Wer später kommt, darf früher gehen. Das kann man sehen, wie man will, denn wer früher kommt, der bleibt schon mal ein wenig länger. Wie gut, daß ich mich für die letzte Variante entschieden habe. Wenn ich zum Jahresende Gleittage nehmen will, muß ich mich noch mächtig ins Zeug legen. Das wird hart, aber da muß ich wohl oder übel durch. Heute habe ich den Anfang gemacht, denn das Wetter war nicht unbedingt so toll, daß es sich nicht gelohnt hätte, pünktlich zu gehen. Was für die Heimfahrt echt um einiges besser gewesen wäre, denn die Bahn fährt wieder so, wie sie nicht fahren soll. Die nächsten Tage werden bestimmt nicht besser, aber das muß ja irgendwann so kommen. Wenn man bedenkt, was wir in den letzten Wochen und Monaten für ein Traumwetter hatten, bleibt das fast nicht aus. Ich will mich ja nicht beschweren, aber ich weiß schon jetzt, daß mir das trübe Wetter wahnsinnig auf die Nerven geht. Heute gab es schon mal einen kleinen Vorgeschmack. Es wurde den ganzen Tag nicht hell und die Kopfschmerzen wurden nicht weniger. Und obwohl ich keinen Grund zur Klage habe, wünsche ich mir an solchen Tagen, Winterschlaf zu halten. Das hat bestimmt auch was. Da das Leben kein Ponyhof ist, bleibt mir nichts anders übrig, als mich um die Sachen zu kümmern, die wichtig sind. Und dazu gehört nun mal nicht der Winterschlaf. Ach ja, so ist das. Es kann vom Vorteil sein, wenn man länger im Büro bleibt. So blieb mir A. erspart. Sie hat noch nicht mal angerufen. Ich war deswegen nicht wirklich traurig, denn so was kann nervig sein, wenn man jeden Tag gefragt wird, wann man Feierabend macht. So senil bin ich noch nicht, daß ich den Weg nicht finde. Ist doch wahr. So weit kommt es noch, daß ich A. um Erlaubnis fragen muß, ob ich ohne sie gehen darf oder nicht. Sehe ich das falsch? Sicher nicht.