lehmhände
bunter himmel heute und das licht ist wie haut. ich hab zwar genug geschlafen, aber meine augen sind schwer. kollege j. ist erstaunlich gut drauf, nur halb so fatalistisch wie sonst. hat mir ausnahmsweise nicht die laune verdorben. kann auch dran liegen, daß ein netter nachbarchef bei uns gesessen hat und mich ein wenig zu meiner arbeit befragt hat. ich könnte fast sagen, ich wäre aufgetaut. war recht lustig, und kollege j. war fast verwundert. was ich an ihm überhaupt nicht ausstehen kann, ist, daß er so gestelzt redet. wos geht, fremdwörter. auch wenn mans gaaanz einfach sagen könnte. und immer eine kleine absicherung gegen die unsicherheiten der eigenen wahrnehmung: "ich meine, abgespeichert zu haben, was natürlich nicht bedeuten muß, daß ich es richtig abgespeichert habe, daß...blah...blah...rechthab...blah"
naja, das sind die kleinen ecken und kanten des alltags. sonst passiert nichts, außer daß die to do-liste langsam wächst.

denke noch ein bißchen an die farn- übung von gestern zurück. warum mich das so mitgenommen hat. wünsche mir wieder ein lieblingsplätzchen im wald. eine kleine lehmquelle am bach. bis zu den ellenbögen im schlamm versinken und dicke männchen formen. am liebsten denker-posen. oder weibchen mit riesigen brüsten. und dann verschmelzung spielen, eine riesige orgie von lehmfiguren, die langsam ineinander übergehen, ihre konturen verlieren und im gras liegen bleiben, nur noch eine vage erinnerung an das, was sie eben noch waren.