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Tagebuch Alice
2006-06-10 10:43
aufregen und abregen
das rumgeschleiche geht mir ganz schön auf die nerven. da fällt mir erstmal auf, wie viel ich mich sonst die ganze zeit über bewege.
jetzt gerade bin ich bei mama und papa. haben gemütlich gefrühstückt, keine großen skandale, nur daß ich nichtmal die butter in den kühlschrank tragen darf.
gestern nachmittag habe ich noch freundin g. in m. besucht, sozusagen auf dem weg hier hinaus ins grüne. freundin g. hat einen dicken babybauch und scherzt selber, der bauch würde aussehen wie ein fußball...
vor ungefähr eineinhalb jahren hatte sie eine fehlgeburt und ist, glaub ich, immer noch nicht ganz drüber weggekommen. hat jedenfalls geweint, als sie drüber geredet hat. mit ihr habe ich ein bißchen über meinen bauch geredet. hat mir gutgetan.
und sie meinte auch, ich solle keine skrupel haben, tatsächlich nächste woche krank zu sein. aber ich habe skrupel. schließlich sind die patienten auch krank. andererseits darf ich mich selber auch nicht in dem maß überschätzen.
anders wäre es, wenn es eben einfach arbeit wäre, zu der man hingeht, die man erledigt und dann wieder heimfährt. das eigentlich stressige daran ist die chaotische planung, das ständige improvisieren, das kämpfen gegen windmühlen. und die wenigen pausen. manchmal keine zeit, um aufs klo zu gehen.
von daher bin ich am überlegen, ob ich dann ab übernächster woche mit meinem chef sprechen sollte. daß ich zwar arbeiten möchte, aber daß es so nicht geht. eigentlich überhaupt nicht geht, egal ob krank oder gesund.
eine große hilfe ist die doofe supervisorin auch nicht, die sonst nur mit managern arbeitet, aber nicht mit institutionen, die dem gesundheitssystem unterworfen sind. sie meint, es sei alles nur eine frage von kommunikation und optimierten abläufen. aber manchmal sind eben einfach grenzen erreicht, wo nicht mehr viel zu optimieren ist. wo es eher darum geht, solche durststrecken zu überstehen.
ach, ich könnte mich aufregen.
dabei sitze ich hier in der sonne und höre den vögeln beim trillern zu. in der ferne ein paar traktoren. das hohe gras im nachbaracker wiegt sich im wind.

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