubringen. völlig ohne grund. die waren bisher immer nett zu mir. sind halt nicht von so blauem akademischem blut, wie mama das für nötig hält. zeige mir was du liest und ich sage dir, wer du bist. liest du nix, bist du nix.
bei der hochzeitsfeier steht mama vor der vitrine im wohnzimmer von m's eltern und spöttelt über konsalik und pilcher. spöttelt über den wein (da bekomm ich immer so kopfweh), über den nudelsalat (sind wir hier auf dem kindergeburtstag) über die kleidung (schreib doch mal was über die proletarisierung der gewandung) und so weiter und so weiter. immer so lautleise, daß man es gerade noch hören kann, wenn man ein ohr dafür hat.
das war mir so peinlich. und papa sitzt einfach nur so daneben, schweigt und versucht schon gar nicht mehr, den stimmungen meiner mutter etwas entgegenzusetzen.
ohmannohmannohmann. jetzt muß ich mich da immer noch drüber aufregen. was sind denn das für beschissene unnötige kämpfe?

m's schwester betrinkt sich derweil und fängt hemmungslos an, in großer runde ihr leid zu verkünden, lallend und heulend, während die drei kinder wie pflanzen vor sich hin langweilen und alles genau beobachten.

FURCHTBAR.

was lernen wir daraus: die nächste (kirchliche) feier nehmen m. und ich allein in die hand, lassen die familie familie sein und beschäftigen uns mit unseren wahlverwandten.

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