...da will man in die Fremde. Dort wo mal lebt, scheint alles viel zu klein. Es kommt der Tag, da zieht man in die Fremde und fragt nicht lang, wie wird die Zukunft sein. Es ist nicht so, daß ich nicht gern da lebe, wo ich lebe, aber manchmal dauert es lange, bis man was anderes sehen kann. Doch in 43 Arbeitstagen sieht meine Welt anders aus, denn dann geht es ab in den Urlaub. Ich kann es echt kaum noch erwarten, bis es endlich los geht. Die langen Wochenenden sind zwar ganz nett, aber mir hilft es nicht wirklich. Ich hoffe, das ändert sich, wenn ich drei Wochen lang nicht zur Arbeit muß. Augen zu und durch. Ich habe schon so viel geschafft, da kriege ich das bißchen auch noch um. Und wenn ich bis zum Urlaub jeden Tag schreibe, dann kann gar nichts passieren. Okay, Ende Mai fallen ein paar Tage weg, weil wir zur Verwandtschaft fahren, aber das weiß man eben vorher. Und wer weiß, vielleicht komme ich so auf andere Gedanken. Ich würde es mir wünschen. Wir werden sehen. Ich lasse alles auf mich zukommen.

Da glaubt man, daß sämtliche Krankheiten ausgestanden sind und was passiert? Am Freitag muß Ekel Alfred ins Krankenhaus. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, ihn jemals gesund erlebt zu haben. Vor Jahren wurde er am Rücken operiert, dann ist er in seinem Urlaub auf seinen rechten Arm gefallen und war lange krank. Ende letzten Jahr wurde er am Knie operiert und dadurch, daß er auf Krücken laufen mußte, ist der Arm in Mitleidenschaft gezogen worden. Gestern bekam er dann das Ergebnis und kam heute mit der Nachricht rüber. Ich kann ihn nicht sonderlich gut leiden und Frende werden wir wohl auch nie, aber das gönne ich ihm nicht. Ich sehe es schon kommen: das Ergebnis ist so schlimm, daß er länger ausfällt und dann stehe ich da. Ende Mai geht mein Chef in den Urlaub und dann haben wir noch für anderthalb Wochen eine Azubine. Ich bin total begeistert. Ich glaube, dann hilft mir auch kein langes Wochenende mehr. Malen wir den Teufel mal nicht an die Wand. Vielleicht ist ja alles gar nicht so schlimm und ich drehe schon vorher am Rad. Sollte es aber anders kommen, dann ist das eben so. Meine Kollegin und ich waren Anfang Januar auch zwei Wochen alleine.