Mit dem Gedanken bin ich regelrecht aus einem Buchladen geflüchtet und habe mir geschworen, in nächster Zeit kein Buch mehr zu kaufen. Ich habe einfach keinen Plan, wo ich die Bücher noch unterbringen soll. Ich habe mittlerweile so viele Bücher, daß ich schon gar nicht mehr weiß, wann ich die alle lesen soll. Auf dem Weg zur Arbeit und in der Mittagspause habe ich zwar schon viel geschafft, aber das Gelbe vom Ei ist es auch wieder nicht. Aber ich habe ja bald Urlaub und kann mich dann noch mehr meinem Hobby widmen. Es findet sich schon eine Möglichkeit. Daß ich nach dem Aufstehen zum lesen komme, versteht sich von selbst, denn bis die Herrschaften im Bad fertig sind, ist einige Zeit vergangen. Wenn das Wetter schön ist, möchte ich nach der Mittagspause in einem Liegestuhl auf den Hof setzen und da weiter machen, wo ich vorher aufgehört habe. Aber da man ja so was wie ein Pflichtgefühl hat, läßt man den Gedanken schnell unter den Tisch fallen und wartet, bis man Feierabend hat. So bin ich eben. Immer für eine Überraschung gut.

Genug ist genug. Hätte mir vorher jemand gesagt, daß der Satz zu meiner Familie paßt wie die Faust aufs Auge, den hätte ich ausgelacht. Mein Vater glaubt nicht, daß sich meine Mutter morgen um die Blumen kümmert. Wenn er das nicht glaubt, soll er es doch bleiben lassen. Er hat rum gebrüllt und ich konnte mich auch nicht mehr beherrschen. Ich habe gefragt, ob wir auf dem Fußballplatz sind. Mein Chef nervt und wenn man glaubtk daß man zu Hause zur Ruhe kommt, geht es weiter. Mein Vater kann nichts dafür, wenn mein Chef nervt. Das habe ich auch nicht behauptet. Er kann sich ja noch nicht mal in meine Lage versetzen. Er soll sich doch mal für eine Spaß eine Woche lang an meinen Schreibtisch setzen und sich um die Sachen kümmern, die ich sonst an der Backe habe. Mal sehen, ob er dann immer noch so tut, als sei alles total easy. Es ist nichts dabei, drei Frachtbriefe am Stück zu machen. Ausfuhrerklärungen macht man einfach so mit links und das Gejammer vom Chef ist so geil, daß man selbst als Frau einen Ständer bekommt.