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Friday, 26. April 2024
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Tagebuch Gottergeben
 1943-07-15 hh:mm
Zerstörung deutscher Gotteshäuser – warum?
Die Frauenkirche in Lübeck, der Dom in München, die Hedwigskathedrale in Berlin, der Kölner Dom u. viele der anderen uralten Heiligtümer Kölns, nun auch der Dom von Aachen sind getroffen von den Bomben dieses Krieges.
Ein Mahnruf geht durch alle Zeitungen u. es möchte fast so erscheinen, als ob Satan eine besondere Lust hätte, die steinernen Zeugen des Gottes als im Lande zu zerstören wie lästige Mahner.
Aber die Ruinen mahnen vielleicht noch mehr als das vollkommene Werk. Ist Satan am Werk der Vernichtung, so ist auch dies Wirken Stümpwerk u. er nur Rute in der Hand des Herrn, der auch mit der Geißel des Zornes seine Absicht verkünden kann.
Nur merkwürdig! Der Schrei der Entrüstung kommt nicht von den Lippen derer, die als Beter zu den Kirchen wallten. Viele von denen, die heute „Wehe!“ rufen, haben vor nicht zu langer Zeit mit dem Lächeln überlegenen Hohnes die gegrüßt, die „Gott in steinerne Mauern einsperren wollten.“
Auch die Herzen der Christen bluten. Aber sie stehen in stiller Trauer, von echtem Gewissen u. vertieftem Wissen um die größere Aufgabe vor ihren vernichteten Gotteshäusern.
Dürfen wir weinen um die zerstörten Mauern? Haben wir gestöhnt, als die Hallen leer u. leerer wurden von Betern?
Es schmerzt das Herz um den unersetzlichen Dahingang so vieler edler Kunst. Was war aber denn diese Kunst? Wa r sie nicht bestes Können einer glaubensstarken Zeit zu Gottes Ehre? Also steingemeißeltes u. holzgeschnitztes Gebet? Wir standen ehrfürchtig entblößten Hauptes u. stolzerfüllten Herzens vor dem Können der Ahnen; aber beteten u. glaubten wir mit ihnen bei ihrem Werk? Wir wallfahrteten zur Kunst, sie zu denen Gottes.
Wie oft kamen wir, um uns von den Pfeilern u. Säulen u. den Heiligen davor zum Altarraum des Herrn führen zu lassen; gebeugten Kniees vor der „Bundeslade“ des Tempels niederzusinken?
Das Volk, das lebendigen Glauben im Herzen trug, durfte Gott steinerne Zeugen seines Glaubens bauen. Das Volk, das den Glauben aus dem Herzen riß u. auf dem Altar des Götzen Hochmut verbrannt, sind sie, die jahrhundertelang Gottes Lob mit steinernem Munde priesen, Lobkünder ihrer Menschengröße geworden. Darum mag Gott, der auch im Werk die Seele sucht, die Tempel von Menschenhänden zerschlagen, „wie der Töpfer ein mißratenes Geschirr“, bis wir erst selbst wieder ein lebendiger Tempelbau Gottes geworden sind.

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