Die Verlobten, Alessandro Manzoni



Die Verlobten von Alessandro Manzoni wird im Nachwort des Übersetzers als DER italienische Roman gefeiert. Schlimm genug, dass ich noch nie vorher davon gehört hatte.
Den Titel bekam die Geschichte durch ihre beiden Hauptfiguren, Lorenzo und Lucien, die verlobt sind und sich trauen lassen wollen. Allerdings weigert sich der Pfarrer, die Trauung zu vollziehen. Renzo und Lucien verlassen mit ihrer Mutter das Dorf und geraten in einige Verstrickungen bis die Verlobte und ihre Mutter schließlich in einem Kloster unterkommen und Renzo weiterzieht. In einem kleinen Dorf das er durchstreift kommt es zu einem Zwischenfall der ihn zu einem gesuchten Mann macht. Während ihm damit erst mal die Möglichkeit verwehrt bleibt, Lucien wieder auf aufzusuchen legt sie ein Gelübte ab, in dem sie ihm abschwört.
Erst als die Pest in Italien einbricht und viele Menschen sterben, vor allem viele Menschen, die sich an das junge Paar erinnern können, finden die Beiden letztendlich wieder zusammen.
Der Roman von Alessandro Manzoni zeichnet die Geschichte eines jungen Paares im frühen 19. Jahrhundert das nicht zueinander finden darf. Besonders wichtig in diesem Roman ist aber auch die Rolle der Kirche und der Klöster und die Taten der Mönche und Nonnen. So wird die Lebensgeschichte einer Nonne auf spannende Weise erzählt.
Die Pest und die Schilderung des Alltages mal ein lebendiges Bild.
Die Ausgabe die ich gelesen habe wurde von den Herausgebern zusammengestrichen um, wie sie beteuern, den möglichst authentischen Text, den Manzoni als junger Mann verfasste und zu dem er im Nachhinein noch viele Details zufügte, abzubilden. Trotzdem wirkt das Buch streckenweise etwas langatmig um nicht zu sagen langweilig.
Ein lesenswerter Roman, allerdings eher wegen der gelungenen Übersetzung, des schönen Sprachgebrauchs und den interessanten Geschichten als wegen der sprachlichen Umsetzung.